Wälder sind global für die Erhaltung der Biodiversität von großer Bedeutung. Um sie wirkungsvoll zu schützen, sind Milliarden notwendig. International wird in zunehmendem Maß der Einsatz von privatem Kapital als Möglichkeit diskutiert, diese Finanzierungslücke zu schließen.

Wälder sind global für die Erhaltung der Biodiversität von großer Bedeutung. Um sie wirkungsvoll zu schützen, sind Milliarden notwendig. International wird in zunehmendem Maß der Einsatz von privatem Kapital als Möglichkeit diskutiert, diese Finanzierungslücke zu schließen.
Gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz hat die Tropenwaldstiftung OroVerde gemeinsam mit dem Global Nature Fund (GNF) mehrere Finanzprodukte mit Waldbezug unter die Lupe genommen, die sich vor allem an Privatanleger richten. Vor Ort wurden die Auswirkungen sechs solcher Anlageprojekte in unterschiedlichen Regionen auf die ökologische und soziale Situation
bewertet. Das Fazit fällt ernüchternd aus. „Die Mehrheit der untersuchten Waldinvestments wird ihrer ökologischen Verantwortung nicht gerecht und berücksichtigt zudem nur unzureichend die sozialen Auswirkungen auf die dort lebende Bevölkerung“, so BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Ökologische Aspekte
Glaubt man den Werbeprospekten, dann werden durch Waldinvestments artenreiche Naturwälder geschaffen. Doch hinter dem grünen Image eines Waldinvestments verbergen sich häufig Projekte zur Anlage von Monokultur-Plantagen, die sich negativ auf Tier- und Pflanzenarten und die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung auswirken.
In fast allen untersuchten Fällen wurden Baumarten wie Teak, Eukalyptus, Kiefer oder Akazie angepflanzt – Arten, die in den untersuchten Anbaugebieten nicht heimisch sind. Dabei sind es gerade Mischwälder mit heimischen Arten, die bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten und somit einen wertvollen Beitrag für den Erhalt der Biodiversität leisten.
„Die meisten Anbieter erfassen im Vorfeld der Investition die ökologische Ausgangssituation nicht ausreichend, denn nur wenn bekannt ist, welche Ökosysteme und welche Tier- und Pflanzenarten im Projektgebiet vorkommen, können durch geeignete Maßnahmen negative Auswirkungen auf die Biodiversität verhindert und die Natur geschützt werden“, sagt die Projektleiterin Dr. Elke Mannigel von OroVerde.

Soziale Aspekte
Ein ähnliches Bild zeigt sich in Bezug auf die Interessen der lokalen Bevölkerung. Auch wenn die Arbeitsbedingungen innerhalb der Forstprojekte vor Ort meist vorbildlich sind, gibt es sehr großen Nachholbedarf, wenn es um die Einbeziehung der dort lebenden Menschen geht. Die wenigsten Anbieter analysieren die soziale Situation vorab und berücksichtigen diese im Laufe des
Projektes. „Mögliche negative Auswirkungen, wie der durch den Flächenaufkauf verursachte Verlust von Weide- oder Ackerland können somit nicht erfasst und entsprechend ausgeglichen werden“, so Tobias Hartmann vom GNF.
„Die Mehrheit der untersuchten renditeorientierten Waldinvestments kann den erhofften Beitrag zum Schutz der Biodiversität nicht leisten. Es ist noch viel Verbesserungsbedarf notwendig, damit Waldinvestments als eine innovative und neue Finanzquelle für den Schutz der Biodiversität in Frage kommen“, bilanziert Dr. Mannigel.
In der aktuell von OroVerde herausgegebenen Broschüre „Waldinvestments – Artenreichtum oder Rendite?“ werden unter anderem Handlungsempfehlungen gegeben, wie Waldinvestments nachhaltiger gestaltet werden können. Interessierte Anleger finden zudem hilfreiche Informationen, um Geldanlageprodukte in Wald besser einschätzen zu können.

Weitere Informationen finden Sie unter den folgenden Links:
http://www.oroverde.de/projekte-national/waldinvestments.html
http://www.globalnature.org/waldinvestmentshttp://www.regenwald-schuetzen.org/projekte-national/waldinvestments/waldinvestment-hintergrund-downloads.html

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