In der öffentlichen Diskussion um die Lebensdauer von Elektrogeräten werden vor allem immer kürzere Produktzyklen und die sogenannte „geplante Obsoleszenz“ dafür verantwortlich gemacht, dass neue Geräte schon nach kurzer Zeit ersetzt werden. Mit der Studie „Einfluss der Nutzungsdauer von Produkten auf ihre Umweltwirkung“ will das Umweltbundesamt eine belastbare Datengrundlage für diese Diskussion schaffen.

Im Auftrag des Umweltbundesamts haben die Forscher des Freiburger Öko-Instituts e.V. und des Instituts für Landtechnik der Universität Bonn untersucht, wie sich Lebens-, Nutzungs- und Verweildauer ausgewählter Produktgruppen zwischen 2004 und 2012/13 entwickelt haben. Erste Ergebnisse liegen nun vor.

Einwandfreie Flachbildfernseher werden heute schneller gegen technische Neuheiten ausgetauscht als ihre Vorgänger aus der Röhrengeneration. 2012 wurden Flachbildfernseher im Durchschnitt nach 5,6 Jahren ersetzt, während die durchschnittliche Erstnutzungsdauer von Röhrenfernsehern im Zeitraum 2005 bis 2012 zwischen zehn und zwölf Jahren lag. Die Mehrzahl der ersetzten Flachbildgeräte funktionierte dabei noch.

Auch bei großen Haushaltsgeräten wie Kühlschränken hat sich die Nutzungsdauer zwischen 2004 und 2012 verkürzt. Sie werden mittlerweile um ein Jahr kürzer genutzt als zu Anfang des Jahrtausends. Auffällig ist, dass der Anteil der Geräte, die aufgrund eines technischen Defekts innterhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten im Untersuchungszeitraum angestiegen ist.

Notebooks werden dagegen nach wie vor zwischen fünf und sechs Jahre genutzt, bevor sie durch neue Geräte ersetzt werden. Technische Innovation als Grund für den Neukauf ist in dieser Produktkategorie innerhalb des Untersuchungszeitraums weniger wichtig geworden.

Nach der ersten Halbzeit der Studie, so teilt das Umweltbundesamt mit, lassen sich noch keine Belege für gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten liefern. Eine systematische Analyse für die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte erfolgt nun in einem zweiten Teil der Studie. Nach Ablauf der Gesamtstudie Ende 2015 will das Umweltbundesamt Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten.

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