Zwischen Freiheit und Hate Speech – Wem gehört das Netz?
Das Internet bietet ungekannte Möglichkeiten zur Vernetzung, politischen Willensbildung und Meinungsäußerung – es bietet aber auch Raum für Diskriminierung und Hassrede (Hate Speech).
Als „Cyberbullying“ oder „Cybermobbing“ unter Heranwachsenden und Jugendlichen wird das Thema bereits seit längerer Zeit diskutiert. Aber gerade auch Menschen, die sich im Netz politisch einbringen, sind von Hassrede betroffen. Das Spektrum reicht dabei von Verunsicherung, Verunglimpfung und Herabwürdigung einzelner Personen bis hin zu konkreter Gewaltandrohung. Menschen, die sich für Gleichberechtigung, Feminismus und eine größere Teilhabe einsetzen, sind davon in besonderem Maße betroffen.
von links nach rechts: Anne Wizorek, Atila Altun, Ines Arland, Thomas Gesterkamp, Dagmar Freudenberg Quelle: Ingo Heine
Aus diesem Grund widmete sich die Antidiskriminierungsstelle des Bundes dem Thema mit einer Veranstaltung im Rahmen ihres Themenjahrs 2015 „Gleiches Recht. Jedes Geschlecht.“ Im Anschluss an eine Lesung der bekannten Netzfeministin und #Aufschrei-Initiatorin Anne Wizorek aus Ihrem Buch „Feminismus Fuck Yeah – weil ein Aufschrei nicht reicht“ diskutierten die Juristin und Staatsanwältin Dagmar Freudenberg, der Politikwissenschaftler Thomas Gesterkamp und der Community-Manager des Berliner Tagesspiegels, Atila Altun und legten dabei das Hauptaugenmerk auf wirksame Gegenstrategien: Können neue gesetzliche Regelungen Abhilfe schaffen? Was können Betroffene von Hate Speech unmittelbar tun, um sich zu schützen?
Anne Wizorek und der Politikwissenschaftler Thomas Gesterkamp berichteten während der Veranstaltung von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Hate Speech. „Don’t read the comments“ ist ein Grundsatz der Online-Aktivität von Anne Wizorek geworden. Ihre E-Mails werden von Freunden vorsortiert, bevor sie sie selbst liest.
Thomas Gesterkamp, der seit Jahren die geschlechtlichen Rollen von Männern erforscht, wird regelmäßig von selbsternannten „Männerrechtlern“ auf deren Plattformen diffamiert und insbesondere seine beruflichen Kompetenzen in Zweifel gezogen.
Der Berliner Tagesspiegel hat sich im Sinne einer demokratischen Debattenkultur ganz bewusst für eine starke Moderation seiner Kommentarspalten entschieden: Jeder Kommentar werde vom Online-Team geprüft, berichtete Atila Altun. Beiträge, die gegen die Netiquette verstoßen, werden gelöscht oder nicht freigeschaltet.
Darauf, dass das herkömmliche Strafrecht auf Delikte, die online passieren, kaum anwendbar ist, wies Dagmar Freudenberg hin. Sie forderte, dass das Strafrecht umfassend geprüft und an die neuen Bedingungen angepasst werden müsse.
Kontakt
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Glinkastraße 24, 10117 Berlin
Telefon: 03018 555-1827
Fax: 03018 555-41810
E-Mail: laura.toerkel@ads.bund.de
Internet: www.antidiskriminierungsstelle.de
Pflanzen sind in jeder Lebenslage von großem Nutzen. Sie verschönern uns den Heimweg, sie sind ein super Geschenk und sie verbessern die Luft. Davon kann man auch in den eignen vier Wänden profitieren. Zimmerpflanzen können Schadstoffe aus der Luft filtern, für Luftfeuchtigkeit sorgen und Sauerstoff produzieren. Dazu verschönern sie Fenstersimse in allen Räumen. Eine Tabelle des Bau-Magazins „Das Haus“ die nützlichsten Zimmerpflanzen und deren Eigenschaften zusammen. Der Gummibaum zum Beispiel „gehört zu den beliebtesten Hauspflanzen“, da er pflegeleicht ist und Formaldehyd aus der Raumluft filtert. Für alle ohne grünen Daumen gibt das Magazin Living at Home Anleitungen zu Pflege, Schädlingsbekämpfung, Standort, etc. von über 200 Zimmerpflanzen.
Projekt der WocheKommentare deaktiviert für Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch
Aug232015
„Sprache schafft Wirklichkeit“. Diese Überschrift trägt der im August 2013 erschienene Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch zur Handreichung für Journalistinnen und Journalisten, den das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. herausgegeben hat. Nun ist auch ein handliches und übersichtliches Glossar erschienen, welches diskriminierende Begrifflichkeiten benennt und mögliche Alternativlösungen anbietet. Eine Checkliste fasst die wichtigsten Erkenntnisse des Leitfadens zusammen.
Die Veröffentlichung der Broschüre wurde durch die Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung NRW sowie durch finanzielle Mittel der Stadt Köln, der Amadeu Antonio Stiftung sowie des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. ermöglicht.
Das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln in Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., setzt sich seit 1995 aktiv dafür ein, eine Kultur der Gleichbehandlung zu verwirklichen. Das Büro berät und begleitet Menschen, die von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen sind, und ermutigt diese, für ihre Rechte einzustehen.
Der Leitfaden und das dazugehörige Glossar können hier als PDF-Version heruntergeladen werden. Die Bestellung der gedruckten Variante ist derzeit leider nicht möglich, da die Auflage vergriffen ist. Das große Interesse, das auch über das Fachpublikum hinausgeht, zeigt, dass es einen Bedarf hinsichtlich des emotional aufgeladenen Themas rassismuskritischer Sprache gibt. Deshalb ist eine zweite Auflage für das Jahr 2016 geplant.
Kontakt
Ilka Simon
AntiDiskriminierungsBüro Köln / Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.
Berliner Str. 97-99
51063 Köln
Tel. 0221/96476300
Ilka.simon@oegg.de www.oegg.de
Das Ding der WocheKommentare deaktiviert für YouGeHa – Youtuber gegen Hass
Aug202015
Hate Speech, der sprachliche Ausdruck von Hass gegen Personen oder Gruppen, ist immer verbreiteter in sozialen Netzwerken und mehr und mehr Medien machen darauf aufmerksam. Im Großen und Ganzen sind sich dabei alle einig: Hate Speech muss Einhalt geboten werden. Dazu gehören unter anderem Aufklärung, Prävention und strafrechtliche Verfolgung. „YouGeHa“ war eine Youtube-Aktion bei der sich Youtuber(innen) gegen versteckten und offensichtlichen Fremdenhass gestellt haben. Die daraus resultierten Videos befinden sich auf dieser Tumblr-Seite und auf dieser Youtube-Playlist. Mitgemacht haben unter anderem Youtuber(innen) wie LeFloid, MrWissen2go, die Klugscheisserin oder Anna Molly.
Mitgemacht hat auch, der 2015 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnete Youtube-Channel, Hyperbole TV:
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ThemenspecialsKommentare deaktiviert für Nachhaltige Kommentar-Kultur im Internet – Zusammen gegen Hate Speech
Aug152015
Es gibt kaum Leute die dieses Video noch nicht gesehen haben:
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Die Fernsehmoderatorin und Journalistin Anja Reschke spricht in diesem Kommentar das aus, was viele Menschen denken, doch leider gibt es genug User, die das ganz anders sehen. Neben Akzeptanz und Miteinander herrschen Hass und Intoleranz im Netz und „Lies bloß nicht die Kommentare“ ist ein weit verbreiter Rat. Die Medien berichten also immer mehr von Hate Speech und dessen Konsequenzen. Jörg Meibauer, Professor für Sprachwissenschaft, verwendet in seiner linguistischen Untersuchung zu Hate Speech folgende Definition:
„Unter Hate Speech wird im Allgemeinen der sprachliche Ausdruck von Hass gegen Personen oder Gruppen verstanden, insbesondere durch die Verwendung von Ausdrücken, die der Herabsetzung und Verunglimpfung von Bevölkerungsgruppen dienen.“
Doch was kann man tun, um zu einem verbesserten Konversations-Klima auf Twitter, Facebook, Youtube und Co. beizutragen und was sind die besten Mittel um Hassreden im Netz zu verhindern?
In diesem Themenspecial stellen sich beispielhafte Projekte vor, die sich dem interkulturellen Dialog und dem Thema nachhaltige Kommentar-Kultur im Internet widmen. Weiter versammelt es Literaturhinweise, Linktipps und weitere Informationen zum Thema Hate Speech.
1. Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) – Zwischen Freiheit und Hate Speech – Wem gehört das Netz? Die ADS ist eine Anlaufstelle für alle, die von Diskriminierung betroffen sind. Dort kann man sich telefonisch oder per Mail über sämtliche Aspekte von Diskriminierung informieren. Von rechtlicher Beratung bis Aufklärung ist immer jemand ansprechbar. Die ADS hat zum Thema Hate Speech im Internet einen Salon veranstaltet, bei dem Medienmacher(innen), wie Anne Witzorek oder Atila Altun, über Gegenstrategien zur Online-Hassrede diskutierten.
2. Das Antidiskriminierungsbüro Köln
Das Antidiskriminierungsbüro Köln (ADB) in Trägerschaft des Vereins „Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. (ÖgG)“ bietet seit 1995 eine Anlauf- und Beratungsstelle für Menschen, die Diskriminierungserfahrungen machen. Das ADB hat einen Leitfaden für einen rassismus-kritischen Sprachgebrauch für Journalist(inn)en entwickelt.
3. Ufuq.de
„Was postest Du? Politische Bildung mit jungen Muslim_innen online“ ist ein Pilotprojekt von Ufuq.de, einer Seite, auf der sich „um Alternativen zu den aufgeregten Debatten um Parallelgesellschaften, ‚Dschihadreisende‘ oder eine vermeintliche Islamisierung Deutschlands bemüht wird.“ In diesem Projekt werden unter anderem Inhalte und Strategien der politischen Bildung für eine jugendliche, muslimische Zielgruppe erarbeitet.
Leitfäden für inklusives, nachhaltiges Schreiben
Ein wichtiger Aspekt der nachhaltigen Kommentar-Kultur, ist die Aufklärung. Auch aufmerksamen und für Sprache sensibilisierten Menschen kann es passieren, dass sie unwissentlich in ein Fettnäpfchen treten, denn Hate-Speech ist nicht nur als offensichtlicher Fremdenhass vertreten, sondern fängt oftmals schon in unscheinbaren Sätzen an, wie „Ich habe kein Problem mit, aber…“. Auch Formulierungen und Bezeichnungen, die lange als geläufig oder akzeptiert gegolten haben, können sich ändern. Um diese Fehler im Online-Sprachgebrauch zu vermeiden, befinden gib es einige hilfreiche Leitfäden und Ratgeber zu gender-gerechtem, inklusiven Schreiben.
1. Leitfaden zur Anwendung einer gender-gerechten Sprache
Die Universität Potsdam hat 2013, als Gleichstellungsmaßnahme, einen Leitfaden für gender-gerechte Ansprache erstellt, der dafür sorgen soll, beide Geschlechter gleichwertig einzubeziehen. So kann man lernen, Fehler zu vermeiden, passende Formulierungen zu finden und sprachneutrale Worte zu benutzen.
2. Glossar der Neuen deutschen Medienmacher – Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland
Das Glossar der „Neuen deutschen Medienmacher“ dient der Formulierungshilfe für Berichterstattungen im Einwanderungsland und bietet für jeden Begriff eine Erklärung und eine bessere Alternative. Nicht nur im Beruf als Journalist(in), sondern auch privat als Medien User kann man von diesem kostenlosen Leitfaden profitieren. So gibt es die Möglichkeit wertfrei und korrekt zu kommentieren und z.B. ungewollte Wertungen zu vermeiden.
3. Chatiquette
Gerade in Zeiten, in denen fast alle über Smartphone-Apps oder Facebook-Chats kommunizieren, ist es wichtig eine Orientierung für den richtigen Umgang miteinander zu haben. So einen Leitfanden hat das Team von Chatiquette.de erstellt. Regeln, wie „Wenn Du das erste Mal einen Chat-Raum betrittst, springe nicht gleich ins Geschehen. Schaue lieber erst, was für Leute da sind und welche Stimmung herrscht“, helfen dabei ein angenehmes Chat-Klima herzustellen und ungewollte Anfeindungen zu vermeiden.
4. Netikette Leitfaden
Die Universität Leipzig hat einen Leitfaden entwickelt, der besonders hilfreich für Aktivitäten in öffentlichen Diskussionsforen ist. Fast alle deutschen Nachrichten-Seiten verweisen auf die „Netikette“, um User zu freundlichen Diskussion anzuregen. Diese Netikette wird in diesem Leitfaden näher erläutert. Tipps wie „Bedenken Sie bitte auch: Vielleicht lesen Ihre zukünftigen Kollegen oder Ihr zukünftiger Chef mit. Vorurteile bilden sich leicht“, sollen helfen, über die häufigsten Stolpersteine des Internets hinwegzukommen.
5. Geschicktgendern.de
Das Online-Wörterbuch von Geschicktgender.de stellt die gängigen Möglichkeiten des gendergerechten Schreibens mit ihren Vor- und Nachteilen vor und gibt Tipps, wie zu umständliche Formulierungen vermieden werden können. Im Wörterbuchbereich finden sich neutrale Alternativen.
Informationen & Literaturtipps zum Thema Hate Speech
1. „Geh sterben“ – Umgang mit Hate Speech und Kommentaren im Internet Die Amadeu Antonio Stiftung sammelt in dieser Broschüre Beiträge zum Thema Hate Speech, die in die Problematik einführen. Verschiedene Formen von Hate Speech und deren zu Grunde liegenden Strategien werden vorgestellt. Journalist(inn)en, eine Bloggerin und ein Politiker berichten von ihren Methoden im Umgang mit Hate Speech im Internet. Außerdem ordnen eine Psychologin und ein Rechtsanwalt die Auswirkungen sowie Maßnahmen gegen Hate Speech ein.
2. Modul für Lehrkräfte
Die Initiative klicksafe hat ein Modulhandbuch entwickelt, welches versucht Fragen zu beantworten, wie: „Wie sollen wir mit den neuen Herausforderungen im Netz umgehen?“ oder „Wie sieht verantwortungsvolles Verhalten im Internet aus?“ Das Modul kann man sich hier als PDF runterladen.
4. Netz-gegen-Nazis
Auf Netz-gegen-Nazis kann man sich über verschiedene Aspekte von Hate Speech informieren.
Medien und Mediales zu Hate Speech und Diskriminierung
1. YouGeHA
YouGeHa war eine Youtuber-Aktion bei der sich Youtuber(innen) gegen versteckten und offensichtlichen Fremdenhass gestellt haben. Die daraus resultierten Videos befinden sich auf dieser Tumblr-Seite.
Unter anderem hat sich auch der, 2015 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnete Youtube-Channel Hyperbole TV mit dem folgenden Video beteiligt:
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2. Deutschland Radio Kultur: Kein Platz für Menschenhass im Netz
Max Oppel vom Deutschland Radio hat sich mit Anatol Stefanowitsch, einem Berliner Sprachforscher und Blogger, getroffen und über Hate Speech gesprochen. Dabei ging unter anderem hervor, dass Meinungsfreiheit mit mehr Verantwortung versehen werden sollte. Der 9-minütige Beitrag befindet sich hier.
3. eEtiquette: Website zum Online-Verhalten
Untersützt von der deutschen Telekom und der Knigge-Gesellschaft haben Masterstudent(inn)en und Lehrende darin unterstützt, eine eEtiquette, also einen Leitfaden der digitalen Do’s und Dont’s, zu erstellen. Um das erlernte Wissen zu testen, kann sich jeder die dazugehörige App auf iOS-Geräte herunterladen. Eine Beschreibung der App und des gesamten Projektes befindet sich hier.
4. No Hate Speech movement
Die No Hate Speech movement ist eine Kampagne des Europarates die ins Leben gerufen wurde für mehr Menschenrechte online, um Akzeptanz von Hate Speech im Netz zu verringern und um Jugend-Mitarbeit zu fördern. Es soll zum Beispiel der 22 Juli zum „European Day for Victims of Hate Crime“ gemacht werden. Dann gibt es außerdem Hate Speech Watch, eine Aktion bei der jeder hier Hate Speech melden kann.
Projekt „Was postest Du? Politische Bildung mit jungen Muslim_innen online“
„Was postest Du? Politische Bildung mit jungen Muslim_innen online“ ist ein Pilotprojekt (gefördert durch die Robert Bosch Stiftung), in dem Erfahrungen aus den Teamer_innen-Workshops aufgegritten und auf soziale Netzwerke übertragen werden. In diesem Projekt werden Inhalte und Strategien der politischen Bildung im Web 2.0 mit aktuellen Fragestellungen erarbeitet, die muslimisch sozialisierte Jugendliche im Alltag beschäftigen.
Das Projekt fördert und initiiert Reflexionsprozesse und zeigt Möglichkeiten der Teilhabe und Mitgestaltung auf. Damit leistet es auch einen Beitrag zur Prävention im Vorfeld möglicher Radikalisierungsprozesse, die vielfach durch Entfremdungs- und Ohnmachtserfahrungen gekennzeichnet sind.
Aufsuchende Onlinearbeit
Ausgangspunkt ist der Versuch, polarisierenden und nicht selten demokratiefeindlichen Positionen in Online-Diskussionen unter muslimischen Jugendlichen durch alternative Sichtweisen und Deutungsmuster entgegenzuwirken. Mit der „aufsuchenden Onlinearbeit“, die von methodisch und inhaltlich geschulten muslimischen Teamer_innen geleistet wird, werden die Urteils- und Handlungskompetenzen der beteiligten Jugendlichen gefördert.
Ein Beispiel: Der Mord an Marwa El-Sherbini im Juli 2009 in einem Dresdener Gerichtssaal war ein einschneidendes Ereignis für viele junge Muslim_innen in Deutschland. Es dauerte mehrere Tage, bis überregionale TV- oder Printmedien ausführlich über den Mordfall berichteten. Unter jungen Muslim_innen wurde der Mord dagegen bereits wenige Stunden nach der Tat intensiv diskutiert und auf mögliche Folgen für den Alltag von Muslim_innen in Deutschland befragt. Die Wahrnehmung, dass das Problem des Rassismus in der deutschen Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen wird, bestärkt bei vielen Jugendlichen die Sorge über eine zunehmend islamfeindliche Stimmung in der Gesellschaft – was einige dazu bewegt, sich auf eine muslimische Identität zurückzuziehen. Im Internet instrumentalisieren salafistische Prediger entsprechende Erfahrungen und werben damit um Jugendliche.
Soziale Netzwerke als Feld der Meinungsbildung und Kommunikation
Diese Dynamiken illustrieren die wachsende Bedeutung von Online-Medien als Feld einer politischen Bildungsarbeit, die unmittelbar an den Lebenswelten junger Muslim_innen anknüpft und aktuelle Themen und Auseinandersetzungen direkt aufgreifen kann. Umso wichtiger ist es, alternative Deutungsmuster aufzuzeigen, die einen konstruktiven Umgang mit problematischen Erlebnissen und Erfahrungen ermöglichen und damit dem Entstehen einer „Opferideologie“ entgegenwirken.
Vor diesem Hintergrund greift das Pilotprojekt die Bedeutung von sozialen Netzwerken, Webforen und Content-Sharing-Plattformen für die Meinungsbildung auf und überträgt diese auf die politische Bildungsarbeit mit jungen Muslimen. Die pädagogische Bildungsarbeit wird dabei im Sinne eines Peer-Education-Ansatzes von jungen muslimischen Teamer_innen geleistet, die sich insbesondere auf Facebook über persönliche Projektprofile als Gesprächspartner in Diskussionen unter jungen Muslim_innen/Migrant_innen einbringen und mit Informationen, Denkanstößen und ggf. Verweisen auf Hilfsangebote zu Wort melden.
Teamer_innen als Gesprächspartner
Die Online-Interventionen der Projekt-Teamer_innen betonen die Normalität des Muslimseins in Deutschland, ermöglichen eine vorurteilsfreie Diskussion über religiöse Werte und Traditionen und beugen einem Selbstbild als Opfer der Verhältnisse sowie der Attraktivität simpler Weltdeutungen vor, wie sie von radikalen Strömungen im Netz in großem Umfang angeboten werden.
Die Wortmeldungen der Teamer_innen erfolgen als persönliche Stellungnahmen, werden aber zugleich für die Jugendlichen deutlich erkennbar als Aktivitäten im Rahmen der Projektarbeit kenntlich gemacht. Insofern geht es ausdrücklich nicht um eine anonyme Einflussnahme auf Diskussionen unter Jugendlichen, sondern um ein transparentes Angebot der politischen Bildung. Um eine inhaltlich kompetente und methodisch effektive Arbeit zu ermöglichen, wurden die Teamer_innen umfassend auf entsprechende Dialoge und Auseinandersetzungen vorbereitet.
Dokumentation und Handreichungen
Ergänzend zur aufsuchenden Arbeit bietet das Projekt eine offene Facebook-Gruppe, in der Diskussionen von unserer Seite, aber auch von Jugendlichen selbst initiiert und im geschützten Rahmen vertieft werden können. Die Facebook-Seite des Projektes bietet schließlich einen Einblick in aktuelle Themen und Fragestellungen, die unter jungen Muslim_innen diskutiert werden. Die Seite dient der Dokumentation dieser Themen und soll Multiplikator_innen dazu anregen, entsprechende Online-Debatten auch in der eigenen pädagogischen Arbeit aufzugreifen.
Für das Projekt ist eine 2-jährige Laufzeit geplant. Dabei wurden zunächst sechs Teamer_innen geschult, die sich nach Abschluss der Schulungsphase unter kontinuierlicher inhaltlicher und methodischer Begleitung in Online-Debatten einbringen. Auf der Grundlage einer umfangreichen Dokumentation sollen diese Erfahrungen projektbegleitend und mit Praktiker_innen aus anderen Online-Projekten ausgewertet und mit Blick auf erforderliche Veränderungen des hier verfolgten Ansatzes reflektiert werden.
Zuletzt im Rahmen des Projektes veröffentlicht wurde das Dossier „Darf ich als Muslim wählen?“, das sich mit Fragen der Vereinbarkeit von Demokratie und Islam beschäftigt, wie sie sich Jugendliche im Netz stellen. Dieses Dossier bietet Hilfestellungen für den Umgang mit entsprechenden Sichtweisen, um eine Anerkennung von gesellschaftlichen Unterschieden und Pluralismus zu fördern und Jugendlichen Möglichkeiten der Teilhabe aufzuzeigen. Weitere Dossiers zu den Themen Islamfeindlichkeit und Rassismus, Geschlechterrollen, Konflikte und Kriege sowie Religion in der Bildungsarbeit sind geplant.
Angestrebt ist eine systematische Dokumentation der Projektergebnisse, die eine Nutzung der Erfahrungen auch durch andere Träger der Bildungsarbeit möglich machen.
Viele kennen es: man hat vergessen einzukauen, einfach mal keine Lust oder Zeit gehabt zu kochen oder richtig Hunger auf Take-away. Also macht man sich auf den Weg zum Japaner um die Ecke und genießt bald leckeres Sushi. Nach dem Essen muss man dann Pappkartons, Alu-Schalen und Plastiktüten entsorgen. Nicht wirklich nachhaltig! Das Team von ECO Brotbox aus Berlin möchte das jetzt ändern und hat eine Alternative geschaffen. Die Tiffin Boxen stammen ursprünglich aus Indien und sind dort seit über 100 Jahren im täglichen Gebrauch.
Das Prinzip sieht wie folgt aus: Die Kunden können im Restaurant zwischen den herkömmlichen Verpackungen und der Tiffin Box aus Edelstahl wählen und haben im Anschluss genug Zeit um die Tiffin Box in eines der teilnehmenden Restaurants zurück zu bringen. Die ersten 10 Pilotrestaurants befinden sich in Berlin. Man kann über die Website Betriebe aus ganz Deutschland als Partnerrestaurants vorschlagen oder sich mit einem eigenen Laden beteiligen.
Hier gibt es noch mal eine genauere Beschreibung des Projektes:
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Das Projekt „Zero Impact Camps“ ist eine Idee der „Naturfreundejugend Deutschlands“ und veranschaulicht online mit Link-Tipps, süßen Illustrationen und einem ökologischen Rucksack-Rechner, wie man umweltfreundlich Reisen kann. So gehören die Planung der Reise, die Anreise, die Verpflegung, die Unterkunft und die Aktivitäten zu den hauptsächlichen Aspekten die beachtet werden müssen. Zu all diesen Bereichen bietet das Projekt weiterführende Tipps und Links.
Bis zum 15.09.2015 können Interessierte eine nachhaltige Reise-Idee präsentieren und tolle Preise gewinnen. Einfach die eigene Idee hier hoch laden, Bilder oder Videos beifügen und Likes sammeln. Am Ende gewinnt die Idee mit den meisten Likes.
Alle die wissen möchten, was das Gewicht der natürlichen Rohstoffe beträgt, die bei der eigenen Reise angefallen sind, können dafür den Rucksack-Rechner benutzen. Hier lässt man sich auf eine fiktive Unterhaltung mit „Jana“ ein, die mit gezielten Fragen herausfindet, wie stark sich die geplante oder vergangene Reise auf die Umwelt auswirkt. Gleichzeitig bekommt man Tipps um zu hohe Umweltbelastung zukünftig zu vermeiden und Vorschläge für alternative Reisemittel, Urlaubsziele, etc.
Das Ding der WocheKommentare deaktiviert für Wäsche waschen – Für Umweltbewusste und Sparfüchse
Jul092015
Bei dem schönen Wetter der letzten Wochen wundert es kaum, dass es alle nach Draußen, ins Freibad, in den Zoo oder in den Park treibt. Dort isst man Eis, spielt Fußball auf dem Rasen oder planscht im Wasser. Der ein oder andere Schmutzfink kommt also häufiger mit Flecken nach Hause. Das Umweltbundesamt (UBA) hat einen Beitrag verfasst der erklärt, wie man die Umwelt und das Portemonnaie, trotz Wäschebergen, schonen kann. Ein Tipp ist zum Beispiel, auf 30 oder 40 Grad zu waschen anstatt die 60°-Programme zu benutzen.
Wer gerne auf selbst gemachte Hausmittel zurück greift, findet auf http://www.veganblatt.com/ eine Anleitung, die erklärt, wie man Bio-Waschmittel selber machen kann. So verzichtet man auf Chemikalien – das ist besser für die Haut und die Umwelt.
Wer im schönen Andernach Lust auf Obst, Beeren oder Gemüse bekommt, muss nicht lange hungern. Statt Blumen wächst rund um die alten Schlossmauern alles was das Vegetarier-Herz begehrt und jeder darf sich bedienen.
Das Projekt soll die Bürger dazu anregen, ihre eigene Stadt zu gestalten, neue Lebensräume zu schaffen und die Pflanzen- und Artenvielfalt zu fördern. Auch Blumen und Staudenarten werden wieder gepflanzt, die heute auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Nicht nur Gärtner(innen) kümmern sich um die Grünflächen, auch Langzeitarbeitslose, Rentner(innen) und Freiwillige helfen mit. Jeder kann sich selbst bedienen, denn alles steht unter dem Motto „Pflücken erlaubt“ statt „Betreten verboten“.