Das Weinbergprojekt in Arnsberg: Ökologisch – sozial am Beispiel einer regionalen Stärkung der Historie
Verein der Freunde der Altstadt Arnsberg1991 e. V.
„Historischer Weinberg“
Die Seele des Weinbergs ist Rolf Dietz, der ihn mit Hand und Herz betreut! Das Projekt erhält aber seit seinem Beginn Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Helfern!
Urkundlich wird der Historische Weinberg bereits 1267 und 1279 erwähnt.
Nach den ersten Planungen, Pfingsten 2003, wurde die Fläche ab Oktober 2003 gerodet und die Mauer an der Schlossstrasse wieder aufgebaut.
Wein wird im „Historischen Weinberg„ auf einer Fläche von ca. 1.200 m² angebaut. Der restliche Bereich wird als Streuobstwiese genutzt. Dort befinden sich eine Kräuterspirale, ein Weinberg Pavillon und eine Gerätehütte.
Der symbolische „Erste-Spatenstich“ fand unter Federführung von Bürgermeisters Hans-Josef Vogel am 13.11.2004 statt. Mitte April 2005 wurden dann die ersten Rebstöcke gesetzt. Die Grundsteinlegung der Hütten erfolgte am 15. Mai 2005.
Im Eingangsbereich befindet sich der Heilige Urban. Er wurde von Wolfgang Boucsein gestiftet und am Pfingstsonntag den 15.05.2005 geweiht. Der Heilige Urban (lat. der Städter, der Gebildete) ist der Patron der Winzer, des Weines und der Weinberge. Er schützt die Trauben gegen Frost, Gewitter, Blitz und den Winzer gegen die Trunkenheit. Im bäuerlichen Kalender hat der 25. Mai „der Urbanstag“ eine wichtige Bedeutung.
„Hat der Urbanstag schön Sonnenschein,
verspricht er viel und guten Wein“
Jährlich findet mit den Kindern des KiGa Twiete und Propst Dr. Achim Funder eine Gedenkprozession statt.
Die folgenden Rebstöcke kommen zum Teil aus Italien von der „Vivai Cooperativi Rauscedo“.
- Riesling Bianco
- Chardonnay
- Sauvignon Blanc als Hauptrebsorten (zu je 30 %) und
- Traminer (ca. 10 %) als ausgleichende Sorte
und aus Baden Württemberg
- Limberger (Blauer)
Eine Projektgruppe behinderter Jugendliche und Kinder aus der Schule Marianhill gestaltete einen Weinlehrpfad speziell für Kinder. Die Übergabe des Weinlehrpfades erfolgte Pfingsten 2006.
Wenn man die harte Arbeit beschreiben wollte, hieß es früher, dass der Weinbauer in einem Jahr mindestens 17 Mal um jeden Rebstock „gehen musste“. Dann erst konnte er mit der Lese beginnen.
Es beginnt meist im Januar / Februar mit dem Rebschnitt. Das alte Rebholz wird bis auf ein oder zwei kräftige Fruchtruten zurück geschnitten. Der Rebstock verliert dabei ca. 90 % seines Holzes. Dieser Rebschnitt wird durchgeführt, um Wachstum, Ernteertrag und Qualität, dem Standort angepasst zu regulieren. Früher wurde das abgeschnittene Holz beim s. g. Auskehren der Weinberge gebündelt, aus dem Weinberg getragen und verbrannt. Heute wird es im Weinberg als natürlicher Humus belassen.
Im März / April werden die Ruten gegertet. Bei der hier im Weinberg geplanten Halbbogen – Erziehung werden sie bogenförmig über den oberen Gertdraht gebogen und am unteren Gertdraht festgebunden. Das gibt den Weinreben Halt und fördert den gleichmäßigen Austrieb aller Augen (Knospen).
Jedes Jahr entzieht der Weinstock dem Weinberg Nährstoffe. Um eine unnötige Nährstoffauswaschung oder Überdüngung zu vermeiden wird nach Bedarf mit Kompost gedüngt.
Je nach Witterungsverhältnissen und dem damit verbundenen Befall von Schädlingen und Pilzen müssen die Weinreben in der Wachstumsphase von Mai bis Juli / August mehrfach durch Spritzungen geschützt werden. Wir verwenden dabei ausschließlich natürliche und umweltfreundliche Mittel die im Bio Weinanbau zugelassen sind. Zu Beginn der Reifephase werden die Rebstöcke mit Netzen zum Schutz der Trauben vor Vogel- und Wespenfraß zugehängt.
Die Bodenbearbeitung ist gleichfalls vor allem in der Wachstumsphase notwendig, um den Wasser- und Lufthaushalt des Bodens zu regulieren und das Wachstum von Unkräutern zu begrenzen. Der Boden wird dabei von uns mit der Harke gelockert. Zwischen den Rebreihen wird gemäht, das Mähgut bleibt als Humus liegen.
Etwa ab Juli beginnen die Laubarbeiten. Von den Rebstämmen werden die Geiztriebe entfernt. Diese Maßnahmen dienen dazu, Schäden durch Windbruch zu vermeiden, durch bessere Belichtung und Belüftung der Laubwand die Nährstoffversorgung der Früchte zu verbessern und auch dem Pilzbefall und der unerwünschten Fäulnis vorzubeugen.
Wenn die Trauben vollreif sind, beginnt die Weinlese, meist Ende Oktober / Anfang November. Hierbei werden die Trauben mit der Schere per Hand vom Stock geerntet. Diese Lese führen wir auf traditionelle Art durch. Eine Vielzahl freiwilliger Helfer hilft uns dabei.
Die Trauben werden nach der Lese von uns zu Weinverarbeitet.
Unterstütz wird der Altstadtverein durch die Neue Arbeit Arnsberg (NAA), eine Gemeinnützige Beschäftigungsinitiative.
NEU: Ab kommendem Schuljahr wird eine AG des Gymnasium Laurentianum unter der Leitung von Frau Verspohl fächerübergreifend Arbeiten am Weinberg übernehmen und Naturprodukte herstellen!
Weiter Informationen zu unserem Verein finden Sie unter „www.altstadtverein-arnsberg.de“
Kontakt:
Verein der Freunde der Altstadt e.V.
Norbert Schauerte
Schloßstr. 49
59821 Arnsberg