Wenn mit jedem neuen Lebensmittelskandal die Lebensmittelkontrollen verstärkt werden, stehen den kleinen und mittleren Unternehmen des Lebensmittelhandwerks und der Gastronomie harte Zeiten bevor. Den verschlungenen Wegen der globalen Pferdefleischhändler werden auch eifrige Lebensmittelkontrolleure nur schwer auf die Schliche kommen. Zu sehr sind globale Strukturen politisch gewollte Garanten für das von immer noch viel zu vielen Verbrauchern erwartete Billigessen auf dem Teller.

Der Bundesverband der Regionalbewegung sieht deshalb die Ereignisse um Pferdefleisch in Fertiggerichten in den Supermarkttheken in mehreren, wer weiß wie vielen, Ländern Europas als systemtypisch an. Der Markt der „Billigheimer“ erwartet billige Rohstoffe und wird – dazu braucht man kein Prophet sein – auch in Zukunft Wege finden, Billigprodukte zu bekommen und mit entsprechend lockender Werbeaufschrift zu vermarkten. Der Lebensmitteleinkauf von Massenware bleibt ein Russisch Roulette.

Nach den Berechnungen des Bundesverbandes der Regionalbewegung (BRB) wurden vom Ursprungsland des Pferdefleisches Rumänien, dem Verkauf über die Niederlande und Luxemburg nach Frankreich und von dort nach England und Deutschland, plus noch nicht bekannter Verkaufsstellen, plus Transport zu Supermärkten auf der Grünen Wiese, plus Einkauf der Verbraucher auf der Grünen Wiese zwischen 3000 und 5000 Kilometer zurückgelegt. In Zeiten globaler Erwärmung und steigender LKW-Transporte ist diese Art des Wirtschaftens unverantwortlich. Der Pferdefleischverzehr ist für viele Menschen abstoßend, direkt gesundheitsschädlich ist er nicht. Was aber, wenn mit der gleichen kriminellen Energie verunreinigte Ware in Massen auf den Markt geworfen wird? Die Wintererdbeeren aus China in der Schulverpflegung lassen grüßen.

Die Folgen globalen Lebensmittelvertriebs müssen Folgen für den globalen Lebensmittelhandel haben. Sie dürfen nicht – wie mehrfach geschehen – dazu führen, den kleinen und mittleren Betrieben noch mehr Daumenschrauben anzulegen. Die Folgen sind ein völliges Ausgeliefertsein des Lebensmittelhandwerks und der Gastronomie an das Wirrwarr globaler Irrgärten beim Lebensmittelhandel.

Der Bundesverband der Regionalbewegung (BRB) empfiehlt bei Lebensmitteln im Sinne des Klimaschutzes in erster Linie auf kurze Wege vom Erzeuger bis zum Verbraucher zu achten. „Wissen wo`s herkommt“, sprich die Herkunft von Lebensmitteln, kann bei glaubwürdigen Regionalprodukten nachvollzogen werden und dient der eigenen Sicherheit.

Die Regionalbewegung fordert von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Stärkung der Regionalvermarktung im Sinne regionaler Wirtschaftskreisläufe und eine Förderung des regionalen Handels.

Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V.

Der BRB versteht sich als Interessenvertretung für die vielfältigen Akteure im ländlichen Raum sowie als Informationsplattform für Verbraucher und Medien zum Thema Regionalität. Unter dem Dach des Bundesverbandes der Regionalbewegung schließen sich einzelne Initiativen zusammen, um gemeinsam Verantwortung für die Erhaltung der Lebensgrundlagen zu übernehmen, sich gegenseitig zu unterstützen und kreativ Umsetzungsmöglichkeiten für die jeweilige Region zu finden.

 

Pressekontakt:

Heiner Sindel, 1. Vorsitzender

Bundesverband der Regionalbewegung e.V.

Museumstraße 1, 91555 Feuchtwangen

Tel. 09852-1381, E-Mail sindel@regionalbewegung.de

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