Eine Kooperation des Technikkurses, der Schülerfirma Fair-Trade-Company und
kirchlichen Partnern in Dortmund und Sambia (südl. Afrika)
Vielen Menschen auf der Welt fehlt der Strom aus einem zuverlässigen Netz. Die Menschen müssen sich mit rußenden Öllampen behelfen, die bei kleinen Kindern Augenentzündungen hervorrufen. Häufig sitzen sie ab 18 Uhr in der Dunkelheit. Die Schüler und Schülerinnen des Technikkurses der Europaschule haben sich mit ihrem Lehrer, Michel Schürmann, in die Lage dieser Menschen versetzt und das Helplight entwickelt. Das Helplight ist ein Akkupack, der tagsüber von einem Solarmodul aufgeladen wird und abends dank modernster Technik stundenlang taghelles Licht liefert. Das Helplight kann aber noch viel mehr. Eine spezielle Steckdose ermöglicht das Laden von Handys, Laptops und Taschenlampen. Alles ohne Abgase, ohne Abfall, ohne zusätzliche Kosten und das für viele Jahre.
Die Materialkosten für ein Helplight mit Solarmodul betragen rund 50 Euro pro Stück. Kosten, die die Schüler des Technikkurses nicht mal so einfach aufbringen konnten. Mit Hilfen von Spenden, die die Schüler zunächst im Bekanntenkreis sammelten, konnte das Projekt gestartet werden.
Die Schüler der Schülerfirma „Fair-Trade-Company“ erfuhren von ihren Klassenkameraden von dem Projekt und berichteten davon im Agenda 21 -Unterricht. Eine tolle Sache, so fanden die Schüler und Schülerinnen und versprachen dem Technikkurs einen Teil des Gewinns aus der Schülerfirma. Insgesamt 1000 Euro wurden in den letzten drei Jahren den Technikern gespendet, damit diese noch mehr Helplights bauen konnten.
Die ersten Helplights wurden im September 2011 drei sambischen Gästen aus der Partnergemeinde des ev. Kirchenkreises Dortmund Mitte-Nordost überreicht. Der Kirchenkreis hat seit 15 Jahren eine Partnerschaft mit einem Kirchenkreis in Choma in Sambia. Die Dortmunder haben ihren Partnern in Sambia geholfen, eine Ausbildungswerkstatt für Jugendliche zu errichten, das ChoDort (Choma-Dortmund) . Hier können sich junge Menschen zum Tischler/in und Näher/innen ausbilden lassen.
Die Sambianer Mponica Chulu, Billing Mundemba und Rev. Silwenga, waren begeistert. Das Helplight ist für Menschen, die nicht an eine Stromversorgung angeschlossen sind, eine tolle Sache, weil man in den ländlichen Regionen keine Möglichkeit hat, ein Handy aufzuladen. Man müsste dazu mit dem Bus in eine größere Stadt und dort einen Laden besuchen, der das Aufladen ermöglicht. Eine teure und zeitintensive Sache, so die Zambianer.
Die Gäste aus Sambia hatten versprochen, eine Rückmeldung über den Einsatz und die Praxistauglichkeit der Helplights zu geben.
Die Rückmeldung auf die Helplights aus Sambia fiel sehr positiv aus, allerdings ist die Schule nicht in der Lage, die gewünschten 500 Helplights zu produzieren. Deshalb entstand im Arbeitskreis Choma/Dortmund die Idee, dass Schüler der Europaschule im Trainingszentrum ChoDort für sambische Jugendliche einen Workshop „Bau eines Helplights“ durchführen sollten.
Am 18.September 2013 fuhr eine achtköpfige Delegation des Partnerschaftskreises Choma/Dortmund des ev. Kirchenkreis Dortmund Mitte-Nordost für 12 Tage nach Choma in Sambia. Mit dabei waren die beiden Schüler Jan Eckhardt und Arne Zimmermann sowie die Lehrerin Heidrun Riedel von der Europaschule. Die beiden Schüler haben im Trainingszentrum „ChoDort“ ( Choma/Dortmund) einen eintägigen Workshop für sambische Jugendliche veranstaltet, Thema war „Bau eines Helplights..
Die beiden Schüler Sek II Schüler haben mit ihrem ehemaligen Techniklehrer den Workshop geplant und das Material für 10 Helplights besorgt. Zudem hatten sie die elf Arbeitsschritte für den Bau fotografiert und in englischer Sprache beschriftet. Auf dem letzten Vortreffen für die Reise wurden das Material sowie 12 fertige Helplights auf die acht Teilnehmer der Reise verteilt.
An dem eintägigen Workshop in ChoDort /Sambia nahmen zwanzig sambische Jugendliche teil, sechs Frauen und 14 Männer. Unter Anleitung der beiden Europaschüler bauten die Sambianer immer zu zweit das Helplight nach. Es wurde gemessen, gesägt, gebohrt, geklebt und gelötet. Die mitgebrachten Helplights hatten Jan.E und Arne Z. aufgeschraubt und als Anschauungsobjekte auf die Tische gestellt. Immer wenn eine englische Fachvokabel nicht gleich einfiel, wurde das Detail im Helplight gezeigt. Am Ende des Tages waren 10 weitere Helplights fertig, die die Teilnehmer mitnehmen konnten.
Am Workshop haben auch vier Jugendliche aus der Tischlerei aus ChoDort teilgenommen. Ihnen wurden die 11 Arbeitsschritte für den Bau des Helplights überlassen, so dass dieses interessierte Jugendliche für den Nachbau anleiten können. Der nächste Helplight-Workshop ist für Ende November diesen Jahres geplant, diesmal unter sambischer Leitung.
Die 12 aus Deutschland mitgebrachten Helplights wurden an Aidswaisen, die in Pflegefamilien leben sowie an die einzelnen Gemeinden verteilt. Die Menschen in den Dörfern können nun in den einzelnen Gemeinden ihre Handys kostenlos im Gemeindehaus aufladen oder den Stromspeicher ausleihen um nach Einbruch der Dunkelheit noch Licht zu haben.
Über den Workshop und ihre Erfahrungen haben die beiden Schüler in verschiedenen Kursen in der Europaschule bereits berichtet. Im November finden zwei Informationsabende in Gemeinden des Kirchenkreises Dortmund Mitte-Nordost statt auch hier werden sie von ihren Erfahrungen erzählen.
Das Mondo Mio , das Kindermuseum im Dortmunder Westfalenpark, wird eine Dokumentation des Helplights und des Workshops in Sambia in ihre neue Ausstellung für 2014 aufnehmen.