Dieses Schulentwicklungsvorhaben ist im Schulprogramm der EHS verankert. Unser Klimaschutzprojekt ist außerdem offizielles Projekt der Weltdekade der Vereinten Nationen 2005-2014 „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (letzte Auszeichnung 21.10.2013 in Nürnberg).
Warum wir uns für den Klimaschutz einsetzen müssen:
Auf der Konferenz der Vereinigten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro wurde im Juni 1992 die „Agenda 21“ beschlossen. Dieses Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, dem auch die Bundesrepublik Deutschland beigetreten ist, spricht alle wesentlichen Bereiche einer umweltverträglichen, sozialen und nachhaltigen Entwicklung unter dem Motto „Global denken … lokal handeln“ an.
Die Kommune ist die Ebene, auf der die lokale Agenda 21 am effizientesten umgesetzt werden kann. Zentrale Ziele der Agenda sind u.a. der sparsame Umgang mit den sich verknappenden natürlichen Ressourcen und der Klimaschutz. Hinsichtlich des weltweit notwendigen Klimaschutzes werden die Ziele der Agenda 21 durch das 1997 von der UNO verabschiedete „Kyoto-Protokoll“ konkretisiert, welches am 16. Februar 2005 in Kraft trat. Die Emissionen der sechs wichtigsten Treibhausgase sollen demnach spürbar gesenkt werden.
Untersuchungen belegen, dass der Anteil der Schulen am Energieverbrauch städtischer Liegenschaften besonders hoch ist und in diesem Bereich dringender Handlungsbedarf besteht. Die Emilie-Heyermann-Realschule Bonn (EHS) möchte deshalb durch das „Projekt 50/50 – Schüler/innen für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien“ einen konkreten Beitrag zur Agenda 21 leisten. Das fortlaufende Projekt begann 1996 u.a. auf Initiative der EHS-Schülerschaft getroffenen Vereinbarung mit der Stadt Bonn, die durch eigenständige Anstrengungen der Schule erreichten Geldeinsparungen aufgrund eines geringeren Energie- und Wasserverbrauchs jeweils zur Hälfte zwischen dem Schulträger und der Schule aufzuteilen (Projekt 50/50).
Das Projekt korrespondiert mit der heutigen Erfahrungswelt der Schüler/innen, an denen die öffentlichen Diskussionen um die drohende Klimakatastrophe durch steigenden Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre und dadurch verursachten Treibhaus-Effekt ebenso wenig spurlos vorüber gehen wie die merkliche Verteuerung von Energie und die unkalkulierbaren Risiken der Atomenergie.
Durch unser Klimaschutzprojekt möchte die Emilie-Heyermann-Realschule diese Zukunftsängste aufgreifen und so kanalisieren, dass sich die Schülerschaft aktiv, konstruktiv und zukunftsorientiert mit dieser Thematik auseinander setzt. Im Sinne der entsprechenden Richtlinien- und Lehrplan-Inhalte des Landes NRW sollen die Schüler/innen im Rahmen dieses Projektes Einsichten in die Notwendigkeit des Energiesparens und des umweltgerechten Umgangs mit Energie erwerben.
Ganz wesentliches didaktisches Ziel der EHS ist, dass sich die Schülerschaft mit dem Problem praxisnah, handlungs- und projektorientiert sowie fächer- und klassenübergreifend auseinandersetzt. Dank der dabei gewonnenen Qualifikationen erfahren die Schüler/innen, dass eine positive Zukunftsgestaltung möglich ist. Sie werden dadurch zu Meinungs-multiplikatoren für eine lebenswerte Umwelt von morgen.
Da die durch Energieeinsparungen erzielten Minderausgaben der Stadt zur Hälfte an die Schule zur freien Verfügung ausgezahlt werden, beschert das Projekt den Schüler/innen direkte Erfolgserlebnisse und eröffnet ihnen Möglichkeiten, im Rahmen des Projektes auch Maßnahmen an der Schule umzusetzen, die finanzielle Investitionen nötig machen (z.B. in den Bereichen der regenerativen Stromerzeugung durch Photovoltaik sowie des Sozialen Lernens).
Die Untersuchung des Energiehaushaltes der EHS, die Realisierung von Einsparmöglichkeiten durch Veränderungen im Nutzer-Verhalten und durch technischer Verbesserungen sowie die Beschäftigung mit alternativer Energiegewinnung fördern außerdem ganz im Sinne der „Öffnung von Schule“ den Kontakt und die Zusammenarbeit z.B. mit der Stadtverwaltung und den Stadtwerken, mit politischen Gremien, mit Energieagenturen und auf dem Energiesektor innovativen Unternehmen sowie mit anderen Schulen, den Universitäten und den Fachhochschulen.
Im schulischen Bildungsauftrag liegt es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, Verantwortung auch im Umweltbereich zu übernehmen. Das EHS-Projekt „Energieeffizienz und erneuerbare Energien“ leistet hierzu einen konkreten Beitrag.
1. Ökologisch handeln:
1.1 „Dreh doch mal ab! – Energie-Einsparung und Energie-Effizienz“ (Projekt 50/50:
In diesem auf Energie- und Wassereinsparung ausgerichteten Projektzweig wurden und werden seit 1996 zwei Wege verfolgt, um die gewünschten Verbrauchsreduzierungen zu erzielen. Auf dem einen Weg will die EHS ein umweltbewussteres Nutzerverhalten durch eine gezielte Beeinflussung der Verbraucher erreichen. Auf dem anderen Weg sollen technische Verbesserungen mit kurzen Amortisationszeiten zu Einsparungen führen. Aus der Fülle der umgesetzten Maßnahmen seien hier nur einige beispielhaft erwähnt: Schulung von Energiesparbeauftragten in den Klassen, Bildung einer 50/50-AG, Plakataktionen, Wettbewerbe, Ausstellungen, Ersatz von Glühbirnen durch Energiesparlampen, Zeitschaltuhren, Reduzierung der Nachtbeleuchtung, Beschränkung der Warmwasser-Vorhaltung, Vermeidung von Stand-by.
Seit September 2002 unterstützt ein der EHS als Preis zuerkanntes kleines Blockheizkraftwerk die Schulheizung und erzeugt nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung elektrischen Strom. 2009 wurden die veralteten Heizungspumpen gegen von der Firma Grundfos gesponserte hoch effiziente Pumpen zur Senkung des Stromverbrauchs ausgetauscht.
Seit 1997 leistet die EHS eine intensive Öffentlichkeitsarbeit in der Region und bundesweit, z.B. in Zusammenarbeit mit dem Geographischen Institut der Universität zu Köln sowie der Universität Bonn. Im März 2011 nahmen Schüler und Lehrer der EHS an der „2.Umweltbildungskonferenz“ des Bundesumwelt-Ministeriums in Berlin unter dem Motto „Raus aus der Schule und rein in die Kommune“ zum Thema Kooperation zwischen Schulen und Städten teil.
Die EHS erhielt für dieses Engagement zahlreiche Auszeichnungen, so z.B. 2002 die Anerkennung als „Umweltschule in Europa“, belegte in den Jahren 2001, 2003, 2005 und 2009 jeweils den ersten Platz im Wettbewerb „EnergieSchule NRW“, wurde 2008 Trägerin des „Deutschen Klimapreises“ und „Energiesparmeister 2009“. Zweimal, nämlich bereits 1981 und dann 2005/2006, erhielt die Schule den Bonner Umweltpreis.
1.2 „Wir zapfen die Sonne an!“ – Fotovoltaik auf dem Schulanbau:
Im Rahmen der Projektfortführung untersuchte die EHS die immer wieder die von Schüler/innen aufgeworfene Frage, ob die Installation Erneuerbarer Energiegewinnung-Anlagen mit Hilfe der bisher erstatteten 50/50-Gelder möglich ist und als dritter Weg zu einer noch stärkeren Reduktion des Energieverbrauchs beitragen kann. Im Jahr 2001 beschloss die Schulkonferenz der EHS, den größten Teil der jährlichen Rückerstattungen der Stadt Bonn für die Realisation einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Schuldach bereit zu stellen. Der Beschluss basiert auf dem Willen der Schulgemeinschaft, eine umweltfreundliche Energiegewinnung an der EHS zu ermöglichen, die Emissionsbilanz weiter zu verbessern und der Schülerschaft konkrete Erfahrungen mit dieser Form der Stromerzeugung zu ermöglichen. Schüler gaben dem Projekt den Titel „Wir zapfen die Sonne an!“. Als Projektpartner konnte die Bonner SolarWorld AG, ein Konzern, der auf allen solaren Wertschöpfungsstufen tätig ist, gewonnen werden. Ende Oktober 2004 wurde das Projekt Realität. Auf einem Schulerweiterungsbau – unserem „Sonnenhaus“ – wurde eine von der Schulgemeinschaft geplante und installierte 8,4 kWp-Fotovoltaik-Anlage ans Öffentliche Netz angeschlossen.
EUROSOLAR zeichnete die EHS 2005 mit dem „Deutschen Solarpreis“ in der Kategorie „Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien“ aus.
Anfang 2013 trat der Förderverein der EHS der Genossenschaft „BürgerEnergie Rhein-Sieg e.G.“ mit einer Einlage von 10.000 € bei. Mittlerweile konnte diese Energiegenossenschaft, der auch die Stadt Bonn beigetreten ist, 500.000 € in vier große Fotovoltaik-Anlagen investieren. Im Juni 2013 fand eine gut besuchte Informationsveranstaltung der Umwelt-AG und der „BürgerEnergie“ an unserer Schule statt, um der Öffentlichkeit die Genossenschaft und die von ihr realisierten und geplanten Projekte vorzustellen.
Mit selbst zusammen gebauten Parabol-Kochern demonstrieren unsere Schüler auf Schulfesten die Wirkung der Solarthermie. Die „Solarwürstchen“ finden jeweils reißenden Absatz.
1.3 Klimaschutz und Umweltentlastung:
Unsere Erfolge bei der Energieeinsparung und der Einsatz der Fotovoltaik senkten und senken spürbar die Emissionen an schädlichen Treibhausgasen wie CO2, NOx und SO2 und tragen so zum Klimaschutz bei.
Zwischen 1997 und 2010 (Energieverbräuche der Folgejahre von der Stadt Bonn nicht mehr vorgelegt) konnte eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um ca. 1.011 t, eine Reduzierung der SO2-Abgabe um ca. 368 kg und eine Minderung der NOx-Emissionen um ca. 712 kg erzielt werden. Die schuleigene Photovoltaik-Anlage ersparte der Umwelt zwischen Oktober 2004 und Mai 2013 zusätzlich ca. 47 t CO2.
1.4 „Wir zapfen die Sonne an! Du auch?“ – Schüler als Solarberater:
Im Rahmen des regionalen Projektes SUN (Schulen und Unternehmen für Nachhaltigkeit) wurde 2003 die Kooperation mit der SolarWorld AG 2003 ausgeweitet. Grundüberlegung war, die Schüler/innen als Multiplikatoren wirken zu lassen. Sie wurden bei der SolarWorld AG als Solarberater ausgebildet, erhielten nach bestandener Prüfung eine Solarberater-Urkunde, wendeten das Erlernte in einer Dächer-Bestandsaufnahme und Passanten-Befragung an und boten Bürger/innen der Stadt Bonn und aus dem Rhein-Sieg-Kreis kostenlose Solarberatungen an. Privateigentümer, aber auch Firmen und Kirchengemeinden nahmen das Angebot dankbar an.
Gemeinsam mit der SolarWorld erstellte die EHS 2004 eine CD-ROM mit den wichtigsten Materialien zu den Solarprojekten für interessierte Schulen und andere Interessenten.
Im September 2007 nahm eine stattliche, als Sonnen verkleidete Fußtruppe der EHS am Bonner Rosenmontagszug gemeinsam mit dem Karnevalswagen der SolarWorld unter dem Motto „Heyermänner, die sind schlauer, setzen voll auf Sonnenpower!“ teil.
2. Global handeln:
Ab 2001 wuchs die Multiplikatoren-Wirkung über Deutschland durch Zusammenarbeit u.a. mit der ungarischen Gádor-Schule, Budapest, der usbekischen Schule Nr. 4, Buchara und der chinesischen Shude High School in Chengdu hinaus:
2005 lief das Klimaschutzprojekt SPICE (School Partnership to Improve the Conservation of Energy) zwischen der Emilie-Heyermann-Realschule und der Schule Nr. 4 in Buchara (Usbekistan) an. Träger sind die Partnerstädte Bonn und Buchara.
Hauptziele des Projektes sind die Einbringung der Lerninhalte Klimaschutz, Energieeffizienz und der Einsatz Erneuerbarer Energien in die Lehrpläne mittelasiatischer Schulen. Die Schule Nr. 4 soll dabei beispielgebend eine Vorreiterrolle als Musterschule einnehmen.
Im Rahmen von gegenseitigen Besuchen entstanden Informationsblätter über Klimaschutz, sparsamen Umgang mit Energie und die Nutzung erneuerbarer Energien. Eine CD-ROM dokumentiert das deutsch-usbekische Schülerprojekt ebenso wie Internetseiten zu den Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien.
Die erste Reise nach Usbekistan von EHS-Schülern fand im Oktober 2005 statt. Bei diesem Besuch wurde das Thema „Heiße Zukunft – Was geht mich das an?“ bearbeitet, Experimente zur Solar-Energie durchgeführt und die herkömmlichen Glühbirnen der usbekischen Schule durch Energiesparlampen ersetzt. Der Strombedarf für die Beleuchtung der Schule in Buchara konnte um fast 80 % gesenkt werden.
Der erste usbekische Gegenbesuch in Bonn erfolgte durch einen Schüleraustausch im Februar 2006. Auf dem Programm stand die Frage „Wie versorgen wir uns künftig mit Energie?“
Ende Oktober/Anfang November 2006 weilten erneut EHS-Schüler in Buchara, nahmen am gemeinsamen Kongress der Städte Bonn und Buchara zum Thema „Von der Energieeinsparung zur Nutzung erneuerbarer Energien“ teil und setzten das Projekt SPICE gemeinsam mit der Schule Nr. 4 aus Buchara fort. Arbeitsschwerpunkt war diesmal das Thema „Wie können wir in der Schule und zu Hause Energie einsparen?“.
Im März 2007 besuchten Schüler/innen der Schule Nr. 4 Bonn und leisteten hier gemeinsam mit den EHS-Schülern eine breite Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Klimaschutz, Energieeffizienz und regenerative Energien“. U.a. wurde eine Ausstellung im Bonner Stadthaus gezeigt, 10.000 Flyer zum Thema Energieeinsparung und Erneuerbare Energien verteilt, 300 Plakate aufgehängt, eine Radiosendung ausgestrahlt und zahlreiche Presseinterviews gegeben. Zusätzlich erstellten die Schüler eine CD-ROM über das SPICE-Projekt. Das SPICE-Projekt wurde am 7. März 2007 durch die usbekische Schule und durch die EHS im Ratsausschuss für Internationale Beziehungen und Lokale Agenda vorgestellt.
Im April 2008 ging eine von der Bonner SolarWorld AG gestiftete Fotovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 20,95 kWp auf dem Dach der Schule Nr. 4 in Betrieb.
Die Schule Nr. 4 nahm gemeinsam mit der EHS an der nordrhein-westfälischen Kampagne „Agenda 21 in der Schule“ teil. Die Zertifizierung als „Agenda-21-Schulen“ durch den Umweltminister des Landes NRW fand im April 2008 unter Anwesenheit einer Delegation der usbekischen Schule statt.
Der Strombezug der usbekischen Schule sank durch umweltgerechtes Nutzerverhalten, durch die Umrüstung auf Energiesparlampen und durch die Solarstrom-Produktion im Vergleich zum Basisverbrauch von 50,1 MWh im Jahr 2004 stetig. Im Jahr 2008 bezog die Schule gegenüber dem Basiswert 75,3 % weniger an Strom und sparte zwischen 2005 und 2008 insgesamt 98,6 MWh Strom sowie 58,8 t des Treibhausgases CO2 ein.
Ende März/Anfang April 2009 richtete die EHS im Zusammenhang mit der von der UNESCO in Bonn organisierten „Weltkonferenz Bildung für nachhaltige Entwicklung“ eine „Vorkonferenz für die Internationale Kinder- und Jugendkonferenz für die Umwelt (Brasilien 2010)“ aus. An den vier Workshops in unserer Schule nahmen neben Delegierten der Weltkonferenz auch Schüler/innen unserer Partnerschulen aus Budapest und Buchara teil.
Im September 2010 präsentierten Schüler beider Schulen das SPICE-Projekt gemeinsam mit der Stadt Bonn auf der EXPO in Shanghai (China) als Beispiel einer erfolgreichen städtepartnerschaf¬tlichen Zusammenarbeit im Bereich des Klimaschutzes. Während der Ausstellung führten die beiden Schulen gemeinsam mit der chinesischen Shude High School in Chengdu und der Deutschen Schule Shanghai erfolgreich die CDHK-JugendUni 2010 der Tongji Universität Shanghai zum Thema „Auf der Spur der Energie“ durch. Unter Leitung von Hochschuldozenten wurde den „Ursachen und Folgen des Klimawandels“, der Frage „Wie versorgen wir uns künftig mit Energie?“ und dem Thema „Esskultur und Klimawandel“ nachgegangen. Die Schülergruppen erkundeten ein Passiv-Haus, Methoden der biologischen Wasserklärung, eine „Stadt der Fahrräder“, Bambus als natürliches Baumaterial und die Lebensmittelqualität von EXPO-Restaurants.
2009 führte unsere Schule gemeinsam mit Schüler(inne)n unserer Partnerschulen aus Budapest und Buchara die „Vorkonferenz für die Internationale Kinder- und Jugendkonferenz für die Umwelt (Brasilien 2010)“ im Rahmen der „UNESCO-Weltkonferenz Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in Bonn durch.
Im März 2012 fand eine große und vielbeachtete Foto-Ausstellung der EHS über das deutsch-usbekische Klimaschutzprojekt SPICE unter dem Titel „Mehr als Augen sehen“ im Bonner Stadthaus statt, zu der u.a. der Umweltminister des Landes NRW ein Grußwort schrieb.
Anlässlich der UNESCO-Aktionstage „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ führte unsere Schule im September 2012 gemeinsam mit Schüler(inne)n und Lehrerinnen unseren Partnerschulen aus Ungarn und Usbekistan „Eurasische Agenda-21-Tage“ in Bonn durch. Die Schüler/innen nahmen in diesem Rahmen an den EHS-Workshops „Klimawandel/Klimaschutz – Was geht mich das an?“, „Erneuerbare Energien sind die Zukunft“ und „Mobbing? Nicht an unserer Schule!“ ebenso teil, wie an den von der Stadt Bonn im Rahmen der UNESCO-Aktionstage angebotenen Workshops „Wir kartieren den Lärm in der Bonner Innenstadt“, „Lebensmittelretter“ und „GPS-Schatzsuche in der Bonner Innenstadt“ teil.
Im Rahmen dieser Aktionstage zeichnete das Land NRW die EHS und ihre beiden Partnerschulen erneut als „Agenda-21-Schulen – Schulen der Zukunft“ aus.
Unsere Schule war und ist wegen ihrer Bildungsarbeit auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit häufig Ziel von Delegationen aus Japan, Australien, Frankreich und anderen Staaten. So besuchte uns zum Beispiel im Oktober 2011 eine Delegation aus der Ukraine, im November 2011 erhielten wir Besuch aus Cape Coast (Ghana), im Juli 2012 hatten wir Gäste aus Minsk (Weißrussland) und am 15.11.2013 erhalten wir Besuch aus Kasachstan.
Unser „Projektzweig „EHS und ein respektvolles Miteinander“ wurde von Schüler(inne)n auf der „Children and Youth International Conference ´Let´s take care of the planet“ im Juni 2010 in Brasilia (Brasilien) zur Diskussion gestellt.
Im Mai 2012 nahmen Schüler und eine Lehrerin der EHS in Brüssel (Belgien) an der europäischen Jugendkonferenz „Let´s take care oft he planet“ zum Thema „Umwelt- und Klimaveränderungen“ mit 80 Jugendlichen aus 14 verschiedenen europäischen Ländern teil.
3. Ökonomisch handeln:
Durch energiesparendes Verhalten, durch den Einsatz energiereduzierender Techniken – u.a. Blockheizkraftwerk und Austausch der alten Heizungspumpen durch hocheffiziente Pumpen – sowie durch die schuleigene Fotovoltaik-Anlage konnten erhebliche Strom- und Heizgas-Einsparungen und damit finanzielle Gewinne erzielt werden:
Die Einsparungen von 1997 bis 2010 (Folgejahre von der Stadt Bonn nicht abgerechnet) betrugen beim Heizgas-Verbrauch durchschnittlich 22,2 %. Der Strombezug konnte zwischen 1997 und 2010 um durchschnittlich 51,8 % verringert werden. der EHS wurden in diesem Zeitraum aus dem leider inzwischen eingestellten 50/50-Programm insgesamt gut 90.000 € ausgezahlt.
Durch Auszeichnungen unserer Nachhaltigkeitsprojekte erhielt die Schule seit 1997 Preisgelder in Höhe von fast 19.000 €.
Sämtliche erwirtschafteten Erträge kommen der Schule und ganz besonders unseren Projektzweigen im Rahmen der Bildung für Nachhaltigkeit zugute.
Ein Teil der durch geringeren Energieverbrauch eingesparten Gelder wurde 2004 in eine schuleigene Fotovoltaik-Anlage investiert. An Eigenmitteln investierte die Schule gut 19.000 € in die Anlage. Pro Betriebsjahr liefert die Anlage mehr als 7.000 kWh Solarstrom und entlastete die Umwelt im Vergleich zur Stromerzeugung aus Kohlen-Kraftwerken um ca. 5,9 Tonnen CO2. Der Förderverein der Schule erhält für die Einspeisung des Stroms ins Öffentliche Netz jährlich eine Vergütung in Höhe von fast 5.000 €. Bis Mai 2013 summierten sich die Einnahmen aus dem Solarstrom auf gut 37.000 €, so dass sich die Anlage längst amortisiert hat.
Anfang 2013 trat der Förderverein der EHS der Genossenschaft „BürgerEnergie Rhein-Sieg e.G.“ mit einer Einlage von 10.000 € bei.
10.000 € flossen 2012 in die Umgestaltung unseres Schulgeländes zu einem Bewegung und Sport fördernden Freizeitraumes unserer Ganztagsschule.
Für die Streitschlichter-AG wurde ein „Streitschlichter-Haus“ für ca. 5.000 € errichtet. Die Ausgaben für unsere Partnerschaftsprojekte mit Usbekistan und Ungarn betragen insgesamt ca. 10.000 €. Bezahlt wurden aus diesen Einnahmen u.a. ein Spieleschrank zur sinnvollen Beschäftigung in den Pausen, Plakat-, Flugblatt- und Quizz-Aktionen unserer Agenda-21-Projekte, Parabol-Kocher für solares Kochen, Material für Ausstellungen, Vorträge und Dokumentationen, Bilderrahmen und Fotovergrößerungen für die große Fotoausstellung über unser SPICE-Projekt im Jahr 2012, Eintrittsgelder z.B. zur Multivision „Klima und Energie“, Brotdosen und Trinkflaschen zur Müllvermeidung, Experimentierkästen zu regenerativen Energien für den Physik-Unterricht, Werkhefte zum Thema Energie, 8 Computer für den Informatik-Unterricht, eine Video-Kamera und ein Schlagzeug für die Schülerband.
4. Ausblick:
Aktuell planen wir die Umrüstung unserer Schultoiletten mit dem Ziel der Wasser-, Energie- und Papiereinsparung. Die Projekte mit unseren Partnerschulen in Usbekistan und Ungarn wollen wir fortführen, falls uns die Finanzierung nach Wegfall der Auszahlungen aus dem eingestellten 50/50-Programm der Stadt Bonn gelingt. Die Emilie-Heyermann-Schule nimmt an der aktuellen NRW-Kampagne „Schulen der Zukunft“ teil.
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