Medikamente sind Heilmittel und für viele Menschen eine große Hilfe. Doch für rund 2 Millionen Menschen in Deutschland sind Tabletten ein Suchtmittel. Besonders bei Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmitteln ist der Weg von der sinnvollen Einnahme zur Sucht nicht weit. Doch auch andere Medikamentengruppen haben das Potential, dass sie zur Abhängigkeit führen.
Es gibt wichtige Indikatoren, die auf eine Tablettensucht hinweisen. Betroffene nehmen Medikamente länger und höher dosiert als verordnet ein. Oft hat sich die Einnahme verselbstständigt und von der ursprünglichen Erkrankung abgekoppelt. Eine Beendigung der Tabletteneinnahme erscheint als nicht mehr vorstellbar. Stattdessen dreht sich ein großer Teil des Lebens um das Suchtmittel, allerdings in großer Heimlichkeit. Betroffene lassen sich oft Präparate von verschieden Ärzten verschreiben und besorgen sich das Suchtmittel auf illegalem Weg. Trotzdem gelingt es den Abhängigen für lange Zeit, ein unauffälliges und sozial integriertes Leben zu führen.
Medikamentenmissbrauch ist sehr gefährlich und hat körperliche und seelische Folgen. Ja nach Dauer und Dosierung der Einnahme treten zum Beispiel Bewegungs- und Konzentrationsstörungen auf. Magen, Leber und Nieren können schwer geschädigt werden. Ungewollte Überdosierung kann zur Atemlähmung und somit zum Tod führen. Auf der seelischen Ebene kann es zur Verflachung von Gefühlen, zu Persönlichkeitsveränderungen und Stimmungsschwankungen kommen. Für dieses Filmprojekt werden Frauen und Männer gesucht, die von einer Medikamentenabhängigkeit betroffen sind oder betroffen waren und die bereit sind, darüber offen und unzensiert zu berichten. Wie ist die Sucht entstanden? Welche Folgen hat die Abhängigkeit für den Alltag, für Beziehungen und für das soziale Leben? Welche psychischen Folgen gibt es? Welche Hilfen haben gegriffen, welche hingegen nicht? Diesen und vielen weiteren Fragen, wird der Film nachgehen.
Das Projekt hat das Ziel, diese sehr schambehaftete Thematik subjektiv undunzensiert aus der Sicht der Betroffenen zu schildern und zu zeigen. Bei alles Dramatik und Verzweiflung wird der Film aber auch Mut machen, sich dem Thema zu stellen und Auswege aufzuzeigen. Interessierte sollten möglichst aus Nordrhein-Westfalen oder aus den Nachbarregionen kommen. Gesucht werden Männer und Frauen aller Altersgruppen.
Kontakt:
Christoph Müller
c.mueller@medienprojekt-wuppertal.de
Tel.: 0172–2616547
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