„Offene Projektwoche zum Thema Afrika“ mit Wohltätigkeitslauf
vom 23.09. bis zum 28.09.2013
Das Erftgymnasium Bergheim unterstützt seit 14 Jahren die Arbeit von Frau Astrid Toda in der Republik Benin/Westafrika, die dort mit Hilfe von Spenden aus ganz Europa Schulen baut. Die Errichtung von Schulgebäuden als Garantie für eine Grundausbildung ist die Voraussetzung dafür, dass die Kinder eine Zukunftsperspektive haben und weitere Projekte greifen können. Dabei wird nur das Material über Spenden finanziert, die Arbeit leisten die Einwohner selbst. Bisher konnten elf Grundschulen, ein Lernzentrum und ein Gymnasium errichtet werden. Durch seine Lage ermöglicht es besonders Mädchen den Zugang zu einer weiterführenden Schulbildung. So wurden insgesamt bisher 3880 Schulplätze geschaffen. (Weitere Informationen unter http://www.entwicklungshilfe-westafrika.de/open/M/qHsFag)
In diesen 14 Jahren ist nicht nur im Benin viel geschehen, sondern auch am Erftgymnasium in Bergheim. Nach Präsentation des Entwicklungshilfeprojektes auf Schulfesten und auf den Tagen der offenen Tür fand im Jahre 2001 der erste von bisher sieben Sponsorenläufen statt. Für die Schülerinnen und Schüler, für Lehrerinnen und Lehrer und für die Eltern ist die Solidarität mit den Menschen im Benin zu einem festen Bestandteil des Schullebens geworden.
Um das Verständnis für afrikanisches Leben und Kultur zu vertiefen und die Zielsetzungen des Projektes noch stärker deutlich zu machen, entstand 2007 die Idee zu einer „Offenen Projektwoche“ zu Themen rund um den afrikanischen Kontinent. Ohne die Probleme zu verschweigen, steht dabei im Vordergrund, ein Bild des kulturellen Reichtums und der Vielfalt des Lebens auf dem afrikanischen Kontinent zu vermitteln, sich aber auch mit Fragen des europäisch-afrikanischen Verhältnisses und seiner Geschichte auseinanderzusetzen.
Kern des Konzeptes der „Offenen Projektwoche“ ist, dass die Workshops von externen Referenten inhaltlich vorbereitet und durchgeführt werden. Die angebotenen Inhalte gliedern sich möglichst organisch an die vorhandenen Unterrichtsfächer an. Die teilnehmenden Lehrer melden sich „freiwillig“ mit ihren Klassen zu den Workshops an und können sich auch weitergehend einbringen. Die Workshops finden in den regulären Stunden statt und der Stundenplan wird prinzipiell eingehalten.
Die vierte Projektwoche in diesem Jahr hatte wieder ein breit gefächertes Angebot an Workshops. (Texte, Bilder und Presseberichte unter www.erftgymnasium.de) Mit Hilfe zahlreicher Filmsequenzen führten die Medienwissenschaftlerinnen P. Eckermann und J. Rieve den SchülerInnen vor Augen, mit welchen Stereotypen und Klischees Schwarze in deutschen Medien dargestellt werden, um sie dafür zu sensibilisieren, auch ihre eigenen Sehgewohnheiten zu hinterfragen.
C. Westenhöfer von Bildung trifft Entwicklung konnte in ihren Workshops – auch aufgrund eigener Erfahrungen im Benin – die SchülerInnen auf die globalen Zusammenhänge im Bereich des Welthandels und die damit verbundene Frage nach Menschenrechten aufmerksam machen und mit dem fairen Handel eine echte Alternative aufzeigen. Außerdem wurden die eigenen Konsumgewohnheiten auf den Prüfstand gestellt.
Der Workshop zum Film „Soul Boy“ in Zusammenarbeit mit FilmInitiativ Köln e.V. vermittelte ein authentisches und auch hoffnungsvolles Bild über das Leben in den Slums von Nairobi. Winkate Bendig, die in Kenia geboren wurde, vertiefte im anschließenden Filmgespräch die Eindrücke und beantwortete die Fragen der SchülerInnen.
Die Vorbereitung einer Fotoausstellung zum Thema „Traum und Tradition im Benin und in Bergheim“ schuf eine Brücke zwischen den Jugendlichen in Deutschland und in Afrika. Die Erkenntnis, dass ihre eigenen Träume und Traditionen, denen der Jugendlichen im Benin viel ähnlicher als verschieden sind, kam für manchen Schüler doch überraschend.
Einen Höhepunkt stellten in diesem Jahr die Veranstaltungen mit der bekannten südafrikanischen Künstlerin Gcina Mhlophe dar (siehe auch Filmsequenz auf der Homepage). In Zusammenarbeit mit Stimmen Afrikas/Allerweltshaus Köln präsentierte sie ihr neues Programm „Catch the Rainbow – Literatur und Geschichten aus dem alten und neuen Südafrika“ in einer Abendveranstaltung in der Stadtbibliothek Bergheim und in einem Workshop in der Schule.
Der beliebte Trommelworkshop mit Paply Akpo und der Gospelworkshop mit G. Wißkirchen, Leiter des ghanaisch-deutschen Chores Kinduku und langjähriger Partner bei Organisation und Durchführung der Projektwoche, rundeten das Angebot ab.
Der wöchentliche Schulgottesdienst am Freitag wurde als afrikanischer Gottesdienst gefeiert und in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Remigius fand ein afrikanisches Abendlob mit dem Chor Kinduku statt.
Den traditionellen Abschluss der Projektwoche bildete ein Fest der Begegnung, in das der 7. Wohltätigkeitslauf eingebunden war. Die Gäste wurden u.a. von SchülerInnen durch die Fotoausstellung geführt und es gab Gelegenheit verschiedene Workshops auszuprobieren. Die „erlaufenen“ Gelder fließen in neue Grundschulprojekte.
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