Der Begriff der Nachhaltigkeit hat gerade in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Aber was genau ist eigentlich zu verstehen unter nachhaltigem Handeln? Mit dieser Frage beschäftigt sich die RHEIN-ERFT AKADEMIE noch bis Ende 2013 im Rahmen des Projekts NaBiKa (Nachhaltige Bildungskarrieren in der Chemieindustrie): Ziel ist die Entwicklung von Lehr- und Lernmodulen zur Etablierung des Nachhaltigkeitsgedankens in die berufliche Aus- und Weiterbildung. Konzeptionelle Projektpartner sind die Universität zu Köln, die Fachhochschule des Mittelstandes (ITM Rheinland) sowie das Rhein-Erft BERUFSKOLLEG. Die RHEIN-ERFT AKADEMIE wird das Projekt federführend verantworten und Aufgaben wie beispielsweise die Projektkoordination, das Sammeln und Auswerten der Ergebnisse, das Führen der Dokumentation sowie die Konzeption und Erstellung der neuen Module übernehmen. Partner in der praktischen Umsetzung und Erprobung sind der industrielle Dienstleister InfraServ Knapsack, Vinnolit, Clariant und Statkraft. Begleitet wird NaBiKa vom Bundesinstitut für Berufsbildung.
Suche nach Indikatoren
„Nachhaltigkeit ist kein klar definierbares Ziel, sondern eine umfassende Verpflichtung, sein Handeln ständig zu hinterfragen und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dabei geht es vor allem um den Erhalt der Leistungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen“, betont Bernhard Keppeler, der seit dem 1. Oktober 2010 das Team der RHEIN-ERFT AKADEMIE verstärkt und gemeinsam mit Rainer Overmann für das Projekt verantwortlich zeichnet. „Voraussetzung für nachhaltiges Handeln ist eine Handlungs-, Gestaltungs- und Schnittstellenkompetenz, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte wie beispielsweise die Übernahme von Verantwortung für Mensch und Umwelt, das gesellschaftliche Engagement sowie das qualitative und quantitative Wachstum umfasst.“
Um Nachhaltigkeitskompetenz als Bildungsziel zu verankern, müssen vorab die zu vermittelnden Kompetenzen identifiziert und beschrieben werden. Das Projekt NaBiKa widmet sich der Suche nach geeigneten Indikatoren und der Auswahl adäquater Messmethoden, mit deren Hilfe Stand und Veränderungen der Kompetenzen erkannt und entsprechende Entwicklungsmaßnahmen abgeleitet werden können. Die Ergebnisse des Projekts werden die Grundlage bilden für die Entwicklung konkreter Aus- und Weiterbildungsmodule. Nach Umsetzung, Erprobung und Evaluation sollen die Resultate in praxistaugliche Modulbeschreibungen, Handreichungen für Aus- und Weiterbildner, Empfehlungen für die universitäre Ausbildung sowie Vorschläge für die Anpassung von Ausbildungsrahmenplänen und Curricula einmünden.
Reagenzglas Chemieindustrie
„Schauplatz“ für das Projekt NaBiKa ist die Chemieindustrie: „Weil diese eine Schlüsselrolle sowohl in der wirtschaftlichen als auch der sozialen Entwicklung Deutschlands einnimmt und sich zudem wie kaum eine andere Branche mit der Forderung nach Nachhaltigkeit – wie beispielsweise der Begrenzung potenzieller Risiken, der Steigerung der Energie- und Ressourceneffizenz oder der Nutzung erneuerbarer Energien – konfrontiert sieht“, erläutert Keppeler. Die Projekterfahrungen sollen anschließend auch für Interessierte über das Betrachtungsfeld Chemie hinaus verfügbar gemacht werden. „Nachhaltigkeit beschränkt sich natürlich nicht auf die Chemieindustrie. Wir werden im Rahmen des Projekts eine Struktur erarbeiten, die einen grundsätzlichen Zugang zu dem Thema ermöglicht – das ist für nahezu alle Branchen interessant, die Inhalte können spezifisch auf die jeweiligen Betrachtungsfelder zugeschnitten werden.“
Kontakt
RHEIN-ERFT AKADEMIE GmbH
Chemiepark Knapsack
50354 Hürth
Bernhard Keppeler
02233 / 48-6982
bernhard.keppeler@rhein-erft-akademie.de
Rainer Overmann
02233 / 48-6330
rainer.overmann@rhein-erft-akademie.de
www.nachhaltige-berufsbildung.de
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