Im Mittelpunkt des dynaklim-Vorhabens stehen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt der Emscher-Lippe-Region (Ruhrgebiet) und die Frage, wie sich Bevölkerung, Wirtschaft und Kommunen vorausschauend an die Folgen des Klimawandels anpassen können.
Gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickeln wir in dynaklim die Roadmap 2020 „Regionale Klimaanpassung“, indem wir…
- umsetzungsorientierte Maßnahmen, Konzepte und Lösungen zur Klimawandelanpassung erarbeiten.
- Akteure der Projektregion vernetzen, Wissen vermitteln, Anpassungspotenziale analysieren und nutzen, Synergien organisieren.
- Pilotprojekte zur Erprobung klimarobuster Anpassungskonzepte und -maßnahmen durchführen.
- nach Lösungen suchen, für eine flexiblere Wasserinfrastruktur, optimierte Wasserwirtschaft und neue Finanzierungsmodelle.
- die regionale Wirtschaftsentwicklung unterstützen, sich auf den Klimawandel auszurichten und die Innovationskraft stärken.
Das vorliegende Themenspecial zeigt aktuelle Arbeiten zur Anpassung an den Klimawandel im Projekt dynaklim. Haben die kurzen Einblicke Ihr Interesse geweckt und Sie möchten sich mit Ihren Erfahrungen, Ideen und Fragen gerne selbst einbringen und mehr erfahren, besuchen Sie uns unter www.dynaklim.de. Dort können Sie auch unseren Newsletter bestellen, der Sie immer mit den neuesten Nachrichten aus dem Netzwerk versorgt.
Aber nun erst mal viel Spaß mit unseren Projekteinblicken:
Sichere Wasserversorgung im Klimawandel
Längere Trockenperioden, häufigere Starkregen und Hochwasser können die Wasserversorgung beeinträchtigen. Wo genau bestehen in der Wasserversorgung Risiken? Welche Maßnahmen der Anpassung bestehen? Wie bereitet sich die Wasserversorgung auf den Klimawandel vor?
In Zusammenarbeit mit RWW entwickelt das IWW Mülheim ein Klimawandel-Check für Wasserversorger. Dabei wird für alle Stufen der Wasserversorgung – Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung – der Anpassungsbedarf untersucht. Darüber hinaus werden die Kosten und Zahlungsbereitschaft der Trinkwasserkunden für Vorsorgemaßnahmen werden ermittelt. Die erarbeitete Vorgehensweise und Anpassungswege sind auf andere Regionen in Deutschland übertragbar und sichern die Versorgung mit Trinkwasser auch im Klimawandel.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt „Sichere Wasserversorgung im Klimawandel“ finden Sie hier.
Praktische Beispiele einer wassersensiblen Stadtentwicklung in Duisburg-Mitte
Starkregenereignisse bedeuten eine zusätzliche Belastung für unsere Abwassersysteme. Die Systeme zu vergrößern ist keine Lösung. Denn ein Umbau des auf lange Zeit geplanten Kanalsystems ist mit riesigen Investitionen verbunden. Zudem wird immer weniger Wasser durch die Systeme geleitet, da wassersparende Technik und der demographische Wandel den Verbrauch allgemein verringern. Wie können Siedlungsentwässerung und Stadtplanung gemeinsam die Zukunft unserer Städte gestalten? Wie kann das bestehende System so angepasst werden, dass sowohl wenig, als auch viel Wasser transportiert werden kann?
Ein Lösungsweg ist die wassersensible Stadtetnwicklung. Mit Unterstützung des Forschungsinstituts für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen, des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) entwickelt die Stadt Duisburg Maßnahmen für sichere Wasserabflüsse in der Stadt. Das Besondere ist, dass die umsetzbaren Maßnahmen gemeinsam von Siedlungsentwässerung und Stadtplanern erarbeitet werden. Zur Debatte stehen dabei nicht nur konventionelle Maßnahmen, wie gezielt angelegte Wasserwege und Wasserplätze. Geprüft werden auch innovative Lösungen, wie z.B. die gezielte Ableitung von Regenwasser über Straßen und temporäre Sammlung des Wassers auf so genannten multifunktionalen Flächen. Diese Flächen werden bei Starkregen zu Wassersammelplätzen, haben aber in trockenen Zeiten ganz andere Funktionen: Sie sind Parkanlagen, Spiel- oder Fußballplätze, Parkplätze u.ä.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Sie hier.
Auch in unserem Pilotprojekt in Dortmund geht es um den Umgang mit Starkregenereignissen und den sicheren Wasserabfluss in der Stadt. Was sind innovative und praxistaugliche Instrumente um Anpassungsmaßnahmen verbindlich umzusetzen? Wie können alternative Maßnahmen im Niederschlagswasserbeseitigungskonzept dargestellt werden?
Gemeinsam mit der Stadt Dortmund prüfen das Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V. und Emschergenossenschaft/ Lippeverband wie der städtische Raum an die voraussichtlich zunehmenden Starkregenereignisse angepasst werden müsste. Als Pilotgebiet dient das Einzugsgebiet des Roßbachs in Dortmund-Marten und Dortmund-Kley. Für eine umfassende Planung werden weitere Einflussfaktoren berücksichtig, wie demografische Wandelprozesse und die Flächennutzung. Um konkrete Handlungsschritte und verbindliche Fristen für die Umsetzung festzulegen, wird versucht, die Maßnahmen im Niederschlagswasserbeseitigungskonzept, ein Instrument der Wasserwirtschaft, zu verankern.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Sie hier.
Durch den Klimawandel kann es in trockenen Monaten in der Lippe und ihren Zuflüssen zu einem kritischen Rückgang des verfügbaren Grund- und Oberflächenwassers kommen. Dies hat sich seit 2003 bereits mehrfach gezeigt (Frühjahr-/Sommertrockenheit). Gleichzeitig kann sich die Wasserqualität verschlechtern. Wie kann verhindert werden, dass sich bestehende Nutzungskonkurrenzen verstärken und was sind geeignete Strategien für eine Anpassung?
Im Rahmen eines Pilotprojekts im Kerngebiet der mittleren Lippe (Dorsten, Haltern am See, Marl) wird im Austausch mit den Menschen vor Ort versucht, eine regionale Good-(Water-)Governance zu etablieren. In drei Phasen werden gemeinsam Mechanismen entwickelt, die sektorübergreifend die Kommunikation und Kooperation stärken und Ausgleich schaffen. Zentral ist dafür das Prinzip der Kooperation: Kommunen, Wasserverbände, Landwirtschaft und Industrie verabreden gemeinsame Ziele, übernehmen Verantwortung, nutzen regionales Wissen, erzeugen über transparente Verfahren Einvernehmen und Akzeptanz bei allen Beteiligten und vermeiden ungleiche Machtverhältnisse.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Sie hier.
Anpassung an den Klimawandel in Oberhausen
Wie können Städte und Gemeinden in der Emscher-Lippe Region Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln? Wie kann Anpassungskapazität in einer Kommune auch unter schwierigen Rahmenbedingungen aufgebaut werden? Und müssen lokale Maßnahmen und Aktionen auf regionaler Ebene koordiniert werden?
Im Rahmen des dynaklim-Pilotprojekts „Anpassung an den Klimawandel in Oberhausen“ untersucht das Wuppertal Institut mit der Stadt Oberhausen, wie in Kommunen die Wissensbasis und Analysefähigkeit zu Klimafolgen gestärkt werden kann, wie Strategien im Umgang mit den Klimafolgen entwickelt und relevante Akteure für eine systematische Bearbeitung des Themas vernetzt werden können. In Form eines mehrstufigen Workshop-Konzepts werden auf verschiedenen Ebenen der Stadtverwaltung und -planung verwundbare Nervenpunkte der Stadt Oberhausen identifiziert. Grundlage sind das Wissen der lokalen Akteure sowie verfügbare wissenschaftliche Studien und Modellierungen der Region. Darauf aufbauend werden Maßnahmenpakete an der Schnittstelle der Handlungsfelder Klimawandel, demographischer und sozialer Wandel, Gesundheit, wirtschaftlicher Strukturwandel und sozial-räumliche Entwicklung entwickelt.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Sie hier.
Kontakt
Jens Hasse
Forschungsinstitut für Wasser und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e.V.
hasse@fiw.rwth-aachen.de
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