Beispielhafte Projekte der Umweltberatung

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Sep 252013
 

Ausstellungen der Umweltberatung stehen allen Besucherinnen und auch Gruppen offen. Die Umweltberatung der Verbraucherzentrale kommt mit ihren Infoschauen und einem dazugehörigen Rahmenprogramm in Schulen, Bibliotheken, Stadthäuser, Bürgerzentren, etc.

1. Elektroschrott ist Gold wert (link: http://www.vz-nrw.de/elektroschrott)
Ein Leben ohne Computer, Handy oder Digitalkamera? Das können wir uns gar nicht mehr vorstellen. Schließlich machen sie das Leben einfacher, bunter und interessanter. Aber die digitale Revolution hat auch ihre Schattenseiten. Weltweit häufen sich durch die Entsorgung der Geräte 50 Millionen Tonnen Elektroschrott an – und das in nur einem Jahr.

Mit der Infoschau „Elektroschrott ist Gold wert“ zeigt die Verbraucherzentrale NRW wie man wertvolle Rohstoffe sparen kann und trotzdem nicht auf Hightech-Geräte verzichten muss. In der dazugehörigen Unterrichtseinheit lernen Schülerinnen und Schüler, welche Rohstoffe in Elektrogeräten stecken, unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden und wie sich Altgeräte umweltfreundlich entsorgen lassen. Themen sind auch die Herkunft der Rohstoffe sowie die Umweltschäden, die durch deren Abbau und falsches Recycling entstehen. Auch werden die oft schlechten Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen in den Betrieben der Rohstoffgewinnung diskutiert.

In Kleingruppen setzen sich die Schüler/innen zunächst mit den Lebensphasen eines Elektrogeräts von der Gewinnung der Rohstoffe bis zum Recycling auseinander, präsentieren sich anschließend gegenseitig ihre Ergebnisse und halten diese auf einer Weltkarte fest. Durch das Basteln von Schmuck und Kleinobjekten aus Elektroschrott wird eine unmittelbare Verbindung zwischen Elektroschrott und Wertstoff hergestellt. Die Objekte können zur Erinnerung mit nach Hause genommen werden.

Das Bildungsangebot „Elektroschrott ist Gold wert“ wurde von der UNESCO als offizielles Projekt der UN-Weltdekade 2013/2014 Bildung für nachhaltige Entwicklung und vom Rat für Nachhaltige Entwicklung als Werkstatt-N Projekt 2013 ausgezeichnet. In Städten mit Umweltberatung kann dieses Programm für Schulen gebucht. Mehr Infos zum Bildungsprogramm der Umweltberatung unter www.vz-nrw.de/umwelt

2. Klimaschutz schmeckt (link: http://www.vz-nrw.de/klimagesund)
Klimaschutz ist in aller Munde und macht auch vor dem Thema Ernährung nicht halt. Doch nur wenigen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist wirklich klar, welche Auswirkungen die tägliche Auswahl von Lebensmitteln auf unser Klima hat.

Mit der Infoschau „Klimaschutz schmeckt“ wird den Besuchern deutlich: Jede Entscheidung für oder gegen ein Lebensmittel hat Einfluss auf die Klimabilanz. Dargestellt an Menü-Beispielen wird mit Hilfe von Bällen das Ausmaß an CO2-Emissionen dargestellt, das durch die Erzeugung der Lebensmittel entsteht. Auch ein Schälchen Erdbeeren kann ganz unterschiedlich ins Gewicht fallen – je nachdem ob die Früchte gerade in Deutschland Saison haben oder ob sie mit dem Flugzeug aus Nordafrika eingeflogen werden.

Dass es nicht schwierig und teuer, sondern gesund und lecker ist, auch in punkto Essen das Klima zu schützen, zeigt die Infoschau „Klimaschutz schmeckt“ ganz praktisch. Wer mehr über die Klimabelastung durch herkömmliche Ernährung und anschauliche Beispiele für klimaschonende Alternativen erfahren will, bekommt hier von der Verbraucherzentrale Tipps für eine klimagesunde Ernährung.

3. Umweltbildung für nachhaltigen Konsum
Die Verbraucherzentrale macht zu verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit – vor allem Energie, Ernährung und Umwelt – Bildungsangebote. Alle Bildungsangebote der Verbraucherzentrale NRW finden Sie unter www.vz-nrw.de/bildung

Den Kontakt Ihrer nächsten Umweltberatung finden Sie unter: www.vz-nrw.de/umweltberatung

 

noPILLS in Gelsenkirchen, Deutschland

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Aug 202013
 

Die Emschergenossenschaft betreibt als Wasserwirtschaftsverband nicht nur 4 große regionale Kläranlagen im gesamten Emscher-Einzugsgebiet mit 2,4 Mio. Einwohnern, sondern betreibt auch eine Krankenhauskläranlage am Marienhospital Gelsenkirchen, die in den Jahren 2008 bis 2012 entstanden ist. Die EU-geförderte Anlage wurde von der Emschergenossenschaft im Rahmen einer Partnerschaft von 6 Akteuren aus 6 europäischen Ländern im PILLS-Projekt umgesetzt (siehe auch www.pills-project.eu ).

Die Anlage ist in Europa einmalig, weil sie nicht nur das konzentrierte Abwasser des Marienhospitals mit unterschiedlichen technischen Verfahren reinigt, sondern darüber hinaus den Kläranlagenablauf in ein offenes Gewässer führen darf.

Die gewählten Technologien – Membranfiltration, Ozonierung, Pulveraktivkohle und ein Sandfang – können in 10 unterschiedlichen Kombinationen betrieben werden. Die Erkenntnisse aus den wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen auch nach Ende des PILLS-Projektes noch erheblichen Forschungsbedarf.

So ist im Rahmen von noPILLS von besonderem Interesse, inwieweit die Reinigungsleistung, Kombinationen von Technologien sowie kostenintensive Betriebsaufwendungen für die Anlage von den eingeleiteten Wirkstoffen abhängen.

In diesem Zusammenhang stellt sich beispielsweise die Frage: Können besonders problematische Medikamente ohne Einschränkung des therapeutischen Erfolgs ersetzt werden? Kann dieser Ersatz beim Betrieb und der Reinigungsleistung zu nennenswerten Reduzierungen des Betriebsaufwandes (Energie, Hilfsmittel, Personal) führen? Die Einzigartigkeit der Gelsenkirchener Anlage ermöglicht es der Emschergenossenschaft, in diese Richtung weiter zu forschen und dabei auf das Expertenwissen der anderen europäischen Partner zurückzugreifen.

 

Kontakt:
Emschergenossenschaft
Kirsten Adamczak
Kronprinzenstrasse 24
D – 45128 Essen
Tel.: +49 201 104 2679
E-mail: adamczak.kirsten@eglv.de
Internet: http://www.no-pills.eu/?lang=de
http://www.eglv.de/

Pillen-Checker.de – die Jugendwebsite rund um Arzneimittel und globale Gesundheit

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Aug 062013
 

Bezaubernde Models werben für Schlankheitspillen oder Anti-Pickel-Cremes, fitte SeniorInnen für Präparate gegen Gelenkschmerzen, Vorzeigemütter für Nahrungsergänzungsmittel. Doch hält die Pharma-Werbung, was sie verspricht? Die Website Pillen-Checker.de will junge Leute dazu anregen, sich kritisch mit Arzneimitteln und mit dem eigenen Konsumverhalten auseinander zu setzen. Zugleich zeigt die Website die andere Seite der Medaille: Sie thematisiert den mangelnden Zugang zu Medikamenten in armen Ländern, macht entwicklungspolitische Zusammenhänge und die eigene Teilhabe deutlich.

Pillen-Checker.de wurde gemeinsam mit Schulklassen und Jugendgruppen entwickelt, erprobt und mehrfach überarbeitet. Herausgekommen sind viele informative und unterhaltsame Seiten. Ein Lexikon von A-Z bietet Jugendlichen nützliche und verständliche Infos rund um das Thema Arzneimittel und Gesundheit. Erklärt werden Begriffe von Advertorial über Disease Mongering, die HPV-Impfung und Millenium Development Goals bis hin zu Schlafkrankheit und WHO. Die Rubrik Werbealarm klärt über die Tricks der Arzneimittelwerbung auf und präsentiert zahlreiche anschauliche Werbebeispiele aus Süd und Nord. Verständliche und detaillierte Hintergrundtexte thematisieren das Menschenrecht auf Gesundheit ebenso wie die Fakten zur globalen Jugendgesundheit. Welchen Stellenwert Arzneimittel in der weltweiten Gesundheitsversorgung spielen und was unentbehrliche Medikamente sind, erfahren Jugendliche in der Rubrik Pillen-Info. Amüsante Lektüre bieten dagegen die Fotostories zu Theaterstücken von Schluck & weg. Witzige Fotos mit Sprechblasen dokumentieren Live-Auftritte der pharmakritischen Straßentheatergruppe, die jedes Jahr durch Deutschland tourt und Missstände anprangert. Zugleich bietet das Laientheater älteren Jugendlichen die Chance, selbst politisch aktiv zu werden und mit auf Tournee zu gehen.

Dazu bietet Pillen-Checker.de nützliche Surf-Tipps und auch Spiel und Spaß: Ein kniffliges Quiz und zwei Memories bringen selbst Leute mit Köpfchen ins Schwitzen…

 

 

 

 

 

Kontakt:
BUKO Pharma-Kampagne / Gesundheit und Dritte Welt e.V.
August-Bebel-Str. 62
33602 Bielefeld
Tel.: +49 (0)521 60550
Fax.: +49 (0)521 63789
www.bukopharma.de
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Twitter

Pillenchecker.de ist ein Projekt der BUKO Pharma-Kampagne und wurde aus Mitteln des BMZ gefördert.

action medeor – das Medikamentenhilfswerk

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Jul 312013
 

Foto: action medeor/B. Breuer

Kein Mensch auf dieser Welt soll mehr an behandelbaren oder vermeidbaren Erkrankungen leider oder sterben. Das ist die Vision von action medeor. Alle Menschen sollen Zugang zu Medikamenten und medizinischer Behandlung haben.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Jedes Jahr sterben fast 10 Millionen Kleinkinder an einfach zu behandelnden Krankheiten wie Durchfall oder einer Infektion. Für Menschen, die in Armut leben und sich keine Medikamente leisten können, steigt das Risiko, eine leicht zu behandelnde Krankheit nicht zu überleben.

Nachhaltige Hilfe beginnt vor Ort. action medeor unterstützt deshalb den Aufbau von Gesundheitsstrukturen direkt in den betroffenen Regionen mit einheimischen Partnern. Medikamentenhilfe ist dabei ebenso Bestandteil der Arbeit wie Prävention und Aufklärung. Seit fast 50 Jahren verschickt medeor Medikamentenpakete in 140 Länder an kleine und große Gesundheitseinrichtungen, kirchliche und nicht-kirchliche Institutionen sowie nationale und internationale Hilfsorganisationen, im vergangenen Jahr waren es 10.785 Medikamentenpakete in 109 Länder. Schwerpunkt der geleisteten Hilfe waren Länder in Afrika wie Simbabwe, Benin und Niger.

Foto: action medeor/B. Breuer

Weil es sich bei den Medikamenten um Generika handelt und eigens für medeor bei pharmazeutischen Unternehmen in großer Stückzahl produziert werden, entspricht der Abgabepreis dieser Medikamente im Durchschnitt zehn Prozent des Preises in einer deutschen Apotheke. „Die Hilfe kommt dann direkt bei unseren Partnern, den Gesundheitsstationen oder Krankenhäusern, an“, sagt Bernd Pastors, Vorstand von action medeor. „Den Weg jedes einzelnen Pakets können wir ab Lager bis in die entlegenste Gesundheitsstation nachverfolgen. So sind wir sicher, dass die Hilfe auch ankommt.“

Im Katastrophenfall geht alles ganz schnell bei medeor. In dem 4000 qm großen Medikamentenlager in Tönisvorst stehen rund 300.000 Medikamentenbehälter bereit und immer mindestens ein so genanntes Emergency Health Kit bereit, das alles enthält, was Verletzte oder Kranke in der Katastrophe brauchen. Es besteht aus 31 Paketen und wiegt etwa eine Tonne. Mit einem Kit können 10.000 Menschen drei Monate lang medizinisch versorgt werden. Und die gut funktionierende Logistik und Partner vor Ort sorgen dafür, dass die medizinische Hilfe rasch dahin gelangt, wo sie besonders nötig ist.

Zurzeit hilft medeor in Syrien. Dort sind seit Beginn des Konflikts im März 2011 nach Schätzungen inzwischen mehr als 100.000 Menschen ums Leben gekommen. In Syriens umkämpften Städten wie in Aleppo ist das Leben für die Zivilisten unerträglich geworden. Es gibt in vielen Krankenhäusern und medizinischen Notversorgungsstellen wie Garagen oder Keller, weil Krankenhäuser zum Teil zerstört worden sind, kaum noch Medikamente, Narkosemittel und Verbandsstoffe. medeor hat bisher 932 Medikamentenpakete mit einem Gewicht von über 17 Tonnen für die Menschen in Syrien auf den Weg gebracht.

Neben der schnellen Hilfe im Katastrophenfall und der Versorgung der vielen Gesundheitsstationen auf der Welt berät medeor seine Partner in pharmazeutischen und medizinischen Fragen, leistet gesundheitliche Aufklärungsarbeit, qualifiziert Fachpersonal und baut Basisgesundheitsdienste auf.

Foto: action medeor/B. Breuer

Anke Engelke, seit zehn Jahren Botschafterin von action medeor, besuchte Anfang des Jahres ein Malaria-Projekt in Togo, einem kleinen Land in Westafrika. „Durch medeor habe ich erfahren, dass Malaria die häufigste Todesursache für Kinder in Afrika ist“, sagt Anke Engelke. Dank der Unterstützung von medeor sind die Menschen dort nun aufgeklärt, sie wissen, welches die Brutstätten für die Anopheles-Mücken sind und wie sie sie vernichten. Sie wissen, wie sie ein Malarianetz benutzen und wenn sie doch infiziert wurden, erkennen sie die Malariasymptome frühzeitig und bekommen die richtigen Medikamente. In der Projektregion in Togo muss kein Mensch mehr an Malaria sterben.

Spendenkonto bei der Volksbank Krefeld 555 555 555, BLZ 320 603 62.

medeor – ich helfe. ich heile.

Wir verschaffen bedürftigen Menschen Zugang zu Medikamenten und sorgen für ihre medizinische Versorgung.

unterstützen und fördern lokale Gesundheitsstrukturen.

befähigen unsere Partner und die Menschen vor Ort, die Gesundheitsversorgung für sich und ihre Mitmenschen zu verbessern, um so auch die lokalen Gemeinschaften und Strukturen vor Ort nachhaltig zu stärken.

kämpfen weltweit gegen Krankheiten, die durch Armut begünstigt werden, HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose und vernachlässigte tropische Erkrankungen.

helfen im Not- und Katastrophenfall sowohl sofort als auch nachhaltig.

leisten gesundheitliche Aufklärungsarbeit und beugen so Krankheiten vor.

qualifizieren Fachpersonal und helfen, mit Wissens-Transfer unabhängige pharmazeutische und medizinische Kompetenzen zu schaffen.

werben um Solidarität und Unterstützung in der Öffentlichkeit und machen die Zusammenhänge zwischen Armut und Krankheit sichtbar.

verändern das Meinungsbild durch Bildungsarbeit und informieren und sensibilisieren die Öffentlichkeit zu Gesundheitsthemen, aber auch in Hinblick auf allgemeine Entwicklungsziele und eine nachhaltige Lebensweise.

bündeln unsere Kräfte mit denen anderer Organisationen und Netzwerke, um die inländische, europäische und internationale Politik in Gesundheits- und Entwicklungsthemen zu beeinflussen.

 

Kontakt:
Deutsches Medikamentenhilfswerk action medeor e.V.
St. Töniser Straße 21
47918 Tönisvorst
susanne.haacker@medeor.de (Pressesprecherin)
Internet: http://medeor.de/de/

Den Spurenstoffen auf der Spur – no PILLS in Dülmen

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Jul 312013
 

Dülmen ist eine Stadt mit rund 47.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen. Der Ort ist eher landwirtschaftlich geprägt mit lockerer Wohnbebauung und hat keine Industrie. Die Stadt liegt im Einzugsgebiet der Lippe und damit im Gebiet des Wasserwirtschaftsverbandes Lippeverband, der auch die örtliche Kläranlage betreibt. Diese wiederum entwässert über den Tiberbach in Richtung Hullerner/Halterner Stausee – wichtige Wasserreservoirs für das Ruhrgebiet und unstrittig als Lieferant für Trinkwasser allerhöchster Qualität.

Dülmen wird Standort eines in Europa einzigartigen Pilotprojektes sein: Hier werden 2013 bis 2015 die Bürgerschaft, der Gesundheitssektor und die Politik informiert und sensibilisiert, welche kaum bekannten Folgen der ganz normale Medikamentenkonsum für den Wasserkreislauf haben kann und wie möglicherweise ein geänderter Umgang mit Medikamenten positive Umweltwirkungen zeigt.

Die Kläranlage des Lippeverbandes ist zwar technisch auf dem neuesten Stand und erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen, aber selbst solche Anlagen können viele Mikroschadstoffe heute nicht beseitigen. Es gibt bislang auch gar keine Grenzwerte für Medikamentenrückstände aus solchen kommunalen Kläranlagen, denn eine Umweltgefährdung wird bislang nicht erwartet.

Dennoch ist die Vielzahl an Spurenstoffen, die mittlerweile ins Abwasser gelangen, ein Grund zum Nachdenken: Wieviel gelangt möglicherweise unnötig in die Kläranlage und damit in unsere Gewässer?

Der Lippeverband, unterstützt vom Land NRW, der EU, der Stadt Dülmen und einer Vielzahl weiterer Akteure, setzt gezielt bei der Analyse des Verbrauchs und dem Umgang mit Medikamenten an und wird parallel auch technische Innovationen auf der Kläranlage installieren und erforschen.

Die Auftaktveranstaltung des Pilotprojektes fand am 15. April 2013 statt. Mehr zu der Veranstaltung.

Mehr Informationen und Aktuelles zum Dülmener Pilotprojekt finden Sie auf der Projekthomepage: www.dsads.de (= Den Spurenstoffen auf der Spur).

Presseberichte finden Sie unter Dokumentation.

 

Kontakt:
no PILLs – Deutschland
Emschergenossenschaft
Kirsten Adamczak
Kronprinzenstrasse 24
D – 45128 Essen
Tel.: +49 201 104 2679
E-mail: adamczak.kirsten@eglv.de
Internet: http://www.no-pills.eu/?lang=de, http://www.dsads.de/wer-sind-wir/

„Die Wetter Retter!?“ – Ein Theaterstück für Kinder zum Thema Klimawandel

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Jul 082013
 

Im Theaterstück „Die Wetter Retter!?“ dreht sich alles um das Thema KLIMA, um den KLIMAWANDEL und um den KLIMASCHUTZ.

Inszeniert wurde eine spannende und informative Geschichte für Kinder von 8-11 Jahren.

Die Story:
Ein neues Kohlekraftwerk soll gebaut werden, direkt am Ortsausgang der Stadt.
Erfinderin Emma (10 Jahre) und ihr Cousin Freddy (11 Jahre) freuen sich, denn das Projekt stellt eine große Karrierechance für Freddys Mutter Viola dar. Sie ist als Pressesprecherin und wichtiges Mitglied des VEZ (Vernünftiges EnergieZentrum) für den Bau der Anlage mitverantwortlich und verspricht den Kindern mit der sicheren Gehaltserhöhung zusätzliche Urlaubsreisen.

Opa hingegen, seinerseits auch ein Erfinder, ist mehr als skeptisch!

Braucht man wirklich noch ein neues Kohlekraftwerk?
Muss das ausgerechnet am Rande eines Naturschutzgebietes stehen?
Wären Maßnahmen erneuerbarer Energien sinnvoller?

Emma und Freddy sind verwirrt. Wer hat denn jetzt recht: der etwas verrückte, aber ideenreiche Opa oder die kluge Geschäftsfrau Viola?

Während Emma und Freddy mit Opas alter Erfindung „Solaris“ spielen, werden sie durch Zufall in das Jahr 2025 versetzt. Dort haben sich die Lebensbedingungen auf der gesamten Erde und speziell auch bei ihnen zuhause sehr verändert. Emma und Freddy erfahren, was das Bauvorhaben des Kohlekraftwerks ausgelöst hat…

Mutig beschließen sie, in das „Hier und Jetzt“ zurück zu reisen und die Geschichte zu ändern.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

„Die Wetter Retter!?“ bereitet das Thema Klimawandel für die jungen Zuschauer in altersgerechter Sprache auf und erklärt Zusammenhänge von eigenem und globalem Energieverhalten. Das Theaterstück hilft somit, ein Bewusstsein für die Ressourcen der Erde zu entwickeln.

„Die Wetter Retter!?“ zeigt Zukunftsperspektiven auf und leistet einen Beitrag, Kinder für das Thema  KLIMA zu sensibilisieren. Die Inszenierung zeigt, was es heißt, global zu denken und lokal zu handeln.

Hier geht’s zum Trailer.

Die Comic On! Theaterproduktion:
Seit 1990 ist Comic On! als Tourneetheater im gesamten deutschsprachigen Raum für Kinder und Jugendliche auf Tour. Das Ensemble bringt Theater genau dorthin, wo Kinder und Jugendliche sind.

Mit ihren präventivorientierten Theaterstücken bietet die Comic On! Theaterproduktion den kleinen und großen Zuschauern ein spannendes Erlebnis, das mit viel Spaß und fetziger Musik zum Nachdenken anregt.
Im Anschluss an jede Vorstellung moderieren die thematisch und pädagogisch geschulten Schauspieler ein offenes Nachgespräch, in dem Fragen beantwortet werden und die Kinder miteinander ins Gespräch kommen. Außerdem stellen Comic On! pädagogisches Begleitmaterial für den Unterricht zu Verfügung, um die Thematik nachhaltig in der Lebenswelt der Kinder zu verankern.

„Die Wetter Retter!?“ entstand in enger Zusammenarbeit mit Natur & Kultur e.V., für die Region Köln gefördert durch den KlimaKreis Köln und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

 

Kontakt :
Comic On! Theaterproduktion
Niehler Str. 102-158
Gebäude 23f
50733 Köln
Tel 0221 – 21 02 72
Fax 0221 – 21 41 37
www.comic-on.de
comic-on@comic-on.de

Aktionswoche der Generationen im Kreis Euskirchen

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Mai 102013
 

Seit zwei Jahren findet im Kreis Euskirchen regelmäßig im Herbst die Aktionswoche der Generationen statt. Während der Aktionswoche bieten Kindergärten, Schulen, Vereine und Pflegeeinrichtungen in den 11 kreisangehörigen Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen abwechslungsreiche Mitmachaktionen für alle Generationen an. Das bunte Programm reicht vom Handytraining für Senioren über gemeinsame Spiele- und Sportnachmittage bis zum Nageldesign im Pflegeheim.

Entwickelt wurde die Aktionswoche der Generationen als Projekt der Demografie-Arbeitsgruppe „Verständnis zwischen den Generationen“ der DemografieInitiative des Kreises Euskirchen. Ziel ist es, durch gemeinsame Aktivitäten, Veranstaltungen, Vorträge, Besuche etc. den Kontakt und Austausch zwischen den Generationen herzustellen, bestehende Kontakte zu vertiefen und insgesamt das Verständnis zwischen den Genera-tionen zu fördern.

Im Laufe der beiden bisherigen Aktionswochen sind zwischen den verschiedenen Teilnehmern viele nachhaltige Kontakte und Kooperationen entstanden. So finden z.B. regelmäßige Besuche von Schülerinnen und Schülern in einem Pflegeheim statt, es gibt Geschichtsunterricht mit Zeitzeugen, Seniorenpaten werden geschult etc.. Auch wurde festgestellt, dass im Kreis Euskirchen bereits ein vielseitiges generationenübergreifendes Angebot vorhanden ist und das Miteinander der Generationen vor Ort bereits aktiv gelebt wird. Jedes Jahr beteiligen sich neue Akteure mit interessanten Ideen und Projekten an der Aktionswoche der Generationen und tragen so zum besseren Verständnis der Generationen bei. Zu jeder Aktionswoche wird ein kostenloser Veranstaltungskalender erstellt, der im gesamten Kreisgebiet verteilt und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Auch wird durch die Aktionswochen der Generationen der Fokus auf das Miteinander der Generationen gelenkt und die Öffentlichkeit immer wieder für das wichti-ge Thema sensibilisiert.

Insgesamt hat sich die Aktionswoche der Generationen zum Erfolgsmodell entwickelt und gezeigt: „Gemeinsam geht’s besser“.  Daher ist auch in diesem Jahr wieder eine Aktionswoche der Generationen geplant.

Kontakt:
Kreis Euskirchen
Abt. Soziales
Jülicher Ring 32
53879 Euskirchen

Ansprechperson:
Sabine Haas

Telefon:     (02251) 15 521
Fax:     (02251) 15 927
E-Mail:     sabine.haas@kreis-euskirchen.de
Internet: www.kreis-euskirchen.de

Klimaverträglich mobil im besten Alter

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Mai 052013
 

Bin ich fürs Radfahren schon zu alt? Lohnt sich Carsharing für mich? Was ist ein Pedelec? Wie komme ich bequem und kostengünstig zu meinen Enkeln? Gibt es umweltschonende Kreuzfahrten? Fragen wie diese beantwortet das Projekt »Klimaverträglich mobil 60+«.

Mit diesem Projekt unterstützen der ökologische Verkehrsclub VCD, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) und der Deutsche Mieterbund (DMB) ältere Menschen dabei, im Alltag und auf Reisen möglichst klimafreundlich unterwegs zu sein − sei es spritsparend mit dem eigenen oder dem Carsharing-Auto, sicher und bequem mit Bus und Bahn, zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Im Rahmen von Aktionen, Veranstaltungen und Mobilitätssprechstunden werden ältere Verbraucher durch regionale Ansprechpartner vor Ort informiert und kostenlos persönlich beraten. In Ostdeutschland und Bayern sind bereits die ersten drei sogenannten VCD-Regionalkoordinatoren aktiv. Ab Juli 2013 ist auch in NRW ein eigener lokaler Ansprechpartner des Projekts vertreten. Bereits am 29. Juni 2013 präsentiert sich das Projekt »Klimaverträglich mobil 60+« beim »Tag der Begegnung« in Köln.

Die Regionalkoordinatoren sind darüber hinaus Ansprechpartner für lokale Kooperationspartner wie Mietervereine, Seniorenvertretungen, Wohnungs- und Einzelhandelsunternehmen, Tourismusverbände, Dienstleister für Senioren im Bereich der häuslichen Versorgung und Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen. Ziel ist hierbei die gemeinsame Entwicklung klimaverträglicher Mobilitätsprodukte bzw. -dienstleistungen für ältere Menschen.

Online-Service-Portal

Ein Kernstück des Projekts ist das Online-Service-Portal www.60plus.vcd.org. Hier finden (nicht nur ältere) Interessierte praktische Tipps unter anderem zu speziellen Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs für Ältere, zu sicherem Radfahren, zum Kauf von (Elektro-)Fahrrädern, Einkaufen ohne Auto sowie Hinweise zum klimafreundlichen Reisen und zum Spritsparen. Dort finden sich auch die Kontaktdaten der VCD-Regionalkoordinatoren.

Fotos: VCD Nordost (oben), www.pd-f.de/pressedienst-fahrrad (unten)

Kontakt:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)
Projekt »Klimaverträglich mobil 60+«
Rudi-Dutschke-Straße 9
10969 Berlin
Tel. (030) 280 351-282
Mail: mobil60plus@vcd.org  

Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO)
Projekt »Klimaverträglich mobil 60+«
Bonngasse 10
53111 Bonn
Tel. (0228) 249 993-0
Mail: kontak@bagso.de

»Klimaverträglich mobil 60+« ist ein Verbundprojekt von VCD, BAGSO und DMB. Es ist auf drei Jahre angelegt (07/2012 – 06/2015) und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

 

Die Arnsberger „Lern-Werkstadt“ Demenz

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Apr 292013
 

Die demografische Entwicklung in Deutschland prägt nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Auf der lokalen Ebene nehmen diese Veränderungen persönlich erfahrbare Dimensionen an. Hier wird die Frage beantwortet werden, ob es gelingt, Städte des langen und guten Lebens zu gestalten, die es ihren älteren Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und sich mit ihren Erfahrungen und Interessen einzubringen.

Städte und Gemeinden stehen vor der Herausforderung, den demografischen Wandel an Ort und Stelle zu gestalten. Die nordrhein-westfälische Stadt Arnsberg stellt sich seit langem aktiv die-ser Aufgabe. Dabei setzt sie auf die innovative Produktivität der Bürgerinnen und Bürger als Experten in eigener Sache.

Das aktuelle Konzept „Mehr Lebensqualität im Alter – Zukunft Alter in Arnsberg gestalten“ ist Ergebnis eines gesellschaftlichen Lernprozesses. Einen ersten wichtigen Schrittstellte die Initiative „Wie möchte ich leben, wenn ich älter bin?“ aus dem Jahr 1995 dar, in deren Rahmen eine Befragung von rund 28.000 Arnsbergerinnen und Arnsbergern über 50 Jahren stattfand.
Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse wurde ein Konzept erarbeitet, mit dessen Hilfe gute lokale Rahmenbedingungen für eine alternde Gesellschaft etabliert werden sollen. Es ist kontinu-ierlich erweitert und immer wieder angepasst worden.

Anfang 2000 wurde die Verwaltung um die „Zukunftsagentur“ ergänzt. Diese Stabstelle ist für die die strategische Gestaltung des demografischen Wandels verantwortlich. Ihr angegliedert ist die „Fachstelle Zukunft Alter“. In der Zukunftsagentur arbeiten Fachleute für die infrastrukturelle sowie die soziale und kulturelle Entwicklung der Stadt zusammen. So werden die kommunalen Entwicklungsprozesse der Schrumpfung und Alterung auf Stadtteilebene interdisziplinär gestaltet und begleitet.
Die Fachstelle Zukunft Alter ist verantwortlich für die Bereiche

  • Unterstützung des aktiven Alters
  • Entwicklung/Unterstützung neuer personaler Zuwendung bei besonderen Belastungen durch das Alter (Demenz etc.)
  •  Dialog der Generationen.

Sie ist mittlerweile zentraler Knotenpunkt eines weit verzweigten lokalen Netzwerkes, das von den Bereichen Gesundheit und Soziales über Jugend, Bildung und Kultur bis zu Politik und Wirtschaft reicht. Die Fachstelle trägt somit dazu bei, Aspekte einer alternden Gesellschaft gerade in Berei-chen zu thematisieren, die zunächst keine oder wenige Bezugspunkte zum Alter(n) sehen. Durch die Initiierung und Koordination von Projekten unterschiedlicher Netzwerkpartner werden lokale Kooperationen aufgebaut oder gestärkt.

In Arnsberg leben gegenwärtig 75.000 Einwohner. Für das  Jahr 2030 gehen Prognosen von einem Rückgang der Bevölkerung auf 65.000 Einwohner aus. Gleichzeitig wird der Anteil der über 65-Jährigen  an der Gesamtbevölkerung um etwa 23 Prozent zunehmen (von 16.060 auf 19.730 Per-sonen). Allein die Zahl der über 80-Jährigen wird von 4.100 auf 5.800 Personen ansteigen. Damit werden auch Demenzerkrankungen zunehmen. Für die Stadt Arnsberg beläuft sich die Schätzung auf etwa 1200 Menschen mit Demenz, für die Zukunft wird mit einer Steigerung gerechnet, insbesondere wird der Anteil der Demenzbetroffenen an den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Arnsberg deutlich steigen. Das Leben mit Demenz gehört damit zur Gesellschaft des langen Lebens.

Häufig wird das Thema Demenz, vor allem die Betreuung und die Pflege der betroffenen Menschen, als ein Thema „für Profis“ behandelt. Dies gilt insbesondere, wenn demenziell Erkrankte in stationären Einrichtungen leben. Aber auch diejenigen, die zu Hause leben und von ihren Angehörigen versorgt werden, erhalten vor allem professionelle Hilfe zum Beispiel von ambulanten Pfle-gediensten. Für pflegende Familienmitglieder gibt es Entlastungsangebote für ein paar Stunden, wenn sie ihre an Demenz erkrankten Angehörigen für einige Zeit durch professionelle Betreuung versorgt wissen. Anbieter sind zumeist Caritas, Diakonie oder andere Organisationen der freien Wohlfahrtspflege am Ort. Zivilgesellschaftliches Handeln scheint für diesen Bereich auf den ersten Blick nicht auszureichen bzw. dem Bedarf der Menschen und ihren Angehörigen nicht gerecht zu werden.

Von 2008 bis 2011 führte die Stadt das von der Robert Bosch Stiftung geförderte Modellprojekt „Arnsberger ‚Lern-Werkstadt’ Demenz“ durch. Denn im Hinblick auf die demografische Entwicklung zeichnet sich deutlich ab, dass mit einer Zunahme der Hochbetagten auch die Zahl von Menschen mit Demenz deutlich ansteigen wird. Aktuelle Schätzungen gehen von 2,6 Millionen Menschen mit Demenz im Jahre 2050 aus (2010: 1,3 Millionen). Schon heute sind die Herausforderungen einer angemessenen Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz sehr groß. Es wird von einem Fachkräftemangel in der Pflege gesprochen, der in Zukunft weiter zunehmen wird. Es mangelt vielerorts an Zeit, an Zuwendung und an Förderung der individuellen Kreativität. Dies wird sich in der Zukunft noch verschärfen.

In der „Lern-Werkstadt“ Demenz geht es darum, Möglichkeiten aufzuzeigen, die beides miteinander verbinden, und Beispiele dafür zu entwickeln, wie das aussehen kann. Das Modellprojekt konnte auf den gewachsenen und mittlerweile weit verzweigten Netzwerken unterschiedlicher Partner in Arnsberg aufbauen. Es berücksichtigt sämtliche Bereiche, die den an Demenz erkrank-ten Menschen betreffen und sich auf seine Versorgung und Lebensqualität auswirken. Dazu gehören neben den professionellen – Medizin, Pflege, Physio-/Ergotherapie oder Beratungsangebote – auch die persönlichen Bereiche wie das Wohnumfeld und die jeweilige soziale Situation. Mit dem Projekt sollte gezeigt werden, wie professionelle Versorgungsangebote mit zivilgesellschaftlichen Aktivitäten zum Wohle von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verknüpft werden kön-nen.

Die im Projekt „Arnsberger ‚Lern-Werkstadt’ Demenz“ gewonnenen Erkenntnisse, die „gelernten Lektionen“, können wie folgt beschrieben werden:

  • Das Thema „Demenz“ kann erfolgreich enttabuisiert werden. Voraussetzung ist eine stetige gesellschaftliche Kommunikation, die insbesondere über Projekte organisiert werden kann. Die Folge: mehr Wissen, mehr Prävention, mehr und bessere Unterstützung durch Familie, sowie mehr und bessere Unterstützung der Betroffenen und ihrer Familien durch engagierte Bürger und Profis. Voraussetzung: Die Stadt muss Verantwortung übernehmen – von allein geht es nicht.
  • Ein besseres Leben mit Demenz ist möglich, wenn wir familiäre Begleitung, professionelle Unterstützung und bürgerschaftliches Engagement eng und individuell miteinander verknüpfen. Voraussetzung: Offenheit füreinander, frühzeitige Information und Beratung, Qualifikation und lokale Netzwerke. Die Stadt initiiert, vernetzt und unterstützt. Eine besondere Bedeutung kommt dem Hausarzt zu.
  • Von besonderer Bedeutung ist eine frühzeitige Beratung, die nicht defizitorientiert arbeitet, sondern die individuellen Potenziale der Betroffenen und ihrer Familien in den Blick nimmt und die die Unterstützung von Profis und freiwilligem Engagement passge-nau koppelt und vermittelt. Individuelle, flexible und vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten entstehen, die wir vorher noch gar nicht gekannt haben.
  • Die neue Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihrer Familien macht die Stadt sozial produktiver und lebendiger. Sie verbindet über das Thema „Demenz“ Generationen miteinander und schafft sozialen Zusammenhalt.

Nicht zuletzt: Ein besseres Leben mit Demenz wird möglich durch ein neues kommunales „Management“ von bürgerschaftlichem Engagement und professionellem Handeln, von Einzelaktivitäten und Netzwerken. Es wird möglich durch eine neue Kultur des Miteinanders der Generationen, die mit Mut, Freiheit und Neugierde beginnt. Neugierde, auch auf das, was wir von Menschen mit Demenz für unsere Zukunft lernen können, in der wir alle Demenzbetroffene oder deren unterstützende Angehörige sein können.

Das Lernen des Lebens mit Demenz ist ein Thema der Gesellschaft des langen Lebens. Diese Gesellschaft vor Ort zu organisieren bedeutet, Städte des guten und langen Lebens zu organisieren und zu unterstützen. Dies aber ist eine neue Aufgabe kommunaler Selbstverwaltung, keine freiwillige, sondern eine Pflichtaufgabe der Kommunen.

Arnsberg beteiligt sich im Rahmen der Zukunftswerkstatt Demenz des Bundesministeriums für Gesundheit an dem Forschungsprojekt DemNet-D. Ziel ist es, Erfolgskriterien von lokalen Demenz-Netzwerken zu identifizieren und sie in die Breite zu tragen.

http://www.bmg.bund.de/index.php?id=13615

 

Ausführliche Informationen zur Arnsberger „Lern-Werkstadt“ Demenz sowie die Arbeit der Fachstelle „Zukunft Alter“ finden Sie hier:
www.arnsberg.de/zukunft-alter
www.projekt-demenz-arnsberg.de

Ansprechpartner:
Stadt Arnsberg
Fachstelle „Zukunft Alter“
Martin Polenz
Lange Wende 16a
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„mix@ges“ schlägt Brücken zwischen den Generationen

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Apr 242013
 
Ein europäisches Bildungsprojekt fördert den Generationendialog durch die gemeinsame künstlerische Nutzung digitaler Medien

Von Almuth Fricke

Foto: Barbara Donaubauer

Im Zuge der demografischen Veränderungen unserer Gesellschaft hat die Debatte um das Generationenverhältnis wieder an Fahrt gewonnen. Statistisch gesehen besteht ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen der immer größer werdenden Gruppe von Älteren und immer weniger jungen Menschen. Laut Demografie-Bericht der Bundesregierung von 2011 gibt es erstmals prozentual mehr Menschen über 65 als Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Dementsprechend ist in Politik und Gesellschaft die Sorge um die Generationengerechtigkeit groß: Es geht um eine faire Verteilung der Soziallasten, um nachhaltiges Wirtschaften mit den (noch) vorhandenen Ressourcen und um politischen Einfluss, denn die Wählergruppe der Über-65-Jährigen wird künftig überproportional vertreten sein.

Kein „Kampf der Generationen“

Für einen medial beschworenen „Kampf der Generationen“ gibt es allerdings keine empirischen Belege: Die letzten Shell-Jugendstudien (2006 und 2010) verweisen vielmehr darauf, dass persönliche Beziehungen junger Menschen zu Älteren mit einem positiven Blick auf das Alter einhergehen und dass in den Familien gut funktionierende Generationenbeziehungen überwiegen. Auch die Anfang 2013 erschienene Altersstudie des Generali Zukunftsfonds kommt zu dem Befund, dass die Generationen innerhalb von Familien ein gutes Verhältnis haben und beachtliche zeitliche und materielle Unterstützungsleistungen transferiert werden, und zwar in beiden Richtungen.

Allerdings haben sich die familiären Strukturen in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Kinder und Jugendliche wachsen heute vielfach in räumlicher Distanz zu ihren Großeltern auf und haben nicht mehr regelmäßig Kontakt zu den älteren Menschen in ihrer Verwandtschaft. Am anderen Ende der Altersskala haben immer mehr Menschen, vor allem ab der so genannten „1968er-Generation“, die jetzt oder demnächst das Rentenalter erreicht, keine eigenen Kinder bzw. Enkel. Somit werden selbstverständliche Begegnungen und Austauschmöglichkeiten zwischen den Generationen im Alltag seltener.

Blick auf die andere Generation

Foto: Janet Sinica/SKStiftungKultur

Für ein nachhaltiges Generationenverhältnis, in dem ein fairer Ausgleich zwischen den Interessen aller Altersgruppen stattfindet, ist ein lebendiger Dialog und Austausch eine wichtige Grundlage. Kunst und Kultur scheinen dafür ein besonders gutes Vehikel zu sein. In den Darstellenden Künsten, der Musik und den Medien werden Begegnungen zwischen den Generationen ermöglicht, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu thematisieren. Ältere wie auch Jüngere sollen durch das gemeinsame künstlerische Tun die Möglichkeit erhalten, einen Blick auf die jeweils andere Generation zu entwickeln und die Welt mit deren Augen zu sehen.

Dies ist auch das Anliegen des europäischen Projekts „mix@ges – Intergenerational Bonding via Creative New Media“, das das Institut für Bildung und Kultur gemeinsam mit Partnern aus Schottland, Österreich, Belgien und Slowenien durchführt.

Künstlerisch-kulturelle Begegnungsräume für Generationen

mix@ges will kulturelle Begegnungsräume für Generationen durch die kreativ-künstlerische Nutzung (neuer) digitaler Medien schaffen und innovative Wege in der intergenerationellen Kulturvermittlung aufzeigen. Bei gemeinsamen kreativen und künstlerischen Aktivitäten konnten junge und ältere Menschen im informellen Rahmen zusammenkommen und miteinander und voneinander lernen. Junge Menschen nutzen bereits neue Medien, um sich kreativ auszudrücken. Ihnen ist die Rolle der neuen Medien in der heutigen Gesellschaft bewusst. Auch Ältere erkennen die Vorteile, die die neuen Medien für ihren Alltag haben könnten. Sie benötigen jedoch vielfach Hilfe bei Zugang und Nutzung.

Neben der Vermittlung von Medienkompetenz stand vor allem die Förderung der intergenerationellen Kommunikation im Zentrum des Projekts. Beim gemeinsamen künstlerischen Schaffen konnten die Beteiligten Verständnis für die Lebenssituation der anderen Generation entwickeln und bestehende Klischees und Stereotype, die einer Kommunikation oftmals im Wege stehen, hinterfragen.

Foto: Brian Lochrin

Generationenverbindende Medienkunst

In einer Reihe von Workshops in den fünf beteiligten Ländern, die unter Leitung von professionellen Künstlern und Medienpädagogen und in Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen, Senioreneinrichtungen und Schulen organisiert wurden, wurden Jugendliche und Ältere gemeinsam medienkünstlerisch tätig: In Deutschland entstanden so Audioguides zu einer Kunstausstellung in der Villa Stuck in München; im LehmbruckMuseum in Duisburg wurden Tagtool Performances – animierte Licht- und Farbinstallationen – in Generationentandems kreiert; die SK Stiftung Kultur Köln produzierte einen Generationenblog in einem Kölner Stadtteil, der mit Tablets zu den Themen (Vor-)Stadt, Alltag, Heimat erstellt wurde. (www.generationenblog.de)

Darüber hinaus wurden gemeinsam Kurzfilme mit dem iPod gedreht, digitale Musikaufnahmen erstellt und ins Netz gestellt, eine Stadtteil-App entwickelt und mit dem Handy Fotokunst gemacht. Alle Beteiligten hatten großen Spaß beim gemeinsamen Gestalten ihrer medienkünstlerischen Produkte – ein wichtiger Faktor für das Gelingen von Generationenprojekten!

Die Workshops wurden evaluiert und die Erfahrungen und Erkenntnisse sind in ein Handbuch eingeflossen, in dem die Methoden der einzelnen Workshops beschrieben und praktische Tipps zum Nachahmen gegeben werden. Das Handbuch soll allen, die Interesse an der intergenerationellen Projektarbeit haben, eine Basis für eigenes Planen und Handeln sein.

Internationaler Projektabschluss in Ljubljana

Foto: Janet Sinica/SKStiftungKultur

Das Handbuch und die Ergebnisse der Evaluation werden auf der zentralen Abschlussveranstaltung am 16. Mai 2013 in Ljubljana vorgestellt. Dort präsentieren die Teilnehmenden mit den beteiligten Künstlerinnen und Künstler ihre Workshops und deren Ergebnisse. Experten und Interessierte haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit Generationenprojekten auszutauschen und Aspekte der intergenerationellen Arbeit zu diskutieren. Gleichzeitig erkunden die jungen und älteren Teilnehmenden aus den fünf beteiligten Ländern bei praktischen Aktivitäten in Generationentandems die Stadt und werden kreativ tätig.

An dem von der Europäischen Union im Programm „Lebenslanges Lernen“ geförderten Projekt beteiligen sich Partnerinstitutionen aus fünf europäischen Ländern: die University of Strathclyde mit dem Scottish Centre for Intergenerational Practice, Glasgow, Schottland, das Institut für Bildung und Kultur e.V. Remscheid, Deutschland als Projekt-Koordinator, KulturKontakt Austria, Wien, Österreich, die Organisation Entr’Ages in Brüssel, Belgien sowie der Slowenische Seniorenverband ZDUS in Ljubljana, Slowenien.

Kontakt

Weitere Informationen zu mix@ges – Intergenerational Bonding via Creative New Media finden Sie unter: www.mixages.eu

Institut für Bildung und Kultur e.V.
Küppelstein 34, 42857 Remscheid
Almuth Fricke
Tel. 02191 794 294
E-Mail: fricke@ibk-kultur.de
www.ibk-kubia.de/generationen

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