Position der Regionalbewegung zum Thema „Regionalkennzeichnung – wohin geht die Reise?“ anlässlich der Internationen Grünen Woche 2014 in Berlin

Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. (BRB) stellt mit Freude fest, dass immer mehr Menschen bereit sind, regional einzukaufen und damit ihre Region unterstützen. Mit gleich starken Gefühlen – allerdings der Sorge – sieht die Regionalbewegung die vielen Trittbrettfahrer des glaubwürdigen Regionalgedankens. Der Zug für „Regionales“ ist in den letzten Jahren zu schnell abgefahren, es wurde zu wenig in Sicherheit und Glaubwürdigkeit investiert und nun droht er mit überladenen Waggons und überhöhter Geschwindigkeit zu entgleisen.

Die Global Player haben längst den Markt erkannt. Nestlé bietet Best-Practice Beispiele beim „ersten“ Regionalitätskongress in Kooperation mit der Deutschen Landwirtschafts-gesellschaft im November 2013 in Köln, Coca Cola verziert seine LKWs mit dem Hinweis auf seine zahlreichen regionalen Abfüllstandorte in Deutschland. Und auf der Internatio-nalen Grünen Woche 2014 in Berlin soll das von der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner initiierte „Regionalfenster“ als die neue Regionalkennzeichnung vorgestellt werden. Jedoch ist für die Regionalbewegung glaubwürdige Regionalität mehr als nur die Herkunft!

Das Prinzip „Aus der Region – für die Region“
Von der regionalen Rohstoffgewinnung über den Aufbau regionaler Verarbeitungsstätten bis hin zur regionalen Vermarktung mit ausgeklügelten Logistikkonzepten, gilt es für die Regionalinitiativen in Deutschland viele Hürden zu überwinden. Schlanke Kriterien- und Kontrollsysteme mit strengen Qualitätsstandards und externen Zertifizierungen verdeutli-chen die Professionalität, mit der die Initiativen mittlerweile arbeiten. Viele Regionalinitiativen orientieren sich an den „Kriterien für ein glaubwürdiges Regionalvermarktungssys-tem“ des Bundesverbandes der Regionalbewegung. Hierzu gehören neben dem Prinzip „Aus der Region – für die Region“ auch die Vorstufen der Landwirtschaft wie regionale Futtermittel und die Gentechnikfreiheit. Regionalinitiativen tragen in ihren Regionen zur nachhaltigen Entwicklung mit einer hohen Wertschöpfung zum Nutzen vieler Beteiligter bei.

Glaubwürdige Regionalkennzeichnung wird beim Bundestreffen der Regionalbewegung im Mai vorgestellt
Wie kann die gute, oft jahrelange Arbeit der Regionalinitiativen und des Lebensmittel-handwerks gegen pauschalisierte Regionalkennzeichnungen abgesichert werden? Und wie können handwerklich arbeitende Fleischer, Bäcker, Müller, Gastronomen und bäuerliche Direktvermarkter vor inflationärer Regionalität von Seiten der Lebensmittelindustrie und der Discounter geschützt werden? Eine dem Regionalgedanken sehr wohl gewogene Presse wird in absehbarer Zeit „glaubwürdig-regional“ zu Recht verstärkt hinterfragen. Die größte Gefahr für den Regionalgedanken dürfte jedoch in der Verunsicherung der Verbraucher liegen – das belastet den Markt.

Im Rahmen des 7. Bundestreffens der Regionalbewegung am 16. und 17. Mai in Sonthofen im Allgäu stellt die Regionalbewegung ihr Konzept für glaubwürdige Regionalität mit der Auslobung „Geprüfte Regionalität“ der Öffentlichkeit vor. Gemeinsam mit den Regionalinitiativen in Deutschland soll der darin mit Kriterien verankerte Regionalgedan-ke als gesellschaftliche und ökologische Herausforderung diskutiert und weiterentwickelt werden. Wichtig dabei ist, die Interessen der Regionalinitiativen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen zu berücksichtigen und im Sinne von Transparenz gegenüber dem Verbraucher eine glaubwürdige Regionalkennzeichnung sukzessive zu entwickeln.

Die Regionalbewegung lädt die Regionalinitiativen, das Lebensmittelhandwerk, die Agrarmarketings der Länder sowie Politik und Wirtschaft, Vertreter der Bio-Anbauverbände, den qualitätsorientierten Lebensmitteleinzelhandel, Natur- und Umweltschutzverbände, Verbraucherzentralen sowie weitere gesellschaftliche Gruppierungen ein, das Bundestref-fen der Regionalbewegung zu nutzen, ihren aktiven Beitrag zu leisten, die Debatte zur glaubwürdigen Regionalität weiter zu intensivieren.

Anmeldungen zum Bundestreffen der Regionalbewegung mit Frühbucherrabatt sind ab sofort möglich unter www.regionalbewegung.de.

Pressekontakt:
Nicole Weik
Bundesverband der Regionalbewegung e.V.
Museumstr. 1
91555 Feuchtwangen
09852 1381′
E-Mail: weik@regionalbewegung.de
www.regionalbewegung.de

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