Timbuktu: Von islamischer Weltoffenheit zu fundamentalistischem Fanatismus – und wieder zurück? – Podiumsdiskussion

 
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Datum und Uhrzeit
Datum - 10.03.2013
00:00 - 00:00

Veranstaltungsort
Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt

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Timbuktu – schon der Name scheint lautmalerisch die mythische Rätselhaftigkeit des Ortes auszudrücken. Der Universalgelehrte Heinrich Barth war 1856 der erste Europäer, der direkt aus Timbuktu berichtete. Er war u.a. dort hin gereist, um in der sagenhaften Bibliothek zu recherchieren und um sich mit dem residierenden Scheich auszutauschen. Dieser schätzte den Dialog mit dem Christen und gewährte Barth Einsicht in wertvolle Handschriften. Dabei handelte es sich vor allem um alte Chroniken zur Geschichte des Sudan, die Barth in seiner damals avantgardistischen Haltung bestärkten, dass Afrika eben kein geschichtsloser Kontinent sei.

Timbuktu stand lange für Bildung und Offenheit im Islam. Doch als Islamisten nach einem Militärputsch im März 2012 und im Windschatten eines Tuareg-Aufstandes zwei Drittel des Staatsgebiets unter ihre Kontrolle brachten, wurde Mali zur Krisenregion. Die Fundamentalisten begannen, in dem Gebiet die Scharia durchzusetzen, Hunderttausende flohen. Seit Mitte Januar drängen französische und malische Truppen die Rebellen erfolgreich zurück.

  • Was bedeutet dieser Wandel in der langen Geschichte Timbuktus für die Menschen dort?
  • Wie sehen sie ihre Zukunft und die ihrer Stadt und Region? Wie drückte sich traditionell die Religiosität in Timbuktu aus und wie steht sie zu dem gegenwärtigen Fundamentalismus?

Zu der Podiumsdiskussion über die aktuellen Entwicklungen haben wir Menschen eingeladen, die vor Ort waren, als Betroffene, Wissenschaftler oder Entwicklungsexperten. Sie erörtern und berichten aus unterschiedlichen Perspektiven, wie ein Zentrum des intellektuellen, weltzugewandten Islam temporär zur Region fundamentalistischer Gewaltherrschaft wurde.

Oumou Sall Seck wurde 2004 als erste Frau in Nordmali zur Bürgermeisterin gewählt. Sie musste jedoch im April 2012 in die Hauptstadt, Bamako, fliehen, nachdem Islamisten die Macht in Nordmali übernommen hatten.

Souleymane Diallo promoviert in der Ethnologie an der Universität zu Köln über Flüchtlinge aus Nordmali im Niger. Als ethnographischer Filmemacher war er bei diversen internationalen Festivals vertreten.

Klaus Schneider ist Direktor des RJM. Als Vorsitzender der Heinrich-Barth-Gesellschaft, die das Heinrich-Barth-Haus in Timbuktu betreut, war er häufig in Timbuktu.

N.N.

Eintritt: 5,-€ (erm. 3,-€), Anmeldung telefonisch unter 0221/ 221 31356 möglich.
Eine Veranstaltung von Stimmen Afrikas in Kooperation mit dem Rautenstreauch-Joest-Museum, der
Museumsgesellschaft RJM, der Heinrich-Barth-Gesellschaft und dem Heinrich-Barth-Institut e.V.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.stimmenafrikas.de

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