Die Kölner GartenClubs
Ein Kooperationsprojekt der GAG Immobilien AG und Querwaldein e.V.Gärtnern in der Großstadt – dieses Bildungsangebot organisiert die GAG Immobilien AG in Kooperation mit Querwaldein e. V. in mehreren ihrer Wohnsiedlungen. Bei den wöchentlichen Treffen werden Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art und Weise Natur und naturnahe Themen nahe gebracht. Das Angebot ist niederschwellig, offen für alle und kostenfrei. Ein Erfolgsmodell, das seit seinem Start 2011 stetig ausgeweitet wurde und immer noch ausgebaut wird.In Chorweiler wurde im Sommer 2011 der erste GartenClub ins Leben gerufen. Er war das Ergebnis der zuvor vereinbarten Zusammenarbeit mit Querwaldein e. V. Neben einem dauerhaften und nachhaltigen Angebot für Kinder und Jugendliche sollte das Projekt auch Nachbarschaften stärken, was ein grundlegendes Anliegen der GAG ist. Bis heute sind durch die Kooperation fünf weitere GartenClubs in verschiedenen Kölner Stadtteilen entstanden (Chorweiler, Bilderstöckchen, Bickendorf, Raderberg, Buchheim, Kalk).
Es sind eher strukturschwache Wohnquartiere, in denen von der GAG Gemeinschaftsbeete mit einer Größe von bis zu 250 qm zur Verfügung gestellt werden. Die Gestaltung der Beete und die begleitenden Aktionen werden von Anfang an gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen vor Ort sowie den Referenten von Querwaldein e.V. geplant, umgesetzt und weiterentwickelt.
Das ganze Jahr über finden in den GartenClubs Aktivitäten statt. Je nach Jahreszeit wird gepflanzt, gesät und gejätet, aber auch gebastelt und gebaut (z. B. Nistkästen und Insektenhotels). Vor allem in den Sommer- und Herbstmonaten wird das geerntete Gemüse wie Tomaten, Mangold, Zucchini, Gurken oder verschiedene Blattsalate von allen Teilnehmenden gemeinsam vor Ort frisch verarbeitet und gegessen. Einen Teil der Ernte können die Kinder oft auch noch mit nach Hause nehmen. Die regelmäßige Gartenarbeit regt die Sinne der Kinder und Jugendlichen an und trainiert Koordination und Ausdauer.
In den GartenClubs werden sowohl ökologisch-ökonomische als auch soziale Aspekte bei der Gartenarbeit behandelt. In einem natürlichen Umfeld machen die Teilnehmenden unmittelbare Lern- und Selbstwirksamkeitserfahrungen und erwerben nachhaltig wirkende Handlungskompetenzen. Durch eine biologisch orientierte Bewirtschaftung der Gärten wird die Biodiversität im städtischen Raum gefördert. Die ökologisch sinnvolle Nutzung bislang ungenutzter Flächen leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.
Bei der Bepflanzung der Beete kommen bio-zertifiziertes Saatgut und Pflanzen zum Einsatz. Durch den Erwerb seltener einheimischer Gemüsesorten (lokale Samentauschbörsen) kann zudem eine Bewirtschaftung mit regionalen Produkten stattfinden. Der Mutterboden stammt von einem regionalen Bioerde-Zulieferer. Die biologische Artenvielfalt in der Stadt wird durch selbstgebaute Insektenstationen, kleine Kräuterberge oder die „Obstwiese“ gefördert.
Doch auch die sozialen Aspekte kommen in den GartenClubs nicht zu kurz. Die gemeinsame Gartenarbeit steigert das Wohlbefinden der Teilnehmenden (frische Luft, Bewegung, Spiel und Spaß), fördert die Kontakte untereinander und erfüllt inklusive ökonomischem Nutzen (z. B. durch die Selbstversorgung mit Gemüse) auch ökologische Bedeutung (ein „Garten der biologischen Vielfalt“ als grüne Insel im Quartier für Pflanze, Tier und Mensch). Zugleich wird spielerisch und niedrigschwellig Wissen zu Gartenarbeit, ökologischen Zusammenhängen und Artenschutz (z. B. zu Wildbienen und Insektenhotels) vermittelt. Durch die aktive Einbindung in Gestaltungsprozesse wird den Kindern vermittelt, entlang ihrer individuellen Fähigkeiten Verantwortung für sich selbst und ihre Umwelt zu übernehmen.
Die Gartenarbeit fördert soziales und ökologisches Lernen, das sich an dem von Querwaldein e. V. angewandten naturerlebnispädagogischen Konzept orientiert. Der Erwerb handwerklich-praktischer Fähigkeiten steht im Garten gleichberechtigt neben kognitiven, emotionalen und senso-motorischen Erfahrungen. Der GartenClub bietet darüber hinaus eine Vielfalt an weiteren Möglichkeiten, wie etwa den Ausgleich von (sozialen) Benachteiligungen, das Ausleben der eigenen Kreativität oder das Sich-Zurückziehen zur stillen Besinnung.
Mit den GartenClubs wurden Orte der Begegnung und des Austauschs geschaffen, an denen sich die umweltpädagogischen Betreuer für eine offene, wertschätzende, achtsame und geschützte Atmosphäre einsetzen. Das Team von Querwaldein e. V. besteht aus engagierten Menschen unterschiedlicher beruflicher Herkunft. So betreuen beispielsweise Geografen, Sozialpädagogen und Sportwissenschaftler die Teilnehmenden, begleitet und unterstützt von Praktikanten und Ehrenamtlern.
Querwaldein e.V.