Bioland und der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. for-dern bessere Rahmenbedingungen für die Kennzeichnung regionaler Lebensmittel. Auf einer gemeinsam veranstalteten Pressekonferenz im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin stellten die Verbände klar, dass Herkunft allein kein ausreichendes Kriterium für regionale Produkte darstellt.
„Erzeugung und Vermarktung müssen in einem größeren Zusammenhang bewertet wer-den“, sagt Bioland-Präsident Jan Plagge. „Die Kunden wollen nicht nur Rohstoffe und Verarbeitung aus der Region, sondern auch Tierschutz, keine Gentechnik und umweltver-träglich erzeugte Lebensmittel. Diese Kriterien erfüllt Bioland seit jeher. Zudem schafft unsere ökologische Wirtschaftsweise Mehrwerte durch Arbeitsplätze in den Regionen, le-benswerte Kulturlandschaften und den Erhalt des traditionellen Handwerks.“
Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. fordert Mindeststandards für Regionalität. Derzeit sind viele Mogelpackungen auf dem Markt, die es den glaubwürdi-gen Regionalprodukten schwer machen. Oftmals ist dabei nur der Sitz der Hersteller aus-schlaggebend und nicht die Herkunft der Rohstoffe. „Die zahlreichen Initiativen in Deutschland zeigen, dass Regionalvermarktung funktioniert. Jedoch muss die Politik ent-sprechende Rahmenbedingungen setzen, damit eine nachhaltige Entwicklung in den Re-gionen möglich wird“, betont Heiner Sindel, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Regionalbewegung. “Die Chancen zur Entwicklung des ländlichen Raumes durch Wert-schöpfung in der Landwirtschaft und im Handwerk gilt es zu nutzen, um kleine und mit-telständische Unternehmen als Stabilitätsfaktoren unserer Gesellschaft zu gewichten“ so Sindel weiter.
Bio und Regional ergänzen sich gegenseitig. Erfolgreiche Initiativen in der Regionalver-marktung wie TAGWERK beweisen dies seit Jahren. Dr. Michael Rittershofer, Geschäfts-führer TAGWERK e.V. weiß: „Im Paket bieten Bio und Regional genau das, was der Ver-braucher will.“ Seit 1984 leistet TAGWERK Pionierarbeit als Netzwerk aus Bio-Erzeugern und -Verarbeitern, Handel und dem Verbraucher, und zeigt, dass Regionalität weit über das Thema Vermarktung hinaus geht.
Bioland und die Regionalbewegung fordern von Bund und Ländern eine klare Politik, die Verbrauchern an der Ladentheke eine glaubwürdige Orientierung ermöglicht sowie eine aktive Unterstützung und Strukturförderung von Regionalvermarktungsinitiativen, kleiner und mittlerer Unternehmen und des Handwerks. Die Verbände setzen sich für die Förde-rung glaubwürdiger Regionalprodukte ein und fordern die Auflage eines Bundesprogram-mes Regionalvermarktung. Nur so werden regional produzierte Lebensmittel wettbe-werbsfähig.
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