Kaum ein Thema ist so aktuell wie das Thema Klimawandel und Ressourcenschutz. Der Schutz des Klimas ist eine der größten Herausforderung der Zukunft. Denn die von Menschen gemachte Klimaerwärmung betrifft uns alle. Klimawandel und Klimaschutz sind Themen, mit denen auch Kinder schon durch die täglichen Medien konfrontiert werden. Außerdem sind es Phänomene, deren Folgen unsere Kinder verstärkt treffen werden. Obwohl Kinder mit dem Thema konfrontiert werden, nehmen sie aber wie wir Erwachsene nicht wahr, dass wir durch unsere täglichen Handlungen zum Klimawandel beitragen können.
Viele Erzieherinnen und Erzieher haben großen Respekt von der Komplexität des Themas. Diese Angst ist meist unbegründet, denn oft handeln die Einrichtungen schon klimafreundlich, wissen es aber nicht, da der Bezug zum Klimaschutz noch nicht hergestellt wurde (z.B. Müllvermeidung) bzw. das Thema Klimaschutz viele spannende und wichtige Facetten bietet, die mit viel Spaß und Kreativität umgesetzt werden können.
Gerade Kindertageseinrichtungen spielen eine Schlüsselrolle beim Kampf gegen den Klimawandel. Denn in der frühen Kindheit werden entscheidende Grundlagen für Werte, Einstellungen, Wissen und Grundeinsichten gelegt. Gerade die charakteristische Weltanschauung der Drei- bis sechsjährigen mit ihrer eigenen Logik, die Realität und Phantasie verbindet und ihre Neugierde auf die Welt und ihr Forschungsdrang machen sie zu einer wichtigen Zielgruppe.
Das Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung bietet sich bei der Umsetzung eines Klimaschutzprojektes an. Denn Bildung für nachhaltige Entwicklung will jeden Menschen zum Handeln befähigen. Es eröffnet vielfältige Perspektiven und schult Kompetenzen, so dass so umfassende und schnell unüberschaubar wirkende Aufgabe wie der globale Klimaschutz handhabbar wird.
Mit dem Erwerb von Gestaltungskompetenz lernen Kinder schnell, dass ihr eigenes Handeln Wirkung entfaltet. Das ist wichtiges Verständnis, wenn es darum geht unsere Erde langfristig zu bewahren. Getreu dem Motto „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ können aber Kindergartenkinder im Alltag schon kleine Klimaschützer werden. Sie sollen den schonenden Umgang mit unseren Rohstoffen bereits im Kindesalter lernen. Dafür muss den Kindern und klimaschützendes Verhalten vermittelt und die dafür nötige Gestaltungskompetenz gefördert werden. Es ist wichtig Kinder so früh wie möglich für das Thema Klimaschutz sensibilisieren, denn Klimaschutz sollte nicht erst in der Schule stattfinden, sondern bereits Teil sozialen Lernens und Lebens im Kindergarten sein.
Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Themenfeld Klimaschutz schon im Elementarbereich zu etablieren ist wichtig, denn dadurch wird der Grundstein gelegt. Dass die Kinder ihre Zukunft aktiv und verantwortungsbewusst gestalten können. Die Kinder erfahren ihre Selbstwirksamkeit, setzen sie in Relation zu ihrer Umwelt und lernen gemeinsam etwas für ein Ziel zu tun.
Doch bisher gibt es wenige Projekte, die sich mit dem komplexen Thema „Klimaschutz“ für den Elementarbereich beschäftigten.
Diese Lücke will das Modellprojekt „Kleiner Daumen – große Wirkung“ schliessen, welches seit November 2011 bis Juni 2014 vom Förderverein NaturGut Ophoven durchgeführt wird. Das Projekt wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert.
Nach der Modellphase 2012/2013 in sechs Kindergärten, wird ein Praxishandbuch für Erzieherinnen und Erzieher entwickelt, das pädagogische Bausteine, pädagogische Materialien und Hintergrundinformationen zu dem Themenbereich Klimawandel und Klimaschutz enthält. Es werden die Themen „Allgemeiner Klimaschutz“, „Ernährung“, „Konsum“, „Mobilität“, „Abfall“ behandelt, denn es ist wichtig zu lernen, alltägliche Handlungen zu hinterfragen.
Für das Thema Klimaschutz erscheint es sehr wichtig, mehrere Themenschwerpunkte zu behandeln und dies möglichst hintereinander, um die Zusammenhänge mit und die Auswirkungen verschiedener Faktoren auf den Klimawandel deutlich zu machen.
Bei der Umsetzung bildet das Klimamodul die Basis, da durch die unterschiedlichen Bausteine dieses Moduls Grundlagen zum Themenbereich Klima, Klimawandel und Klimaschutz gelegt werden. Außerdem beinhaltet es eine ganze Anzahl von Bausteinen zum Themenfeld „Natur erleben“, deren Umsetzung es den Kindern ermöglicht wird, die Natur als liebens- und schützenswert zu erfahren.
Darauf aufbauend können dann die Themen „klimafreundliche Ernährung“, „klimafreundlicher Konsum“, „klimafreundliche Mobilität“, „Abfallvermeidung und Ressourcenschutz“ angeschlossen werden. Diese Themen werden mithilfe von Bausteinen erarbeitet, wie in dem jeweiligen Bereich das Klima im Alltag geschützt werden kann. Die Bausteine orientieren sich an den Handlungsmöglichkeiten der Kinder im Elementarbereich. Sie sollen für ihre Zukunft erkennen können, dass alle Lebensbereiche mit Klimaschutz in engem Zusammenhang stehen. Ziel ist es das Thema Klimaschutz langfristig in Kindertageseinrichtungen so zu verankern, dass das Thema ganz selbstverständlich zum Alltag dazugehört. Dabei ist es wichtig, dass auch die Eltern und das gesamte Umfeld für das Thema Klimaschutz und den achtsamen Umgang mit unseren Ressourcen sensibilisiert wird, damit die Kinder in ihrem Tun unterstützt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.naturgut-ophoven.de/index.php?id=424
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