Inklusion: Jeder Mensch erhält die Möglichkeit, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen, unabhängig von individuellen Fähigkeiten sowie seiner ethischen und sozialen Herkunft, Geschlecht oder Alter.
Nachhaltigkeit: Zielsetzung einer ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit ist es, dass zukünftige Generationen dieselben Chancen auf ein erfülltes Leben haben sollen wie die heutigen.
Die Begriffe Inklusion und Nachhaltigkeit betreffen jeden Menschen in all seinen Lebensbereichen. Entsprechend breit ist das Themengebiet, zumal wenn man beides zusammenfügt. Gemeinsam ist den zwei Themenkomplexen, dass sie entscheidend für das Gelingen aktueller und künftiger Gesellschaften sind.
Im vorliegenden Themenspecial finden sich beispielhafte Projekte und Initiativen aus NRW, die:
- Menschen mit Behinderung den Zugang zur Umweltbildung ermöglichen,
- die Teilhabe psychisch kranker Menschen unterstützen,
- den Generationenaustausch fördern,
- Vorurteile abbauen helfen,
- den Einstieg ins Berufsleben unterstützen u.v.m.
Das vorliegende Themenspecial gibt dabei nur einen exemplarischen Einblick in die Facetten der nachhaltigen Inklusion. Weitere Link-Tipps, Projekte und Initiativen sind herzlich willkommen.
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Beispielhafte Projekte und Link-Tipps
Aktion Mensch e. V.
Die Aktion Mensch e. V. ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern sowie Inklusion – das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung – in der Gesellschaft zu fördern – das sind die Ziele der Aktion Mensch. Dafür setzt sie sich mit ihrer erfolgreichen Soziallotterie, ihrer Förderung und ihrer Aufklärung ein.
Rubrik Inklusion:
http://www.aktion-mensch.de/inklusion/index.php?et_cid=6&et_lid=12519&et_sub=fkampagne—hauptnavigation
Atelier WerkstattArbeit, AWO-Dortmund: Tandemgeflüster
Ein künstlerischer Austauschprozess von Künstler/innen mit Behinderungen und Künstler/innen ohne Behinderungen
In den letzten Jahren ist das Interesse an Kunst von Menschen mit Behinderungen gestiegen, doch besteht immer noch Unsicherheit in der Rezeption, Lehre und Präsentation. Karl Heinz Schmidt, Mitherausgeber der Kunstzeitung betitelt seinen Bericht über die Outsider auf der 55. Biennale 2013 in Venedig mit der Überschrift „Herausgetreten aus dem Schatten der Avantgarde“. Er zählt auf, wie Künstlerinnen mit Behinderungen marktkonform als Naive, Dilettanten, Autisten und Geisteskranke bezeichnet werden, bevor er die Avantgarde selbst in Frage stellt, um eine neue Sichtweise anzuregen?
http://www.atelier-wsa.de
Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V. (bezev): Jugend inklusive – global engagiert
Angebote für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung werden in Schule und Freizeit oft nur gesondert angeboten. Gegenseitige Begegnungen bleiben damit aus. Durch die UN-Behindertenrechtskonvention wird Kindern und Jugendlichen mit Behinderung jedoch die Teilnahme in allen Lebensbereichen zugesichert. Somit sind auch Schule und Freizeiteinrichtungen aufgefordert, inklusive (=einschließlich) Angebote zu machen und sich für ALLE zu öffnen. Das inklusive Bildungsprojekt „Jugend inklusive – global engagiert“ zielt auf das Miteinanderlernen und gemeinsame Aktiv-werden von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung sowie mit Migrationshintergrund ab. Zudem leistet das Projekt einen Beitrag zur Verankerung des Klimaschutzes im Jugendbildungsbereich. Es unterstützt damit den Aufruf der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und unterstützt die Einbindung von Menschen mit Behinderung in globale Fragestellungen.
http://www.bezev.de/globales-lernen/jugend-inklusive-global-engagiert-klimaprojekt.html
Biostation Oberberg: „Natur erleben – für alle!“ – Exkursionen für Menschen mit und ohne Behinderungen
Ziel des vom Landschaftsverband Rheinland geförderten Projektes ist es, das Umweltbildungsangebot der Biologischen Stationen im Rheinland so zu gestalten, dass auch Menschen mit Behinderung daran teilnehmen können. Diese sind bisher aus unterschiedlichen Gründen auf Barrieren bei der Teilnahme gestoßen. So wurden im Jahr 2008 erstmals Blinde und Sehbehinderte Menschen zu einigen neu gestalteten Veranstaltungen besonders eingeladen. Diese bieten Naturerlebnis mit anderen, nicht nur auf das Sehen ausgerichteten Sinnen wie Tasten, Riechen oder Hören sowie detaillierte Beschreibungen.
http://www.biostationoberberg.de/index.php/naturerleben-inklusiv-38.html
Biostation Düren: Naturerlebnis barrierefrei
Unter dem Motto „Naturerlebnis und Umweltbildung – barrierefrei!“ entwickeln neun Biologische Stationen im Rheinland gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) speziell abgestimmte Angebote und Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung, um ihnen eindrucksvolle und spannende Erlebnisse in der Natur zu ermöglichen. Die beteiligten Biostationen im Rheinland setzen je nach lokalen Gegebenheiten unterschiedliche Akzente. So entsteht eine vielfältige Angebotspalette, für Menschen mit körperlicher Behinderung ebenso wie für Menschen mit sozialer Benachteiligung.
http://www.biostation-dueren.de/79-0-LVR.html
Bundesinstitut für berufliche Bildung: Inklusion in der beruflichen Bildung/ Auf dem Weg zur inklusiven Berufsbildung: Expertise zur Nationalen Konferenz zur inklusiven Bildung
Im Mittelpunkt der Nationalen Konferenz zur inklusiven Bildung, die am 17. und 18. Juni 2013 in Berlin stattfand, stand die Frage wie Ausbildung und Professionalisierung von Fachkräften ausgestaltet werden müssen, um inklusive Bildung zu verwirklichen. Für den Bereich der Berufsbildung hat das Bundesinstitut für Berufsbildung gemeinsam mit der Universität Siegen eine Fachexpertise erstellt. „INKLUSION gestalten: gemeinsam. kompetent. professionell“ so lautete der Titel der Veranstaltung, die Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Praxis sowie Behindertenverbände zusammenführen möchte, um ihnen gute Praxisbeispiele vorzustellen und mit ihnen sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse zu diskutieren, als auch die nächsten Schritte einer weiteren Umsetzung zu überlegen.
http://www.bibb.de/de/wlk64287.htm
Auswahlbibliografie „Inklusion in der beruflichen Bildung“:
http://www.bibb.de/dokumente/pdf/a1bud_auswahlbibliografie-inklusion.pdf
Der Beauftragte der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderung
Der Aufgabenbereich des Landesbehindertenbeauftragten ist vielfältig. Neben der beratenden Funktion bei Gesetzesvorhaben der Landesregierung, zählen dazu zum Beispiel der Austausch und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren der Behindertenpolitik, die Entwicklung von Vorschlägen zur Umsetzung einer inklusiven Gesellschaft sowie die Information der Öffentlichkeit über behindertenpolitische Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen.
http://www.lbb.nrw.de
Grimme-Institut: Im Blickpunkt: Barrierefreies Internet (September 2013)
Der Lebensalltag besteht für Menschen mit Behinderungen aus einer Vielzahl von Hindernissen. Dazu gehören neben den oft zitierten hohen Bordsteinkanten Busfahrpläne, die nicht in Blindenschrift verfügbar sind, oder Hauseingänge ohne Rollstuhlrampe. Zudem gibt es virtuelle Hemmnisse, die es ganzen Gesellschaftsgruppen erschweren oder gar unmöglich machen, am Alltag, im Beruf und an Bildungsangeboten teilzunehmen.
http://www.grimme-institut.de/imblickpunkt/pdf/IB-Barrierefreies-Internet.pdf
Hilfe für psychisch Kranke e.V. Bonn /Rhein-Sieg: Seele trifft auf Schule
Hilfe für psychisch Kranke e.V. Bonn/Rhein-Sieg startete 2002 das Projekt “Seele trifft auf Schule”, das sich an Schüler und Lehrer der weiterbildenden schulen in der Region Bonn wendet. Seitdam klären Fachleute, Angehörige und Betroffene im fast monatlichen Rhythmus über psychiatrische Krankheitsbilder auf, geben Tipps mit Betroffenen und thematisieren den Zusammenhang zwischen Suchtmittelkonsum und dem Auftreten von psychischen Erkrankungen. Von 2002 bis 2012 wurden 50 Veranstaltungen in Schulen der Region Bonn durchgeführt.
http://www.hfpk.de
Intres gGmbh: Kulturküche
Die von der Intres gGmbH betriebene Kulturküche verfolgt die Idee eines inklusiven Konzeptes. Räumliche Grundlage ist das liebevoll eingerichtete Café mit Tagesgastronomie als Treffpunkt. Hier haben etwa zehn Klienten der Intres die Möglichkeit, sich im Servicebereich oder in der Küche zu betätigen. Sieben neu gestaltete Büroräume und ein Konferenzraum bieten neben der Funktion Arbeitsstätte für junge Selbständige zu sein, die Möglichkeit für Austausch, Zusammenarbeit und Netzwerkarbeit. Im Nutzen einer gewinnbringenden Kooperation zwischen sozialer Arbeit, Kultur und Kreativwirtschaft wird gesellschaftliches Miteinander gefördert und Entfaltungsmöglichkeiten für alle Beteiligten entstehen.
http://kulturkueche.com/
Katholische Stiftung Marienheim Aachen-Brand: Generationsbrücke Deutschland
Die Generationsbrücke Deutschland initiiert, leitet und begleitet regelmäßige Begegnungen zwischen Bewohnern von Altenpflegeeinrichtungen einerseits und Kindergarten-/Schülergruppen andererseits mit dem Ziel, durch die Beschäftigung MITEINANDER die Lebensqualität und –freude aller Beteiligten, vor allem auch Demenzkranker, nachhaltig zu erhöhen und die junge Generation für die Lebenssituation und Bedürfnisse alter und pflegebedürftiger Menschen zu sensibilisieren.
http://www.generationsbruecke-deutschland.de/
Kommunales Integrationszentrum Solingen: „Besuch für Dich!“ – Lesezauber im Seniorenheim
Auf einer Stadtteilkonferenz in Solingen entwickelten Bürgerinnen und Bürger die Idee, ein interkulturelles Vorleseangebot für Seniorinnen und Senioren anzubieten. Kinder und Jugendliche sollten unter der Leitung engagierter Kräfte zu Vorlesepaten ausgebildet werden, um die interkulturelle Öffnung der Altenhilfe weiter zu entwickeln. Neu ist bei dem Ansatz, dass nun nicht mehr die „Großen“ den Kleinen vorlesen, sondern das Vorlesen als Geschenk an die alten Menschen zurückgegeben wird. Viele Seniorinnen und Senioren fühlen sich einsam, die Kinder schenken ihnen ein kleines Stück Lebensfreude.
http://blog.elsner-overberg.de/2013/04/du-sollst-beim-vorlesen-nicht-nudeln/#more-89
Kreis Euskirchen: Aktionswoche der Generationen
Seit 2011 findet im Kreis Euskirchen regelmäßig im Herbst die Aktionswoche der Generationen statt. Während der Aktionswoche bieten Kindergärten, Schulen, Vereine und Pflegeeinrichtungen in den 11 kreisangehörigen Städten und Gemeinden des Kreises Euskirchen vielseitige generationenübergreifende Mitmachaktionen an. Das bunte Programm reicht vom Handytraining für Senioren über gemeinsame Begegnungs- und Spieletage mit Erzählen, Basteln, Theater und Musik, über Nageldesign im Pflegeheim bis hin zu interessanten Informations- und Fachveranstaltungen. Für jeden ist etwas dabei! Entwickelt wurde die Aktionswoche der Generationen als Projekt der Demografie-Arbeitsgruppe “Verständnis zwischen den Generationen” der DemografieInitiative des Kreises Euskirchen. Ziel ist es, durch gemeinsame Aktivitäten, Veranstaltungen, Vorträge, Besuche etc. den Kontakt und Austausch zwischen den Generationen herzustellen, bestehende Kontakte zu vertiefen und insgesamt das Verständnis zwischen den Generationen zu fördern.
http://demografie-initiative.de/
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein Westfalen: Inklusion
Nordrhein-Westfalen kann auf eine langjährige erfolgreiche Erfahrung des Gemeinsamen Lernens blicken. Inklusive Schulen in NRW wurden mehrfach ausgezeichnet, und immer mehr Eltern wünschen für ihr Kind ein sonderpädagogisches Angebot in allgemeinen Schulen. Die Landesregierung wird den Ausbau des Gemeinsamen Lernens weiterhin mit zusätzlichen Stellen, Fortbildungen und anderen Maßnahmen begleiten. Die konkrete Ausgestaltung auf dem Weg zu einem inklusiven Schulangebot muss jedoch mit allen Beteiligten und mit Blick auf die Bedingungen vor Ort abgestimmt werden. Dabei ist eines klar: Inklusion ist nicht nur ein Auftrag, sondern auch eine Chance für alle.
http://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsystem/Inklusion/index.html
Verein Naturpark Nordeifel e.V.: Ein Jahrzehnt „Eifel barrierefrei – Natur für Alle“
Der Weg zur barrierefreien Naturerlebnisregion Eifel: Eine Bilanz der Projektinitiative zum barrierefreien Naturerleben für Besucher mit und ohne Behinderung im Deutsch-Belgischen Naturpark.Der Naturpark Nordeifel bemüht sich bereits seit etwa zehn Jahren intensiv Natur und Landschaft für Besucher mit und ohne Behinderung erlebbar zu machen. Barrierefreiheit dient der gleichberechtigten Teilhabe behinderter Menschen, Senioren, Eltern mit Kinderwagen und Personen, die in ihrer Beweglichkeit oder Wahrnehmung eingeschränkt sind, an der Schönheit und Vielfalt der Eifeler Landschaft. Zudem werden dadurch erhebliche, bislang weitgehend unerschlossene Besucherpotenziale erschlossen, dem demographischen Wandel Rechnung getragen und durch die Erweiterung des barrierefreien naturtouristischen Angebotes ein wichtiger Beitrag zur Regionalentwicklung geleistet.
http://www.eifel-barrierefrei.de
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