DER PROJEKTTRÄGER: DIE NETZWERKINITIATIVE SEVENGARDENS
Projektverantwortliche: Peter Reichenbach, Anja Bardey
Projektförderung: Stadt Dinslaken
sevengardens, die Netzwerkinitiative des gemeinnützigen Vereins atavus e.V., ist ein weltweites Netzwerk von Menschen und Institutionen, die
• im Sinne der Erdcharta (Agenda 21) für und durch einen nachhaltigen, ökologischen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde (Pflanzen, Steine, Erden, …)
• altes, fast vergessenes kulturelles Wissen neu entdecken und weiter entwickeln,
• den lokalen, regionalen und internationalen Wissensaustausch darüber fördern,
• die Kreativität von Menschen aller Generationen und Nationen ermöglichen und stärken,
• lokale Ökonomien schaffen,
• Menschen und Institutionen für diese Idee begeistern und
• an dem Auf- und Ausbau von sich selbst tragenden Netzwerk-Strukturen mitwirken.
sevengardens ruht auf drei Säulen: Education, Ecology und Economy.
Im Schwerpunkt Education werden durch das Anlegen von Färbergärten an Orten für früh-kindliches Lernen, an Schulen, Universitäten, Museen, Parks etc. Räume geschaffen, die Impulse und Vernetzungsmöglichkeiten bieten. Hier kann gelernt und experimentiert werden mit dem Blick auf eine Gestaltung der individuellen Zukunft und der Umwelt. Zusammenhänge werden begreiflich vermittelt, interdisziplinäres Arbeiten gefördert. Grundlage aller Aktivitäten im Schwerpunkt Education ist „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BnE). Dabei geht es darum, weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufzubauen und Gestaltungskompetenz zu vermitteln. sevengardens Economy heißt einfache Technik mit einem Qualität sichernden hohen Arbeitsanteil. Durch eine lokale Produktion von Rohstoffen für Kosmetik, Theater- und Kinderschminke, Interieur und Textilien entstehen neue regionale Märkte und soziale Strukturen.
sevengardens wurde vielfach von der UNESCO ausgezeichnet (s. www.sevengardens.eu).
DAS PROJEKT: SEVENGARDENS_DINSLAKEN
Im September 2012 hat sevengardens das Projekt sevengardens_dinslaken ins Leben gerufen. Ziel war es, in Dinslaken eine BnE-Modellkommune aufzubauen, die verschiedene Bereiche umfasst: Bildungseinrichtungen und Kultureinrichtungen ebenso wie kommunale Einrichtungen und Partner aus der Wirtschaft. sevengardens_dinslaken soll weiteren Kommunen beim Aufbau eines kommunalen BnE-Netzwerks als Modell dienen. Keimzelle der Netzwerkarbeit in Dinslaken war die Villa Kunterbunt. Seit 2012 ist in Dinslaken ein umfangreiches und vielfältiges BnE-Netzwerk entstanden, das auf den Prinzipien von sevengardens beruht. Ziel der sevengardens-Projekte ist es, einen Baustein zum Aufbau einer Gesellschaft zu legen, die auf Nachhaltigkeit beruht. „Wir wissen nicht, was letztendlich der Königsweg hierhin ist. Genau so wenig wie wir wissen, was durch den Klimawandel passiert und wie sich die Bevölkerung entwickeln wird, wissen wir auch nicht, was nachher qualitätssichernd und welche Bildungsform am Ende entscheidungsrelevant für einen Paradigmenwandel in der Gesellschaft sein wird. Wir wissen nicht, ist es die non-formale oder die formale Bildung. Oder ist es beides im Wechselspiel? Deswegen bedienen wir beides. Und zwar gleichberechtigt“, erläutert der Projektgründer Peter Reichenbach.
DAS NETZWERK SEVENGARDENS_DINSLAKEN
Das Netzwerk sevengardens_dinslaken umfasst formale Bildungseinrichtungen (Berufskolleg Dinslaken, Gartenschule (Grundschule), Theodor-Heuss-Gymnasium, u.a.) genauso wie Orte, an denen non-formale Bildung für nachhaltige Entwicklung angeboten wird (Kita Villa Kunterbunt, Museum Voswinckelshof, Emschermündungshof, Stadtbücherei Dinslaken, Forum Lohberg, u.a.) Auch der Aufbau von Public-Private-Partnerschaften gehörte zu den Zielen des Projektes. Als aktive Netzwerkpartner konnte u. a. die Dinamit GmbH – Dinslakener Agentur für Marketing und Tourismus, die Firma Gartengestaltung Maurer und die Stauden-Gärtnerei Stauden Becker, die NRZ (die ab 2014 monatlich über Neuigkeiten im Projekt sevengardens_dinslaken berichten wird), der Arbeitskreis Ökobau Niederrhein und der Lions-Club Dinslaken gewonnen werden. Kommunale Einrichtungen wie das Agendabüro Dinslaken und der Din-Service (u.a. Fachdienst Grünflächen, Neubau und Unterhaltung) sind ebenfalls Teil des Netzwerkes geworden. Das Netzwerk in Dinslaken wurde auch über die Stadtgrenzen hinaus erweitert: durch das Friedensdorf Oberhausen, die Spatzenvilla in Dresden, Anna Piquardt aus Hannover (organisierte eine Kooperation mit dem Volk der Mapuche in Chile, s. Anlage Bericht „Weben wie die Mapuche“) und die Deutsch-Afghanische Initiative (Projekt Laghmani, Ausstellung 2014 im Museum Voswinckelshof) verwirklicht.
Die reibungslose Zusammenarbeit der einzelnen Netzwerkpartner wurde durch regelmäßige Netzwerktreffen sichergestellt. Diese „Tradition“ wird im kommenden Jahr mit monatlichen Treffen (Jour Fixe) im Emschermündungshof fortgesetzt.
AKTIVITÄTEN DES NETZWERKS SEVENGARDENS_DINSLAKEN
Innerhalb des Projektes sevengardens_dinslaken gab es zahlreiche Aktivitäten des Netzwerks, von denen im Folgenden eine Auswahl kurz beschrieben wird:
FARBENSPIEL – VERLORENES WISSEN NEU ENTDECKEN
Ein Höhepunkt des Projektes war zweifellos die Ausstellung „Farbenspiel – Verlorenes Wissen neu entdecken“, die zwischen dem 23.06.13 und dem 09.09.13 im Museum Voswinckelshof präsentiert wurde. Ergänzend wurde eine gleichlautende Publikation erstellt und im Eigenverlag veröffentlicht, die im Folgenden als Lehrmaterial dient.
Verbunden war die Ausstellung vor allem mit der Entwicklung des Museums zu einem BnE-Lernort. Diese umfasste Fortbildungen für die Museumspädagogik und das Anlegen eines Färbergartens am Voswinckelshof, gestiftet und betreut von der Firma „Gartengestaltung Maurer“.
Zukunftsperspektive: – Nutzung des Gartens für museumspädagogische Angebote
– Dauerhafte Pflege des Gartens durch die Firma „Gartengestaltung Maurer“
– Präsentation der Ausstellung 2014 in Litauen
DER EMSCHERMÜNDUNGSHOF
Ein weiterer Höhepunkt war die Eröffnung des sevengardens Lern- und Bildungsortes Emschermündungshof am 02.09.13, der von der Emschergenossenschaft zur Nutzung durch sevengardens (u.a., s. Anlage Bericht „Emschermündungshof eröffnet“) bereitgestellt wird.
Zukunftsperspektive: Der Hof wird für die Zukunft des Netzwerkes eine zentrale Rolle spielen: hier wird der monatliche Jour Fixe stattfinden, hier werden Workshops angeboten, nationale und internationale Gäste beherbergt, Projekte präsentiert werden und vieles mehr.
KINDER BILDEN ERZIEHER*INNEN AUS
Zukunftsweisend ist die Zusammenarbeit zwischen der Villa Kunterbunt und dem Berufskolleg Dinslaken: In der Villa Kunterbunt bilden Kita-Kinder Schüler*innen, die eine Ausbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin absolvieren im Bereich BnE und in der praktischen Herstellung von Naturfarben aus. Inzwischen ist die Ausbildung an der Villa Kunterbunt fester Bestandteil im Lehrplan der angehenden Erzieher*innen in Dinslaken.
Zukunftsperspektive: Ausweitung des Programms in Kooperation mit dem Hugo-Kükelhaus-Berufskolleg in Essen.
AUSBILDUNG ALS „JUNIOREXPERTEN“
Beispielhaft sind auch andere Aktivitäten der Villa Kunterbunt. Im Rahmen des Projektes wurde ein Ausbildungs- und Zertifizierungssystem entwickelt: „Juniorexperten“. Kita-Kinder, die am Ausbildungsprogramm sevengardens teilnehmen, werden auch darin ausgebildet ihr Wissen weiter zu geben. Was sie beim Unterrichten der Berufschüler*innen erprobt haben, wird zum Abschluss der Kita-Zeit mit einem sevengardens Dialoguer Zertifikat bescheinigt. Nun sind sie offiziell „Juniorexperten“. Zusätzlich erhalten die Kinder ein Basisset zur Herstellung von Naturfarben (getrocknete Färberpflanzen, Mörser und Stößel). Sie gehen als Multiplikatoren an die weiterführenden Schulen und können dort ihr Wissen sowohl an Lehrer*innen als auch an Mitschüler*innen weitergeben.
Zukunftsperspektive: Die Erweiterung des Juniorexpertensystems für den Übergang „Grundschule-Weiterführende Schule“ und für den „Schulabschluss“ ist in Planung.
PRESSE
Zum Projekt sevengardens_dinslaken sind zahlreiche Artikel erschienen:
„Unesco-Projekt zieht in die Stadt“, Rheinische Post, 29.09.12 (s. Anlage)
„Färben mit der Natur“, WAZ, 16.10.12 (s. Anlage)
„Dinslaken setzt verstärkt auf faire Farben“, Rheinische Post, 11.12.12
„Wiederentdecktes Wissen“, WAZ, 21.06.13 (s. Anlage)
„Aus alten Schätzen Farbe machen“, Rheinische Post, 22.06.13
„UNESCO-Auszeichnung für Dinslaken“, WAZ, 11.07.13 (s. Anlage)
„Dinslaken ist Kommune der Weltdekade“, Rheinische Post, 12.07.13
„Farben einfach und nachhaltig gemacht“, WAZ, 22.07.13
„Tor fürs Emschertal soll Touristen locken, Rheinische Post, 03.09.13
„So klingt schreiendes Gelb“, WAZ, 18.09.13 (s. Anlage)
AUSZEICHNUNGEN
Folgende Auszeichnungen wurden im Zusammenhang mit dem Projekt sevengardens_dinslaken verliehen:
1. Bericht_Auszeichnung UN-Dekade Biodiversität (s. Anlage Bericht „Auszeichnung UN-Dekade Biodiversität)
2. Artikel UNESCO-AUSZEICHNUNG FÜR DINSLAKEN (s. Anlage Artikel „UNESCO-Auszeichnung für Dinslaken“)
3. UNESCO-Kommission zeichnet Villa Kunterbunt aus Dinslaken aus
http://www.sevengardens.eu/index.php/de/press-service/press-releases/78-kitaunesco.html
Die Kindertagesstätte Villa Kunterbunt erhält als einzige Kindertagesstätte im Kreis Wesel das Gütesiegel „Schule der Zukunft“ eine Kampagne des Landes NRW. (s. Anlage „Bericht „UNESCO-Kommission zeichnet Villa Kunterbunt aus Dinslaken aus“)
atavus e.V.
Kuglerstr. 6