Bundesministerium fördert Forschungsprojekt an der Alanus Hochschule
Finanzielle Anreize oder gesetzliche Verpflichtungen sind für viele Unternehmen die einzige Motivation, in Erneuerbare Energien zu investieren. Diese Anreizsysteme sind in ihrer Wirkung aber begrenzt. Um den Einsatz Erneuerbarer Energien zu erhöhen, müssen neue Ansatzpunkte gefunden werden. Diesem Anliegen widmet sich ein neues Forschungsprojekt der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Das Projekt „enEEbler – Mitarbeiter-Engagement für Erneuerbare Energien in Unternehmen“ untersucht Identitätsmerkmale von Arbeitnehmern, die sich am Arbeitsplatz für regenerative Energien einsetzen und entwickelt Konzepte für Unternehmen, die neue Anreize für Mitarbeiter-Initiativen bieten möchten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit einem Budget von 700.000 Euro gefördert.
„Viele Menschen in Deutschland engagieren sich privat schon für Erneuerbare Energien, in Solarinitiativen, Parteien oder Fachverbänden. Aber oft geben sie ihre Identität als ‚Umweltschützer‘ oder ‚Pionier für Erneuerbare Energien‘ am Werkstor ab“, erläutert Susanne Blazejewski, Juniorprofessorin für Führung, Organisation und Personal an der Alanus Hochschule. Wenn Mitarbeiter entsprechende Initiativen am Arbeitsplatz einbringen, stoßen sie nicht selten auf Barrieren. „Warum dies so ist und wie man dies ändern kann, gilt es nun herauszufinden“, führt Projektinitiatorin Blazejewski weiter aus.
In vielen Unternehmen geht der Anstoß für Erneuerbare Energien auf Unternehmensebene vom Management aus, meint Carsten Herbes, Professor für International Management und Erneuerbare Energien an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt. „Unser Projekt kehrt diese Perspektive radikal um: Wir wollen das ‘grassroot’-Engagement von Beschäftigten untersuchen und schauen, ob sich daraus neue Impulse für die Energiewende in Unternehmen entwickeln lassen“, fasst er den neuartigen Ansatz zusammen. Neben Methoden, wie Mitarbeiter ihr Engagement ins Unternehmen übertragen können, werden auch Instrumente für Unternehmen konzipiert, wie diese Mitarbeiter-Initiativen unterstützen und organisatorische Barrieren überwinden können.
Die Forschungsgruppe hat drei Jahre Zeit, um das gemeinsame Projekt in die Tat umzusetzen. Realisiert wird das Vorhaben in Zusammenarbeit mit der IG Metall, der IG Bergbau, Chemie Energie, dem Unternehmerverband B.A.U.M. sowie dem Borderstep Institut und der Volkswagen Belegschaftsgenossenschaft für regenerative Energien. Die Projektpartner werden Daten über den bisherigen Stand an Mitarbeiter-Initiativen und Unternehmenskonzepten erheben und Fallstudien erstellen. Marcelo da Veiga, Rektor der Alanus Hochschule, freut sich über das neue Forschungsprojekt: „Durch die Unterstützung des Bundesministeriums können wir ein neues Forschungsvorhaben, das zukunftsorientiertes wirtschaftliches Denken fördert, auf den Weg bringen. Es schärft das Profil des Fachbereichs: ‚Wirtschaft neu denken.‘“
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