In diesen Tagen lassen sie sich aller Orten bewundern: die wunderschönen Blütenkerzen der Rosskastanien. Für die meisten Deutschen ist es die schönste Blüte von allen Bäumen. Und keiner möchte die Kastanien aus dem Landschafts- und Stadtbild verschwinden sehen. Doch so könnte es kommen!
Zum Ende der Kastanienblüte fliegt die erste Generation der Kastanienminiermotte wieder aus. „Dieses eingewanderte Insekt verursacht die frühe Blattfärbung an den Kastanien und lässt die Bäume bereits im Spätsommer an vielen Orten so erscheinen, als wären sie vertrocknet.“ erklärt Christoph Rullmann, der Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Bundesverband. „Doch ohne grüne Blätter keine Photosynthese, kein Stoffwechsel bei den Bäumen – darunter leiden die Bäume immens.“, so Christoph Rullmann weiter.
Die Motten, die jetzt zur Paarung ausfliegen, haben als Puppe im abgefallenen Herbstlaub überwintert und verlassen jetzt als kleiner Schmetterling die am Boden liegenden Blätter. Zwei Gegenmaßnahmen können den Bäumen jetzt noch helfen!
„Da sie schlecht fliegen können, kann man auf einer Höhe zwischen 1,80 – 2,20 m zwei Leimringe / -binden übereinander anbringen oder mit Hilfe von Pheromonfallen einen Teil der Schmetterlinge unschädlich machen“, sagt SDW-Fachmann Christoph Rullmann. Er führt weiter aus: „Die Fraßschäden, die diese Motten verursachen, sind viel augenscheinlicher als das Insekt selbst, denn es misst ausgewachsen nur gut fünf Millimeter.
Das Problem besteht in den fehlenden natürlichen Fressfeinden und der Nachkommenzahl. Ein Weibchen legt gut 40 Eier auf der Oberseite der Kastanienblätter ab. Und in einem trockenen, warmen Sommer kann es zu drei bis vier Generationen kommen. Das bedeutet, dass allein einem Weibchen aus dem Frühjahr in einem Jahr mehr als 300.000 Nachkommen folgen können!
Unter dem Motto „Ran an die Motten!“ wird die SDW in diesem Jahr noch mehr Bürger zur Teilnahme an dem Aktionstag am 10. November 2012 auffordern. Nur durch das Sammeln und das professionelle Verbrennen des Laubes mit den Kastanienminiermotten kann den Kastanien geholfen werden. Mehr Informationen unter:
www.sdw.de/projekte/rettet-die-kastanie/
Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef bei Bonn gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich und bekannt sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, Waldjugendheime und die Waldpädagogiktagungen.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Sorry, the comment form is closed at this time.