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Klimaschutzprojekte des aGEnda 21-Büros

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Jan 252012
 

Klimastaffel 2004

Am 10.05.04 startete in Gelsenkirchen die Klimastaffel 2004 in NRW. Von Gelsenkirchen ging die Botschaft durch ganz NRW: Das Energieland Nummer 1 leistet seinen Beitrag zum Schutz des Weltklimas und den Ausbau erneuerbarer Energien. 22 LichtträgerInnen führten einen Fahrradcorso quer durch Gelsenkirchen und luden ein zum Besuch der „Sonnenseiten“ der Stadt. Die Lichtträger fuhren abwechselnd auf dem blauen Solarrad mit der Solarlampe, wie sie in Afghanistan umweltverträglich Licht spendet oder einem Brennstoffzellen-Rad. Mit den Einnahmen der Klimastaffel wurden weitere Eine-Welt-Solarprojekte als Beitrag zum Klimaschutz unterstützt.

(Um-)Weltsponsorenlauf SOLidAR21

Schülerinnen und Schüler Gelsenkirchener Schulen laufen für die Umwelt. Zuvor haben sie sich Sponsoren gesucht, die für jede gelaufene Runde Geld spenden. Die Hälfte des Geldes fließt in ein Projekt der jeweiligen Schule. Mit der anderen Hälfte werden Solaranlagen zur Energiegewinnung in Gelsenkirchen gebaut. Die erste Solaranlage wurde auf dem Dach des Jugendamtes an der Kurt-Schumacher-Straße errichtet. Der Strom der „Eine-Welt-Solaranlage“ wird in das Netz eingespeist und mit dem Gewinn Jahr für Jahr Solarprojekte in der „Dritten Welt“ unterstützt, um auch dort Energie ohne CO2 zu produzieren. So wirkt die Laufaktion mindestens noch 20 Jahre lang nach. Das Projekt wurde von den Vereinten Nationen als gutes Beispiel einer Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Titel „Offizielles Projekt der Dekade der Vereinten Nationen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung 2005 bis 2014“ ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen: „Vorbildliches Projekt“ im Landeswettbewerb Nachhaltige Entwicklung; „Bestes Low-Budget-Projekt“ im Bundeswettbewerb Klimaschutz; Eines von sieben „Zukunftsprojekten“ der Zeitschrift „National Geographic“; Best-Practice-Beispiel des Landes NRW; Nominiert für den Innovationspreis 2004 der SPD Gelsenkirchen.

(Um-)Weltsponsorenlauf SOLidAR21 2003

Neue Rekorde brach der Umweltsponsorenlauf SOLidAR21 2003. Rund 5.000 Kinder und Jugendliche liefen 10.000 Kilometer für den Klimaschutz und den Strukturwandel in Gelsenkirchen. Zuvor suchten sie sich fast 10.000 Sponsoren, die für jede gelaufene Runde einen vereinbarten Betrag spendeten. So kam die Rekordsumme von 45.000 Euro zusammen. Eine Hälfte des Geldes bleibt bei den Beteiligten. Die andere Hälfte floss in den Bau einer zweiten Eine-Welt-Solaranlage am Busbahnhof Gelsenkirchen.

Zweite Eine-Welt-Solaranlage am Busbahnhof

Auf der Überdachung des Gelsenkirchener Busbahnhofs am Hauptbahnhof wurde im Juli 2004 die zweite Eine-Welt-Solaranlage der Stadt errichtet. Schon kurze Zeit später konnte sauberer Strom ohne Kohlendioxid erzeugt werden. Vier Tonnen CO2 werden so jährlich der Umwelt erspart. Die neue Anlage ist etwa dreimal so groß wie die erste und soll ebenfalls ein Projekt in der so genannten Dritten Welt unterstützen. Zur Anlage gehört auch eine Beleuchtung, die für die Solarstadt Gelsenkirchen wirbt.

Verbesserung der Lebensbedingungen in der argentinischen Puna

Mit den ersten durch die Stromeinspeisung erwirtschafteten Gewinnen der Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Jugendamtes konnte ein Projekt in Argentinien unterstützt werden und die Lebensbedingungen dort verbessern helfen. In einem Andendorf konnten Solarkocher finanziert werden für das örtliche Gemeindezentrum, in dem täglich 60 Mahlzeiten für Kinder, Mütter und alte Menschen zubereitet werden. So müssen weniger Bäume und Sträucher für Feuerholz gerodet werden. Außerdem wurden installiert: eine solare Gebäudeheizung im Neubau des Schulgebäudes für die Vorschulklasse, der Bau eines Gemeinschaftsbadehauses und solarbetriebene Wasserpumpen zur wassersparenden Tröpfchenbewässerung. So konnte das Nahrungsmittelangebot erweitert, die Eigeninitiative gestärkt und die Abhängigkeit der Familien von staatlichen Wohlfahrtsprogrammen vermindert werden – und die Kinder können im beheizten Raum besser lernen.

 


 

aGEnda 21-Büro

Im von der Stadt Gelsenkirchen und dem Evangelischen Kirchenkreis
Gelsenkirchen und Wattenscheid getragenen aGEnda 21-Büro wird die Lokale
Agenda 21 für Gelsenkirchen koordiniert. Hier werden die aGEnda
21-Arbeitskreise betreut und unterstützt und die aGEnda 21 koordiniert,
gefördert, organisiert, initiiert und dokumentiert.

Auf Grund der bisher geleisteten Arbeit ist das aGEnda 21-Büro immer
stärker zu einer zentralen Anlaufstelle für Fragen der nachhaltigen
Entwicklung, für Projektideen, Bürgeranregungen sowie Netzwerkbildung
geworden.

 

Weitere Informationen:

aGEnda 21-Büro
Werner Rybarski
Von-Oven-Straße 17
45879 Gelsenkirchen

Telefon: 0209 / 1479130
Fax: 0209 / 1479131
E-Mail: buero@agenda21.info
www.agenda21.info

 

Job- und Bildungsmesse Erneuerbare Energien

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Jan 252012
 

Es gibt derzeit nur eine Branche, von der man sich vom Ruhrgebiet bis hin nach Bayern, bundesweit wie international eine rosige Zukunft verspricht: die Erneuerbaren Energien. Doch was sollten Gelsenkirchener Schüler/innen lernen, welche Ausbildung, welches Studium führt sie dorthin? Welche Weiterbildungen helfen Ingenieuren oder Kaufleuten aus kriselnden Branchen zum (Quer-) Einstieg in die Branche? Und welche Jobs- und Studienmöglichkeiten bietet das Ruhrgebiet oder NRW?

Zum 6. Mal findet die Bundesweite Job- und Bildungsmesse Erneuerbare Energien in Gelsenkirchen statt.

Schirmherr der größten bundesweiten Berufsplattform der Wachstumsbranche ist in diesem Jahr Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen. Knapp 60 Aussteller werden in den Wissenschaftspark Gelsenkirchen kommen, darunter Unternehmen, Hochschulen, Technikerschulen und Verbände. Mehrere Hundert Stellenangebote bzw. Ausbildungsplätze der Branche werden auf der Messe präsentiert.

„Die Besucher erfahren ganz konkret, welche vielfältigen Wege in die Branche führen“, sagt  Theo Bühler vom Veranstalter Wissenschaftsladen Bonn. Das kann z.B. eine fundierte Ausbildung bei Unternehmen wie Scheuten Solar sein, das kann – um in der Region zu bleiben – das Studium an der Fachhochschule Gelsenkirchen oder dem GeothermieZentrum Bochum sein. Wer mobil ist, dem stehen die Branche und ihre Unternehmen aber natürlich noch weiter offen. Da sucht etwa Weltmarktführer SolarWorld Fachkräfte für seine Standorte in Bonn und Sachsen, das Westerwälder Unternehmen Fuhrländer Auszubildende, um weiter im internationalen Windmarkt zu bestehen. Hochschulen aus ganz Deutschland stellen ihre Studienangebote vor.

 

Schülertag am Samstag: Besonderes Infoangebot für Schüler/innen – kostenloser Eintritt

Mit Solarmobilen zum Ausprobieren, einem „Experimente-Stand“, einem Selfassessment-Tool zum Einschätzen der eigenen Fähigkeiten, einer Infothek zu Studiengängen und verschiedenen Beratungsangeboten soll Jugendlichen die Möglichkeit geboten werden, sich mit der Branche zu beschäftigen. Eine Personaltrainerin bietet zudem Workshops an, die z.B. auf Auswahlgespräche bei Firmen und Hochschulen oder aufs Praktikum vorbereiten. Der Eintritt für Schüler/innen ist kostenlos.

 

Branchenworkshops informieren über geforderte Qualifikationen

In den Branchenworkshops Windenergie, Bioenergie, Geothermie und Solarenergie diskutieren Experten zudem mit Besuchern über Ausbildungsgänge, Studienangeboten sowie derzeitige und künftige Qualifikationsanforderungen der jeweiligen Teilbranche.

 

Die Messe in Kürze:

Faire Woche

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Jan 252012
 

Der Faire Handel gewinnt in Deutschland an Bedeutung – immer mehr Menschen interessieren sich für Produktionsbedingungen von Produkten und wünschen sich gerechte, soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen. Gleichzeitig achten beim tatsächlichen Einkauf immer noch zu wenige Menschen darauf, welche Produkte fair gehandelt sind – die Marktanteile liegen bei den meisten Produktgruppen weiterhin unter zwei Prozent.

Um das Wissen über fair gehandelte Produkte und die Hintergründe des Fairen Handels zu erhöhen und den Fairen Handel erlebbar zu machen, wurde 2001 die erste Faire Woche veranstaltet. Mittlerweile hat sich die Faire Woche etabliert als ein bundesweiter, 14-tägiger Aktionszeitraum rund um das Thema Fairer Handel. Sie ist damit die größte gemeinsame Kampagne der Fair-Handels-Akteure in Deutschland. Jedes Jahr Ende September beteiligen sich Weltläden, Aktionsgruppen, Kirchengemeinden, Supermärkte, Kantinen und Einzelpersonen mit vielfältigen Veranstaltungen daran, den Fairen Handel in Deutschland stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und die Menschen vom Kauf fair gehandelter Produkte zu überzeugen.

Die gemeinsame Kampagnenwebsite www.fairewoche.de informiert sowohl die Aktiven als auch Interessierte über stattfindende Veranstaltungen, bietet Ideen und Tipps, eine Materialbestellung und vieles mehr.

2010 stand die Faire Woche unter dem Motto „Fair schmeckt mir!“ und rief insbesondere Gastronomiebetriebe dazu auf, sich zu beteiligen und fair gehandelte Produkte ins Sortiment zu nehmen: Mit Erfolg – an über 800 Terminen konnten Gäste in Restaurants, Cafés, Kantinen, Mensen und Bäckereien Gerichte und Getränke mit fair gehandelten Zutaten genießen. Auch zahlreiche Spitzenköche beteiligten sich.

Insgesamt fanden zwischen dem 13. und dem 26. September 2010 über 1.500 teils mehrtägige Veranstaltungen zum Fairen Handel statt. Viele Gruppen folgten einem Aufruf des Weltladen-Dachverbands, das Wort „FAIR“ zu stellen und von oben zu fotografieren. Rund 100 Veranstaltungen gab es zum „Fairtrade-Saft-Aktionstag“ von TransFair e.V. Es gab Radtouren, Stadtrallyes, Verkostungs- und Informationsstände, Vorträge…

Besondere Highlights sind jedes Jahr die Besuche der Vertreter von Produzentengruppen. 2010 reisten fünf Gäste aus Brasilien, Costa Rica, Ecuador, Guatemala und Kenia durch Deutschland und berichteten auf rund 90 Veranstaltungen aus erster Hand von den positiven Auswirkungen des Fairen Handels auf ihre Organisationen und Gemeinden.

Einen Einblick in die Vielfalt der Aktivitäten bietet die Online-Dokumentation auf www.fairewoche.de/die-faire-woche/dokumentation-2010/aktionen.

Ausblick

Auch für 2011 rufen die Koordinatoren zur Teilnahme an der Fairen Woche auf: Sie findet vom 16.bis 30. September statt. Motto und Schwerpunkt werden Anfang 2011 auf der Website bekannt gegeben. Interessierte können sich für den Faire-Woche-Newsletter anmelden und erfahren so alle Neuigkeiten: www.fairewoche.de/service/newsletter.

Hintergrund

Veranstalter der Fairen Woche ist das Forum Fairer Handel (www.forum-fairer-handel.de), das Netzwerk der Fair-Handels-Akteure in Deutschland. Finanziert wird sie zum großen Teil aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; darüber hinaus beteiligen sich das bischöfliche Hilfswerk Misereor sowie der Evangelische Entwicklungsdienst/Brot für die Welt an der Finanzierung der Fairen Woche.

Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Als effektives Instrument der Armutsbekämpfung und wirksame Hilfe zur Selbsthilfe verfolgt er eine entwicklungspolitische Zielsetzung. Zahlreiche unabhängige Wirkungsstudien belegen die positiven Wirkungen des Fairen Handels für die Beteiligten Produzentenorganisationen und ganze Regionen in Afrika, Asien und Lateinamerika.

Fair gehandelte Produkte: Neben zahlreichen Handwerksprodukten bietet der Faire Handel ein breites Sortiment hochwertiger Lebensmittel an, angefangen bei Kaffee, Tee und Saft über Honig, Früchte und Schokolade bis hin zu Reis, Nudeln, Öl, Essig, Gewürzen und mehr. Rund die Hälfte der Produkte sind auch bio-zertifiziert.

Kontakt:

Christoph Albuschkat
c/o Weltladen-Dachverband e.V.
Tel.: 06131/ 68 907-93
info@fairewoche.de

Lisa Herrmann
c/o TransFair e.V.
Tel.: 0221/ 94 20 40-46
l.herrmann@transfair.org

Impressionen:

Eröffnung der Fairen Woche 2010 am 13. September in Berlin mit Dr. Hans-Christoph Bill (Forum Fairer Handel), Reginaldo Vicentim (Coagrosol Brasilien), Spitzenkoch Simon Tress, Jim Kenyanya (Kenia) und Lisa Kirfel-Rühle (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ).

 

 

Fairtrade-Saft-Aktionstag in einer Grundschule in
Saarbrücken.

 

 

 

Eröffnung der Fairen Woche in Bremen mit einer fairen „Kaffee-Schiffahrt“

 

 

 

„Fair“-Schriftzug mit rund 200 TeilnehmerInnen in Nürnberg

 

 

 

Hamburger Spitzenköche bei der Eröffnung der Fairen Woche in Hamburg

 

 

Weitere Informationen rund um die Faire Woche sowie weitere vielfältige Impressionen finden Sie unter www.faire-woche.de

Spielort Natur

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Jan 252012
 

Die BUNDjugend NRW vermittelt qualifizierte Fachkräfte für die Durchführung eines Angebots zum Thema „Spielort Natur: früher – heute – morgen“. In dem Angebot lernen Kinder, ihr Umfeld durch den Austausch mit älteren Generationen (ab 55 Jahren) mit anderen Augen zu sehen. Sie werden Veränderungen in der Flächennutzung, die Auswirkungen auf Spielräume in der Natur haben, erforschen und dokumentieren. Im Dialog der Generationen werden Visionen für die Zukunft entwickelt. Dieses mehrtägige Angebot kann in den Osterferien oder nach Absprache durchgeführt werden.

Es besteht aus den folgenden, kindgerecht gestalteten Modulen:

Spiele in der Natur: Als Einstieg in die Thematik werden Spiele in der Natur früher und heute herausgestellt und ausprobiert. Mit Hilfe verschiedener Methoden wird gemeinsam mit den Kindern die Bedeutung des Spielens in der Natur erarbeitet.

Spielraumdetektive: Im Austausch mit Zeitzeugen wird der Frage nachgegangen, wo und was innerhalb des Stadt- bzw. Ortteils in der Natur früher gespielt wurde und heute gespielt wird. Durch Gespräche, Spaziergänge und Fotos von damals und heute werden Veränderungen erforscht und dokumentiert.

Spielraumvisionäre: Im Dialog von Jung und Alt entstehen Wünsche und Visionen für die Entwicklung von Naturspielräumen innerhalb des Stadt- bzw. Ortteils.

Dokumentation: Anhand von Fotos, Plänen und Modellen werden die Arbeitsergebnisse aufbereitet und dokumentiert.

Spielraum mitgestalten: Den Kindern werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie die Gestaltung ihres Spielraums beeinflussen können.

 

Aktionsmappe_Spielort_Natur.pdf

 

Lesen Sie auch die Reportage zum Projekt „Spielort Natur“ von der BUND-Umweltbildnerin Christine Rasche! Zum Blog…

 

 

Mehr Informationen finden Sie auf der Internet-Seite des Projekts „Umweltbildung in der Offenen Ganztagsschule“. Hier bekommen Sie aktuelle Informationen über das Projekt, können sich für die Fortbildungen bewerben und zahlreiche Konzepte und Materialien für die Arbeit in der OGS herunterladen. 

Ein Bienengarten für die Zukunft

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Jan 252012
 

Die Zusammenarbeit zwischen der Gesamtschule Leverkusen-Schlebusch begann 1992 als das Naturgut der Gesamtschule bei der Bereitstellung öffentlicher Mittel behilflich war, um im Innenhof der Schule ein wunderschöner Bienengarten zu erstellen. Umgekehrt unterstützte die Gesamtschule 1998 das NaturGut beim Bau eines Hautflüglerhauses, das den Besuchern die Artenvielfalt der Hautflügler vor Augen führt. 2004 wurde  die Anlage einer Wiese und eines Trachtpflanzenkalenders – in Angriff genommen und 2008 erfolgreich fertig gestellt. Das Projekt mit dem Titel „Ein Bienengarten für die Zukunft“ erhielt im Wettbewerb „Sei ein Futurist“ einen Preis.

Schüler als Gärtner und Künstler

Die Schüler waren von Beginn an hoch motiviert bei der Sache. Sie gestalteten ein quadratmetergroßes Bienenmosaik aus Fliesenbruchstücken und einen Trachtpflanzenkalender in Blütenform aus Pflastersteinen. Schließlich wurde ein großes Plakat für das Hautflüglerhaus angefertigt, das zusammenfassend alle Projektergebnisse aufzeigt.

 

Lerngruppe Klimawandel und Bienen

Die Lerngruppe, die sich mit dem Klimawandel beschäftigte, erarbeitete zunächst, dass die Honigbienen durch ihre Bestäubungsleistung für den Erhalt der Lebensräume und infolgedessen auch für unser Klima unentbehrlich sind. Ihr Schutz stellt somit eine wesentliche Grundlage für das zukünftige Leben auf unserem Planeten dar. Außerdem zeigen die Bienen, wie ein sorgsamer Umgang mit den zur Verfügung stehenden Energien (Nektar und Honigtau) eine Überwinterung ermöglicht und vor Hunger- und Kältetod schützt.

Einig waren sich alle, dass sich der Mangel an Energie bei uns – anders als bei Tieren – zunächst „nur“ finanziell bemerkbar macht. Bevor er das Überleben zukünftiger Menschengenerationen spürbar gefährdet, dürften die negativen Folgen des veränderten Klimas ihre Wirkung zeigen. Die Schülerinnen kamen zu der Einsicht, dass grundsätzlich nur nachhaltiges Handeln im ökologischen Sinne die Probleme lösen kann, und dazu hatten sie nun selbst einen kleinen Beitrag geleistet, der über den schulischen Rahmen hinaus einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht werden konnte.

 

Markierung von Trachtbäumen

Zudem wurden auf dem NaturGut und auf dem Schulgelände alle wichtigen Trachtbäume der Bienen mit gelben Holzsechsecken markiert. Auf diese Weise wird nicht nur den vielen Besuchern des Naturguts, sondern ebenso unser Schülerschaft vor Augen geführt, dass sowohl Honig- wie auch Wildbienen auf die Existenz vieler Baumarten angewiesen sind. In der Öffentlichkeit muss die Bestäubungssymbiose mit ihren ökologischen und ökonomischen Auswirkungen stärker als bisher bewusst gemacht werden, damit die Zukunft unseres Planeten nachhaltig gesichert werden kann.

 

Was ist das Besondere an dem Projekt?

  • Erarbeitung eines zu wenig beachteten wichtigen Aspekts von Nachhaltigkeit
  • langfristige Kooperation zwischen der Gesamtschule Schlebusch, dem Umweltbildungszentrum NaturGut Ophoven  und dem Naturschutzbund Leverkusen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • erfolgreiche Motivation von Jugendlichen
  • Schüler der Gesamtschule Schlebusch bauen einen Trachtpflanzenkalender
  • und vieles mehr

 

Kontakt

Förderverein NaturGut Ophoven e.V.
Talstraße 4
51379 Leverkusen
Telefon: 02171- 73 499-0
Fax: 02171 – 30 94 4
Reinhold Glüsenkamp
reinhold.gluesenkamp[at]gls-lev.de

Bildquelle: Förderverein NaturGut Ophoven

Querwaldein e.V. – Leitbild

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Jan 252012
 

Unser Ziel ist es unsere TeilnehmerInnen durch sinnlich-ästhetisches Erleben, spielerisches Entdecken und rationales Erfassen ökologischer, sozialer und ökonomischer Zusammenhänge zu selbstverantwortlichem Handeln in ihren heimischen Lebensräumen anzuregen. Unsere Themenbereiche sind nicht nur der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, d.h. der unbelebten und belebten Natur, sondern auch verstärkt soziale, kulturelle, historische, gesundheitsfördernde, wirtschaftliche und politisch-gesellschaftliche Aspekte. Einen inhaltlichen Schwerpunkt hat sich Querwaldein speziell im Bereich des „städtischen“ Natur Erleben gesetzt.

Die Aufgabe von Querwaldein ist eine Sensibilisierung der BürgerInnen für die ständige Neubestimmung des Verhältnisses des Menschen zur Natur.

Das wird erreicht:

durch nachhaltige Umweltbildung für alle – von Jung bis Alt: für Kindergärten für Schulen, u.a. im Offenen Ganztagsbereich in der außerschulischen Umweltbildung durch Fortbildungen für MultiplikatorInnen durch Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche durch Veranstaltungen für interessierte Erwachsene jeden Alters

Unser Ansatz

Unsere Tätigkeiten bauen auf den Grundlagen der Wald- und Naturerlebnispädagogik auf. Mit Hilfe eines breiten Spektrums an Methoden fördern wir das ökologische und soziale Handeln von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Wir ergänzen unsere Programme in vielen Fällen um Elemente aus dem Bereich der kooperativen Abenteuerspiele, so dass sich unser Ansatz der Natur- und Umweltbildung mit drei „Pfeilern“ charakterisieren lässt:

Ökologische Bildung

  • Spielerische Vermittlung ökologischer Zusammenhänge
  • Ermöglichung intensiver und extensiver originärer Naturbegegnung
  • Aneignung von Wissen durch selbsttätiges Erkunden und Erforschen
  • Interessenförderung im Bereich ökologischer Themen

Persönlichkeitsbildung

  • Förderung von Lernfähigkeit und Lernbereitschaft
  • Anregung von Phantasie und Kreativität
  • Reflexion und Selbsteinschätzung des eigenen Handelns
  • Entwicklung / Stärkung von kritischen und selbstbestimmten Persönlichkeiten

Soziales Lernen

  • Förderung von Kooperationsfähigkeit, Teamgeist und sozialer Handlungskompetenz
  • Demokratischer Umgang miteinander
  • Fähigkeit zur Findung von fairen und gleichberechtigten Entscheidungsprozessen

Der Wald als Lebens- und Erfahrungsraum

Kinder brauchen Natur und Kinder lieben echte Abenteuer. Sie mögen Abwechslung und Bewegung, aber auch Ruhe und Entspannung. Der Wald ist als solch ein Ort ideal geeignet. Der Wald ist für Kinder ein Abenteuerspielplatz der besonderen Art. Programme und Angebote im Wald ermöglichen Kindern intensive Naturerlebnisse. Sie bieten viel Raum für ihre Bewegungs- und Entdeckungsfreude. Im Wald kann eine Ruhe erfahren werden, wie sie die Kinder in ihrem Alltag häufig kaum noch erleben. Hier werden Dinge bemerkt, die einem vorher nicht mehr bewusst waren wie z.B. das rauschen der Blätter im Wind oder ein kleiner Käfer.

An Waldtagen werden die Kinder mit Situationen konfrontiert, die für sie ungewohnt oder sogar neu sind. Ein steil abfallender Hang, im Weg liegende Äste oder auch der unebene Waldboden stellen für die Kinder eine Herausforderung dar. Das Kind probiert hier seine Möglichkeiten aus. Sie schulen hier ihre motorischen Fähigkeiten. Gleichzeitig entwickelt das Kind Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten.

Im Wald, ohne vorgefertigtes Spielzeug, mit geheimnisvoll wirkenden Bäumen und ungewohnten Geräuschen wird die Fantasie und Kreativität der Kinder angeregt. Eine Buchecker wird zu einem kleinen Zwerg, ein Tannenzapfen wird zu einem kleinen Mäuschen oder ein Stück Baumrinde wird zu einem Schiffchen. Die Kinder werden zum eigenen Handeln herausgefordert.

Mit Neugier und Offenheit sammeln Kinder im Wald eine Fülle sinnlicher Erfahrungen. Beim Tasten, Riechen, Hören und Fühlen sind Sinne angesprochen, die im Lebensalltag nur wenig genutzt werden. Eine Aneignung mit allen Sinnen führt nicht nur zu einem anderen Eindruck von der Lebenswelt, sondern auch zu einer differenzierteren eigenen Körperwahrnehmung.

Sie ertasten mit den Händen die raue Baumrinde, sie lauschen den Vogelstimmen im Wald und hören das Rascheln des Windes in den Ästen der Bäume. Bei einer Schatzsuche entdecken sie mitten im grünen Wald eine leuchtende rote Hagebutte. Beim Laufen spüren sie den weichen Waldboden unter ihren Füßen und schnuppern den modrig-feuchten Geruch der Walderde.

Das Sozialverhalten und der Gemeinschaftssinn in der Gruppe können durch einen Aufenthalt im Wald positiv beeinflusst werden. Absprachen sind natürlich hier immer notwendig. Bringt jeder seine persönlichen Fähigkeiten konstruktiv ein, wird eine Aktion für alle zu einem positiven Erlebnis. Ein Aufenthalt im Wald ermöglicht aus pädagogischer Sicht für die gesamte kindliche Entwicklung förderliche Erfahrungen, die in vergleichbarer Form und Vielfalt kaum in einem anderen Umfeld gemacht werden können. Im behutsamen Umgang mit Pflanzen und Tieren des Waldes lernen Kinder ganz nebenbei die Natur zu schätzen und zu schützen.

Regeln für die Naturbegegnung

Kinder brauchen für den Aufenthalt in der Natur klare Regeln. Diese wurden vorher besprochen und genau erklärt. Kinder merken sich nur die Anweisungen, deren Sinn sie auch verstehen. Für uns ist es wichtig die Regeln für den Waldtag gemeinsam aufzustellen. Kinder können sehr gut verstehen, dass Tierbabys geschützt werden müssen, und denken gerne darüber nach, was mit dem Müll passiert, wenn man ihn einfach im Wald liegen lässt. Am besten nach dem Motto „Fragen stellen und nicht so viele Antworten geben“

Kontakt:

QUERWALDEIN e.V.
– als gemeinnützig anerkannt –
Scherfginstr. 48
50937 Köln
Tel.: 0221 / 261 99 86 (Büro Köln)
Tel.: 0228 / 53 444 56 (Büro Bonn)
E-Mail: info@querwaldein.de
http://www.querwaldein.de

http://www.koelner-nistkaesten.de

http://www.querwaldein.de/klimaschutzkampagne

Flüsterwald

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Jan 252012
 

1. Hintergrund

Im Frühjahr 2008 hat die Biologische Station Mittlere Wupper zusammen mit den Unteren Landschaftsbehörden der Städte Remscheid und Solingen einen städteübergreifenden Beitrag für den Wettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen, Ziel 2 Naturerleben.NRW, erarbeitet und zum 1. Call eingereicht. Der Projektraum, das FFH-Gebiet „Wupper von Leverkusen bis Solingen“, erstreckt sich auf beide Stadtgebiete. Die erarbeitete Projektskizze „Flüsterwald – Erlebnisse in wertvoller Natur“ hat zum Ziel, den naturbezogenen, so genannten sanften Tourismus und das Naturerleben im Einklang mit den Schutzzielen der europaweit bedeutsamen Flora-Fauna-Habitate für die lokale Bevölkerung und auswärtige Besucher zu ermöglichen. Leitlinie ist, das Potenzial des einzigartigen Naturraumes zu nutzen, um Angebote im Bereich Umweltbildung und Tourismus in Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren zu entwickeln. Naturschutz ein neuer Zugang zu Natur- und Landschaft geschaffen werden. Hierzu konnte die Akademie Remscheid, als das zentrale Institut für kulturelle Bildung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen als Projektpartner gewonnen werden.

Das Projekt hat bei der Jury großen Anklang gefunden, konnte aber aufgrund der Förderrichtlinie Naturschutz, dass dem Ziel 2-Programm zugrunde lag, nicht berücksichtigt werden. Die Jury forderte jedoch das Land NRW auf, angesichts des hohen innovativen Charakters andere Förderwege zur Umsetzung des Projektes zu finden. Mittlerweile hat der Landschaftsverband Rheinland einen wesentlichen Kern des Projektes, die Realisierung des Zertifizierungslehrgangs „Wupper-Tell“ für das Jahr 2009/2010 bewilligt. Ferner können mit finanzieller Unterstützung des Naturparks Bergisch Land ergänzende Maßnahmen zur Barrierefreiheit realisiert werden. Die Projektträgerschaft und Antragstellung wird vom Trägerverein Biologische Station Mittlere Wupper e.V. übernommen.

2. Projektbeschreibung

Das bergische Städtedreieck verfügt neben einem ausgedehnten System an Landschafts- und Naturschutzgebieten über fünf FFH-Gebiete, die bisher nicht vordergründig unter dem Gesichtspunkt einer integrierten touristischen Erschließung betrachtet wurden, auch wenn die Erholungsnutzung in der Landschaft in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Besonders durch die Projekte der Regionale 2006, wird der Naturraum des Bergischen Städtedreiecks vermehrt auch von auswärtigen Besuchern frequentiert. So steht der Brückenpark Müngsten nachweislich im Focus vieler Besucher, während das an den Park anschließende FFH-Gebiet „Wupper von Leverkusen bis Solingen“ in der naturraumbezogenen Erholung fachlich nur bedingt ausgestattet ist. Um dieser Situation und Entwicklung Rechnung zu tragen sowie den sanften Tourismus in der Region zu etablieren sind zeitgemäße Handlungsstrategien erforderlich, die die bereits durchgeführten Maßnahmen (z.B. Besucherlenkung) aufgreifen und weiterentwickeln.

Die Konzeption des Projektes „Flüsterwald“ setzt hier an. Es gründet sich auf das vorhandene, individuelle Potenzial des Naturraums und beinhaltet neben dem Bereich „Kommunikation und neue Formen der Vermittlung“ auch die Beteiligung der Besucher an praktischer Naturschutzarbeit sowie verschiedene, auf den Raum bezogene Verbesserungs- und Gestaltungsmaßnahmen. Dadurch soll ein neuartiger Zugang für alle Bevölkerungsgruppen und eine stärkere emotionale Bindung an den heimischen Naturraum- und Kulturraum geschaffen, sowie ein intensives, erlebbares Verständnis für den Wert der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten geweckt werden.

Ein Schwerpunkt der Konzeption ist eine, für die Region neue Art der Besucherlenkung mit einer Zonierung des Gebietes in drei Erlebnisbereiche. Für diese werden spezielle, touristische Veranstaltungsformate entwickelt, die dem jeweiligen Charakter und der Funktion der Bereiche entsprechen. Die vorhandenen Besucherlenkungssysteme werden bei der Planung berücksichtigt. Darüber hinaus wird die Lenkung durch detaillierte Einzelmaßnahmen ergänzt.

3. Erzählkunst

In Kooperation mit der Akademie Remscheid ist vorgesehen, ein Veranstaltungskonzept zu entwickeln, das mit Hilfe von Erzählkunst und Literatur zielgruppenspezifische Naturerlebnisangebote schafft. Hierzu können bestehende Themenfelder und Angebote der Akademie erweitert bzw. genutzt werden wie z.B. der Ausbau des Internationalen Erzählfestivals „Erzähl mir was!“, das 2010 unter das Schwerpunktthema „Natur“ steht. Zudem werden touristische Produkte entwickelt, die flexibel auf Zielgruppen reagieren können und mit anderen Veranstaltungsangeboten kombinierbar sind.

Ein weiterer Schwerpunkt ist, dass analog zu Stadtführern, die man für einen Stadtrundgang buchen kann, Erzähl-Naturführer – die Wupper-Tells – im Rahmen eines Zertifizierungslehrganges ausgebildet werden, die einerseits die Besonderheiten der heimischen Tier- und Pflanzenwelt und andererseits die hiermit verbundenen Sagen, Geschichten und Märchen vermitteln können. Gleichzeitig kann so über die bestehenden Regeln und das richtige Verhalten im Schutzgebiet aufgeklärt werden. Der Lehrgang findet in Kooperation der Natur- und Umweltschutzakademie NRW mit der Biologischen Station Mittlere Wupper statt und orientiert sich an den Standards der Zertifizierungslehrgänge für Natur- und Landschaftsführer

Eine enge Kooperation mit den im Raum gelegenen umweltpädagogischen Einrichtungen der Städte Remscheid und Solingen, als auch dem ehrenamtlichen Naturschutz soll Teil des Projektes sein.

Ein wichtiges Ziel des Konzeptes ist es, die emotionale Bindung mit den Themen Natur, Naturschutz und Heimat herzustellen bzw. zu stärken. Dies kann durch positive und eindrucksvolle Naturerlebnisse im Rahmen von Erzählführungen oder die Beteiligung der Besucher an Mitmach-Aktionen, aber auch durch die Einbeziehung kulturhistorischer Aspekte des Gebietes erreicht werden. Bedeutsame Orte wie zum Beispiel die Fluchtburg Galapa, die bislang wenig bekannt ist, werden in das Führungsprogramm miteinbezogen, um den geschichtlichen Hintergrund, der sich häufig in Sagen und Geschichten widerspiegelt, erfahrbar zu machen.

4. Naturschutz

Das FFH-Gebiet DE-4808-301 „Wupper von Leverkusen bis Solingen“ ist insbesondere durch folgende Arten und Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse geprägt:

  • Hainsimsen-Buchenwald,
  • Unterwasservegetation in Fließgewässern der submontanen Stufe,
  • die Fischarten Groppe, Bach- und Flussneunauge,
  • der Eisvogel,
  • der Prächtige Dünnfarn.

Schutzziel ist entsprechend der oben genannten Lebensraumtypen und Arten gemäß FFHAnhang der Erhalt und die Entwicklung dieser selten gewordenen und besonders schutzwürdigen Biotik. Um Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes hier wirksam werden zu lassen, bedarf es in dicht besiedelten Räumen mit hohem Druck durch Erholungssuchende auf den verbliebenen Naturraum eines wirksamen und von der Bevölkerung akzeptieren Konzeptes zur Beruhigung schutzwürdiger Naturzonen und eines emotionalen wie intellektuellen Verständnisses des Wertes der geschützten Natur, denn nur wer die Schönheit und Vielfalt heimischer Natur liebt und begreift, wird sich dauerhaft für dessen Schutz einsetzen.

Durch die Zonierung der FFH-Schutzgebiete werden sowohl total beruhigte Lebensräume, in denen die Natur sich selbst überlassen wird, um damit nachhaltige Reproduktions- und Nahrungshabitate seltener heimischer Flora und Fauna zu sichern und zu entwickeln (Prächtiger Dünnfarn, Eisvogel), als auch teilberuhigte Lebensräume in denen Einblicke in die Vielgestaltigkeit der FFH-Lebensraumtypen „Hainsimsen-Buchenwald“ sowie „Fließgewässer mit Unterwasservegetation“ möglich sind, ausgewiesen.

Darüber hinaus sind konkrete, ökologische Aufwertungsmaßnahmen geplant:

  • Entwicklungsmaßnahmen in Wald und Offenland
  • Herstellung der Durchgängigkeit von Gewässern (Verrohrungen entfernen)
  • Anlage von Laichgewässern
  • Artenschutzmaßnahmen (Eisvogel, Wasseramsel u.a.)

5. Barrierefreies Naturerleben

Nach Auskunft der Lebenshilfe Werkstatt für Behinderte gGmbH, Solingen besteht bislang in der Region Bergisches Städtedreieck ein deutlicher Mangel an bedarfsgerechten Naturerlebnisangeboten für Menschen mit Behinderung.

Gehbehinderte Menschen, Menschen im Rollstuhl, sehbehinderte und blinde Menschen, schwerhörige und gehörlose Menschen, Menschen mit geistiger Behinderung haben individuelle Bedürfnisse, um Natur und Landschaft unbeschwert genießen zu können. Zählt man zu den schwer behinderten Menschen noch die Erholungssuchenden mit leichten Behinderungen oder temporären Aktivitätsbeeinträchtigungen – so zum Beispiel nach einem Unfall oder einer Operation oder Eltern mit Kinderwagen – dazu, wird schnell deutlich, dass viele

Menschen von dieser Thematik betroffen sind. Angesichts des demografischen Wandels werden auch immer mehr ältere Menschen in unserer Gesellschaft leben, die ebenso besondere Ansprüche bezüglich eines barrierefreien Naturerlebens haben. Durch das Projekt Flüsterwald sollen mit finanzieller Unterstützung des Naturpark Bergisch Land sowie in Zusammenarbeit mit der o. g. Institution und weiteren Akteuren das Thema Barrierefreiheit in und um den Brückenpark Müngsten erneut aufgegriffen werden.

6. Projektleitung und Finanzierung

Der Trägerverein Biologische Station Mittlere Wupper e.V. übernimmt die Projektleitung. Das Projekt wird schwerpunktmäßig durch die Förderung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) finanziert werden. Weiterer Mittelgeber ist der Naturpark Bergisch Land.

7. Zusammenfassung

Mit dem Projekt „Flüsterwald – Erlebnisse in wertvoller Natur“ ist erstmals in der Region ein Konzept zur Entwicklung eines nachhaltigen, sanften Tourismus in FFH-Gebieten erarbeitet worden. Dabei werden die Sektoren Naturschutz, Landschaftspflege und Tourismus effektiv miteinander verknüpft:

  • Formulierung von Handlungsstrategien für eine zukunftsfähige Entwicklung der FFHGebiete
  • des Bergischen Städtedreiecks
  • Innovativer, erlebnisorientierter Ansatz zur Kommunikation und Vermittlung naturschutzrelevanter
  • Themen
  • Etablierung eines für die Region neuartigen Managements der Besucherlenkung
  • Erschließung neuer Zielgruppen für den sanften Tourismus durch spezifische Angebote
  • für Jugendliche und Menschen mit Behinderung
  • Innovativer und kreativer Einsatz von neuen Medien
  • Erstmalige Verknüpfung vorhandener Veranstaltungsformate mit dem Thema Naturerlebnis (Angebote der Akademie Remscheid)

 

Kontakt:
Biologische Station Mittlere Wupper
Vogelsang 2
42653 Solingen

Fon: 0212 / 2542727
Fax: 0212 / 2542728E-Mail: info@bsmw.de

URL: http://www.bsmw.de

Geist ist Geil – Werben für den Regenwald!

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Jan 252012
 

Dieses Projekt der Tropenwaldstiftung OroVerde befasst sich mit dem Thema Werbung & Natur. Die Aktion, ein Plakatwettbewerb, wird unterstützt durch ein Materialpaket für den Unterricht mit Infomaterial, 35 Arbeitsblätter & Kopiervorlagen. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu befähigen, sich kritisch mit Werbung auseinander zu setzen und sie zu motivieren, sich für den Regenwald stark zu machen. Neben der Vermittlung der Fachinhalte durch Einsatz verschiedenster Methoden steht das Entwickeln eigener Werbeplakate dabei im Mittelpunkt.

Das Projekt besteht aus folgenden drei Unterrichtseinheiten:

Wie Werbung funktioniert

Werbung begegnet einem immer und überall. Das Ziel der ersten Unterrichtseinheit ist es, die Wirkungsweise von Werbung zu verstehen und die Fähigkeit zu erlangen, sich dadurch nicht manipulieren zu lassen.

Natur in der Werbung

Im Mittelpunkt dieses Abschnittes stehen die Fragen: „Welche Rolle spielt die Natur in der Werbung?“ Und „Welche Rolle spielt die Werbung für die Natur?“

Das Praxisprojekt

Im letzen Abschnitt wird das Neuerlernte angewendet und in einer eigenen Werbekampagne, für den Regenwald bzw. eine bessere Welt, umgesetzt. Diese Ideen und Entwürfe können dann abschließend beim Plakatwettbewerb „Schüler schützen Regenwald“ eingereicht werden. Die besten Entwürfe werden umgesetzt und gedruckt.

Der Wettbewerb läuft jedes Jahr (Einsendeschluss ist der 31.7.) und ist für alle Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 25 Jahren offen. Mitmachen lohnt sich!

Mehr Informationen: www.oroverde.de

 

 

 

Kontakt:
OroVerde – Die Tropenwaldstiftung
Kaisterstraße 185-197, 53113 Bonn
Ansprechpartnerin: Birthe Hesebeck
E-Mail: bhesebeck@oroverde.de
Tel. 0228 – 24 290 14

Zentrum für Kooperatives Lernen und Bauen (KLuB)

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Jan 252012
 

Der KLuB ist ein in seiner Form einmaliges Ausstellungs- und Bildungskonzept in Anlehnung an das Bau-Medien-Zentrum (BMZ), welches eine weltweit einmalige Ausstellung von 7 begehbaren Musterhäusern ist, die den Zusammenhang zwischen der Gebäudehülle, verschiedensten Baustoffen und Bausystemen, dem Energiebedarf der Bauobjekte und die Deckung der benötigten Energie darstellen. Dabei wird besonderer Wert auf das nachhaltige Bauen, Wohnen und Leben gelegt. Die gesamte Prozesskette Bau – Architekten und Planer, Handwerker, Industrie und Handel sowie alle angrenzenden Dienstleister rund um das Bauen und insbesondere die Bauherren und Nutzer – werden angesprochen. Zu sehen sind keine herkömmlichen Demonstrationshäuser nach dem Motto „schöner Wohnen“, sondern baustofftechnische Muster- und Anwendungsbeispiele mit der Zielsetzung, das Haus zu optimieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) förderte das Bau-Medien-Zentrum im Rahmen eines bundesweiten Verbundprojektes „Humanressourcen als Engpassfaktor für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen“ (kmU-HR). Im Rahmen dieses Projektes entstand das Konzept „Aufbau eines „Zentrum für Kooperatives Lernen und Bauen (KLuB)“ in Anlehnung an das Bau-Medien-Zentrum in Düren“. Im Jahr 2007 wurde dieses von der DBU geförderte Projekt beendet. Seit dieser Zeit hat sich das BMZ / der KLuB am Markt behauptet und steht heute mit seinen innovativen Konzepten erfolgreich dar.

Nachhaltigkeit bedeutet für uns

  • Baufehler vermeiden:
  • Ressourcenschonung von Baustoffen und Bauhilfsmitteln,
  • Vermeidung unnötiger Sanierungen und Schimmelpilzbelastungen.
  • Der Einsatz von geeigneten Baustoffen in entsprechenden Funktionsebenen.
  • Mit der Bauphysik planen und bauen.

Die Baufehler, die es zu vermieden gilt, sind im Bau-Medien-Zentrum an den halben Häusern im Maßstab 1:1 zu entdecken.

Das Ziel des Projektes ist die regionale Zusammenführung von Architekten, Fachingenieuren, Handwerkern und Händlern und sie gemeinsam erst weiterzubilden, damit sie gemeinsam planen und bauen.

Die Leistungen des Bau-Medien-Zentrums bestehen aus Rundgängen durch die halben Häuser, Seminaren im Bau-Medien-Zentrum, Besuchen an Baustellen sowie Lerneinheiten auf den Baustellen und auf dem Lager des Baustoff-Fachhandels. Die Begehung von Baustellen ist ein wichtiger Aspekt im Rahmen unserer Dienstleistung. Dabei werden von Beginn an gute und schlechte Beispiele fotografiert und dokumentiert. Mittels einer interaktiven Präsentation wird in einer anschließenden Schulung auf diese Beispiele eingegangen. Nun wird im Team oder mit Einzelnen diskutiert, was warum gut oder schlecht ist. Dabei fließen Inhalte/Präsentationen aus unserem im Projekt entwickelten Modul-Baukastens ein. Diese Inhalte/Präsentationen sind so aufgebaut, dass sie selbsterklärend sind und als Handout ausgedruckt und verteilt werden können. Die Ergebnisse fließen zeitnah in die Arbeiten auf der Baustelle ein.

Die oben beschriebenen Vorgehensweisen sind eine wesentliche Entwicklung hin zur teamoptimierten Zusammenarbeit. Die meist fotografierten Bausituationen sind die gewerkeüberschneidenden Stellen. Dank der Dokumentation der Arbeiten auf der Baustellen von Beginn an, kann die Ursache für ein Problem ermittelt werden. Die Ursachen können so idealtypisch auch für andere Schulungen verwendet werden.

Innerhalb dieses Lernprozesses kommt es zunehmend zu mehr Kommunikation an der Baustelle im Vorfeld, denn die Bilder zeigen dreierlei:

  1. kein Handwerker arbeitet fehlerfrei – also kann kein Handwerker auf den anderen zeigen.
  2. Ohne Detailzeichnungen, die dem Handwerker vom Planer bereits zur Ausschreibung übergeben wird, werden die notwendigen Arbeiten nicht kalkulierbar und umsetzbar.
  3. die Hauptprobleme entstehen an den Schnittstellen der Gewerke, denn ohne Planungsvorgaben kann ein Baudetail nicht umgesetzt werden.

Unterstützung des nachhaltigen Bauens durch neue Formen der Aus-, Fort- und Weiterbildung:

  • theoretisches Hintergrundwissen praxisnah vermitteln: Bauphysik, Baustoffkunde, Baubiologie
  • praktisches (Be)greifen; neue Lernorte: Bau-Medien-Zentrum und Baustellen
  • Aktivierung der Kommunikation innerhalb der Akteurskette „BAU“, Erhöhung der gegenseitigen Akzeptanz
  • Aufbau von regionalen Bau-Verbünden
  • Marketingkonzepte mit INQA-Bauen und „Haus sanieren-profitieren“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Das Bau-Medien-Zentrum HEUTE

Kooperatives Lernen und Bauen – Innovative Wege

Das Bau-Medien-Zentrum (BMZ) ist eine Ausstellung von halben Häusern im Maßstab 1:1. Sie ist in ihrer umfassenden Art einmalig: Baustoffe, Baukonstruktionen und Energiesysteme werden gezeigt.

Das BMZ präsentiert:

  • 7 halbe Häuser
  • 2 Kellermodelle
  • 1 Renovierungsmodell
  • 2 Modelle für Innenausbau
  • 16 Info-Tafeln mit mehr als 20 Themen

Lernprozesse der übergreifenden Art.

Das BMZ ermöglicht durch Wandschnitte und Öffnungen Einblicke in Konstruktionen, die sonst nur auf Baustellen möglich sind. Baufehler und die daraus folgenden Konsequenzen werden einsichtig. Die Bauphysik wird begreifbar. Baustoffe sind zu Wand-, Boden- und Dachkonstruktionen und diese zur Gebäudehülle zusammengefügt. So vermittelt das BMZ das Thema Baufehlervermeidung verständlich und nachvollziehbar für Bauherren, Architekten, Handwerker, Bauverbünde, Baukooperationen und Bauträger. Bauherren und alle Bauakteure können das Zentrum nutzen und ihre Kompetenzen in den Bereichen Bauen und Sanieren erweitern. Erstmals findet so ein gezielter gewerkeübergreifender Kommunikations- und Lernprozess zwischen allen beteiligten Akteuren an realen Objekten statt.

Wissenstransfer für alle Bauakteure.

  • Das BMZ steht als außerschulischer Lernort für Unternehmen und Institutionen als anschauliche Seminarstätte zur Verfügung.
  • Zahlreiche qualifizierte, gewerkeübergreifende Seminarangebote und Führungen können gebucht werden: Architektenseminare, Handwerkerweiterbildungen, Schulungen für Azubis und Studenten, Bauherren, etc.
  • Über das „Internationale Fachzentrum Bau“ werden die Ausstellungs- und Wissensbausteine ganzheitlich in andere Regionen und Länder transportiert – dabei erfolgt eine Anpassung auf die jeweiligen Gegebenheiten.

In jedem Fall leistet das BMZ einen Wissenstransfer zum qualitätsgesicherten nachhaltigen und fehlervermeidenden Bauen, zum Bauprojektmanagement und zur Kooperationsentwicklung. Der Aufbau des „Zentrums für Kooperatives Lernen und Bauen (KLuB)“ wurde im Zeitraum 6/2002 – 3/2007 von der DBU gefördert und wird seither antragsgemäß fortgeführt. Das Zentrum wurde von der UNESCO als offizielles Projekt 2005/2006 der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

Der E-Raum: E wie Elektrotechnik, Elektronik, Endgeräte, Energieeffizienz

Jederzeit zugängliche Hohlräume schaffen (Wand, Boden, Decken, Kabelkanäle), in denen Datenleitungen (Glasfaser-, Multimedia-, Netzwerk- und 230 V-Kabel) verlegt werden können – abhörsicher, störsicher, abgeschirmt. Die Kabel müssen miteinander kommunizieren – Elektronikbausteine stellen die Verbindung her. 230 V-Kabel stören den schnellen Datentransfer, wenn sie falsch verarbeitet wurden. Ein KNX (BUS)- System ermöglicht die Steuerung der Wärmequelle, Wärmeverteiler, Stromnutzer und unterstützt die Energieeffizienz, die durch die Qualität der Gebäudehülle vorgegeben wird. Die Endgeräte reichen von Audio, Video, Sicherheit bis hin zur Telemedizin – schnelle Datennetze, individuell und generationengerecht nutzbar, bilden die Grundlage.

Sachverständigen Aus- und -Weiterbildung

In enger Zusammenarbeit mit INQA-Bauen, einer Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, strebt das BMZ eine Qualitätssteigerung an der Baustelle an. Deshalb finden im BMZ zahlreiche Lehrgänge für Sachverständige in Kooperation mit der Sachverständigen Akademie Aachen statt. Neben dem Grundlehrgang und einer Prüfung durch den Fachverband kann der Sachverständige Aufbaukurse belegen und schließlich die EU-Zertifizierung gemäß DIN EN ISO/IEC 17024 erlangen. Praktisch unterstützt wird die Weiterbildung durch den Bauphysik-Parcours sowie die ausgestellten Baustoffexponate im BMZ.

Kontakt:

Bau-Medien-Zentrum GmbH & Co. KG
Mirweilerweg 22a
52349 Düren
Telefon: 0 24 21 / 40 77 86
Telefax: 0 24 21 / 40 77 87
E-Mail: bmz@bmz-dueren.de

Web: www.bau-medien-zentrum.de

House of NICA

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Jan 252012
 

Die Ausbildung in Chemieberufen muss mit der wachsenden Nachhaltigkeitsorientierung der Chemieunternehmen Schritt halten. Für die berufliche Bildung heißt das: Sie muss den Jugendlichen die grundlegenden Kenntnisse und konkreten Handlungskompetenzen für das Aufgabenfeld Nachhaltigkeit vermitteln. Auszubildende, die dieses Rüstzeug mitbringen, sind für ihre spätere Berufstätigkeit in den Chemiebetrieben besser vorbereitet. Denn es zählt der Beitrag jedes Mitarbeiters, um die Nachhaltigkeitsziele der Unternehmen zu erreichen. Nachhaltigkeitskompetenzen und -qualifikationen der Mitarbeiter werden für die Chemieunternehmen an Bedeutung gewinnen und daher von der Industrie künftig verstärkt nachgefragt.

Nachhaltigkeit in der Chemieausbildung (NICA) war Thema eines Projektes, das von September 2005 bis zum August 2008 in der RHEIN-ERFT AKADEMIE GmbH im Chemiepark Knapsack in Hürth durchgeführt wurde. Es ging darum, Anforderungen der nachhaltigen Entwicklung in die Chemikantenausbildung einzubeziehen, eine inhaltliche und didaktische Neuausrichtung der Ausbildungsmodule einzuleiten und die dauerhafte Wirksamkeit der beruflichen Lehr- und Lernprozessen unter Beweis zu stellen. NICA wurde als Modellversuch vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Rahmen des Arbeitsschwerpunktes „Berufsbildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BBNE)“ aus Mitteln des BMBF gefördert.

Im Rahmen von NICA wurden neue Ausbildungsmodule entwickelt, die den Auszubildenden die notwendigen theoretischen Kenntnisse für ein nachhaltiges Wirtschaften vermittelten. Um diese Kenntnisse in der Praxis umsetzen und erproben zu können, initiierte die RHEIN-ERFT AKADEMIE ein praxisorientiertes überdisziplinäres Azubiprojekt. Es entstand die Idee, Auszubildenden die Errichtung eines Nachhaltigkeitshauses zu übertragen. Dabei stand nicht der Hausbau als solches im Mittelpunkt. Es ging vielmehr um das Ziel, von Auszubildenden selbst organisierte Projekte unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten modellhaft durchzuführen.

Ausgangspunkt für die Idee des Nachhaltigkeitshauses war das unter pädagogischen Gesichtspunkten oft unvermeidbare Dilemma, dass junge Menschen im praktischen Teil ihrer Ausbildung Produkte herstellen, die keine weitere Verwendung finden. Die Ergebnisse ihrer Arbeit werden nach Fertigstellung praktisch entsorgt. Deshalb kreisten die Überlegungen im NICA-Projekt um die Frage, wie man dieses Dilemma vermeiden könnte.

Die Chemikanten lernen bei der Ausbildung im Produktionstechnikum der RHEIN-ERFT AKADEMIE die Herstellung von Calciumsulfat (Gips). Bei der Prüfung, welche Produktverwendungsmöglichkeiten sich damit bieten, kamen die Ausbilder auf die verrückt anmutende Idee eines Hausbaus. Nachdem die Geschäftsführung der RHEIN-ERFT AKADEMIE und die Standortleitung des Chemieparks Knapsack von der Idee überzeugt werden konnten, die Finanzierung zudem ausschließlich über Sponsoring erfolgen sollte, wurde der Startschuss für das anspruchsvolle Unterfangen gegeben.

Zunächst wurde eine virtuelle Azubi-Firma gegründet, die die Projektleitung und Umsetzung gewährleisten sollte. Auszubildende aus verschiedenen Unternehmen mit unterschiedlichen Ausbildungsberufen fanden sich hier zusammen. Neben Standortunternehmen aus dem Chemiepark Knapsack konnten Projektpartner auch außerhalb des Chemieparks gewonnen werden, die durch materielle und finanzielle Beteiligung, zum Teil auch mit eigenen Auszubildenden, das Vorhaben unterstützten. Beteiligt waren im Laufe der Umsetzung rund 50 Auszubildende aus den Ausbildungsbereichen Chemie, Technik, Bau-Handwerk und Kaufleute.

Während der Ausbildungszeit, aber auch in ihrer Freizeit, arbeiteten die Auszubildenden an der Verwirklichung ihres Projektes. Von der Bauplanung, der Organisation und die Finanzierung über den Rohbau bis hin zur konkreten Ausgestaltung des Außen- und Innenraumes wurde alles eigenständig und voller Tatendrang in die Hand genommen.

Die ersten Pläne wurden erstellt und verworfen. Schließlich wurde eine Dreifachnutzung des Gebäudes mit multimedialem Tagungsraum, Azubi-Zentrum und Info-Point für Nachhaltigkeit favorisiert. Sowohl die Verwendung von Baumaterialien, als auch die energetische Versorgung des Gebäudes wurden unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten geplant und umgesetzt.

Die Bauzeichnungen wurden von einer Auszubildenden gefertigt, deren Fachgebiet als Technische Zeichnerin eigentlich Elektrotechnik und nicht Architektur war, und deshalb eigens für das Projekt einen Weiterbildungskurs besuchte. Auch die Gewerke im Rohbau und Innenausbau übernahmen fast vollständig Auszubildende. Mitarbeiter der RHEIN-ERFT AKADEMIE, des Chemieparkbetreibers InfraServ Knapsack und der Kooperationspartner begleiteten die Aktivitäten und kontrollierten diese im Sinne einer fachmännischen Fertigstellung.

Die Planung und Durchführung der Gewerke durch die Auszubildenden erforderte von diesen eine starke persönliche Beteiligung, die aber zu einem enormen Kompetenzerwerb führte. Auch wenn das Teilprojekt ein Bespiel für Kompetenz erweiternde Azubi-Projekte darstellt, ist es in dieser Stelle wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Ausbildungsziele immer vorrangig blieben. Diese wurden zwar durch die engagierte Projektarbeit qualitativ angereichert, bildeten aber dennoch nur ein Add-On zur regulären Ausbildung.

Zwei Jahre nach dem Spatenstich am 08.05.2008 wurde das fertig gestellte Nachhaltigkeitshaus am 07.05.2010 eingeweiht. Aufgrund seines Leuchtturmcharakters als interdisziplinäres Projekt in Verbindung mit einer virtuellen Azubifirma wurde das „House of NICA“ von der deutschen UNESCO-Sektion als offizielles Projekt der Weltdekade 2007/2008 ausgezeichnet.

 

Kontakt:

RHEIN-ERFT AKADEMIE GmbH
Chemiepark Knapsack
50354 Hürth

Bernd Bartsch
02233/48-2419
bernd.bartsch@rhein-erft-akademie.de

Bernhard Keppeler
02233/48-6982
bernhard.keppeler@rhein-erft-akademie.de 

Rainer Overmann
02233/48-6330
rainer.overmann@rhein-erft-akademie.de

www.nachhaltige-berufsbildung.de

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