Ethisch korrekte Textilien
FA!R2011 fördert Dialog zwischen den Akteuren
Eco, öko, ethical, nachhaltig, fair – viele Begriffe „schwirren“ zurzeit durch die Modewelt und nicht immer wird genau deutlich, unter welchen Bedingungen und mit welchen Rohstoffen die so etikettierten Textilien eigentlich produziert werden. Die FA!R2011 will Aufklärung schaffen und zusätzlich den Dialog zwischen den einzelnen Akteuren fördern. Die Messe zum Fairen Handel, die vom 8. bis 10. September 2011 in der Messe Westfalenhallen Dortmund stattfindet, präsentiert unter anderem faire Mode und Textilien und greift innerhalb der begleitenden Fachtagung relevante Themen rund um Rohstoffe und deren Verarbeitung auf.
Die ausstellenden Unternehmen der FA!R2011 werden sorgfältig auf „Herz und Nieren“ geprüft. Ausschließlich Unternehmen mit glaubwürdigen Siegeln und Zertifizierungen werden zur Messe zugelassen. Dazu gehört das in Deutschland wohl bekannteste fairtrade-Siegel der Fairtrade Labelling Organisation International (FLO), aber auch weniger bekannte wie „Fair Wear Foundation“, „Global Organic Textile Standard (GOTS)“ oder „step“, das Label für fair gehandelte Teppiche. Gesiegelte Produkte, die nicht „fairtrade“ sind, aber dennoch ökologisch und unter glaubwürdigen sozialen Bedingungen produziert wurden, zeigt die Messe in dem Sonderbereich „Textilien“: „Wir müssen und wollen im Textil-Bereich über den Tellerrand des klassischen Fairen Handels schauen und zeigen, dass es Produkte außerhalb von ‚fairtrade‘ gibt, die unter guten und glaubwürdigen Bedingungen produziert wurden“, sagt Jürgen Sokoll, Fachkoordinator für Fairen Handel beim Eine Welt Netz NRW e.V., dem ideellen Träger der Messe. „Gerade in diesem Bereich wollen wir den Dialog zwischen den beteiligten Akteuren anregen und fördern“, so Sokoll.
Korrekte Klamotten: netzwerken auf der FA!R
Dass eine Messe wie die FA!R die geeignete Plattform für einen solchen Dialog ist, zeigt das Beispiel „Korrekte Klamotten“. Das Internet-Forum beheimatet mittlerweile über 30 Labels, Läden und Vertriebe von korrekt produzierter Kleidung. Die Idee für dieses soziale Netzwerk entstand 2008 auf der FA!R in Dortmund. „Auf der Messe haben wir überlegt, wie man sich besser vernetzen kann. Statt für eine statische Seite entschlossen wir uns für ein höchst dynamisches Blogprojekt“, so Björn Hens, der stellvertretende Ansprechpartner von Korrekte Klamotten. Bei Korrekte-Klamotten.de bloggen die teilnehmenden Firmen über Möglichkeiten, dem Kleidungskauf eine ethische Komponente zu verleihen. Die Leser können aktiv mitwirken, indem sie die Beiträge kommentieren oder direkt mit den Unternehmen in Kontakt treten. Auf der FA!R2011 wird Korrekte Klamotten mit voraussichtlich neun Labels auf einem Gemeinschaftsstand vertreten sein, darunter Neu-Aussteller wie Glücksstoff, Trusted Fairtrade Clothing, Taught by nature und Batata.
Ökosozialer Lifestyle: Baumwolle vs. Kunstfaser
Neben den Naturtextilien wird auch der Bereich der Funktionsbekleidung eine Rolle auf der FA!R2011 spielen. Ein prominenter Neu-Aussteller dieser Produktsparte ist Pyua. Seine Kollektionen sind nach GOTS und Bluesign zertifiziert, das heißt, sie wurden ökologisch und sozial verträglich hergestellt und sind zudem recyclebar. Bekannt wurde das Unternehmen unter anderem durch die Design-Kooperation mit Thomas D, dem Sänger der Fantastischen Vier. Das Unternehmen wird auch innerhalb der Fachtagung „Faire SchmuckStücke und Gläserne LieferKetten“ zu Wort kommen: Am Messedonnerstag diskutieren Timo Perschke, Pyua, Maik Pflaum, Christliche Initiative Romero, Sophie Koers, Fair Wear Foundation und Heike Scheuer, Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft über die Ökobilanz der Kunstfaser und die Arbeitsbedingungen in den Herstellerbetrieben der Outdoor-Bekleidungsfirmen. Denn hier stellt sich grundsätzlich die Frage: Ist die Ökobilanz der recycelbaren Kunstfaser möglicherweise besser als die der Baumwollfaser, die einen hohen Wasserverbrauch beim Anbau und in der Produktion vorweist?
Des Weiteren befasst sich die Fachtagung mit dem Thema „Gold und seinen folgenreichen Abbaumethoden“, mit der „Ausbeutung von Rohstoffen“ und den „Arbeitsbedingungen in der IT-Produktion“.
Die FA!R2011 in Dortmund wird das gesamte Produktspektrum des fairen Handels abbilden. Hersteller, Importeure, Händler und Lizenznehmer aus Deutschland und dem Ausland präsentieren faire Produkte wie Textilien, Accessoires, Kunsthandwerk und Lebensmittel.
Besucherzielgruppe von Messe und Fachtagung sind all diejenigen, die sich für fair gehandelte Produkte interessieren und sich über Zukunftstrends im Fairen Handel informieren möchten; das betrifft Fachleute wie Einkäufer für den Fach- und Einzelhandel, die Gastronomie und Institutionen ebenso wie Endverbraucher.
Kontakt:
Eine Welt Netz NRW e.V.
Achtermannstraße 10-12
48143 Münster
Tel.: 02 51 / 28 46 69 – 0
Fax: 02 51 / 28 46 69-10
info@eine-welt-netz-nrw.de
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