Nachhaltiges Schenken und Feiern beginnt in der Weihnachtszeit, nicht erst an Heiligabend. Denn bereits im Vorfeld der Feierlichkeiten bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, um auch an zum Weihnachtsfest die Um- und Mitwelt nicht aus dem Auge zu verlieren – NRW denkt nach(haltig) stellt Ihnen einige davon vor:
- Bereits die Weihnachtsgrüße können dem guten Zweck dienen, indem man diese auf Grußkarten von UNICEF an Freunde und Familie verschickt: 75% des Kaufpreises der Karten gehen an UNICEF-Projekte in aller Welt. Ähnliche Aktionen gibt es u. a. auch von der Welthungerhilfe oder der Kinderkrebshilfe.
- Wer auch den Weihnachtsmarktbesuch nachhaltig gestalten will, kann sich zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom umschauen: Ein garantierter Betrag von 50.000 Euro aus den Umsätzen des Marktes geht jedes Jahr an Kölner Hilfsprojekte. Die Spende wird zudem teilweise aus Charity-Produkten finanziert, die auf dem Weihnachtsmarkt verkauft werden. Außerdem finden sich auf dem Markt vier Sozialstände, an denen sich soziale und gemeinnützige Organisationen kostenfrei präsentieren können.
- Auch beim Festschmaus sollten Klima und Umwelt nicht vergessen werden. Die vom Bundesumweltministerium geförderte Initiative „Klima sucht Schutz“ hat einige Tipps zur klimafreundlichen Ernährung zusammengestellt, die (gerade) in der Weihnachtszeit beachtet werden sollten:
- Konsumieren Sie weniger Fleisch. Schon mit zwei vegetarischen Tagen pro Woche können Sie 99 kg CO2 pro Jahr vermeiden. Wenn Sie während der Feiertage nicht auf den Festtagsbraten verzichten möchten, dann setzen Sie auf Geflügel. Denn: Ein Kilogramm Gänsebraten verursacht mit 3.5 kg nur ein Viertel der CO2-Emissionen eines Rinderbratens.
- Wählen Sie regionale und saisonale Produkte, die ohne lange Transportwege oder beheizte Gewächshäuser auskommen. Auf diese Weise lassen sich pro Person 101 kg CO2 pro Jahr vermeiden.
- Ernähren Sie sich ausschließlich von Bioprodukten und vermeiden Sie so weitere 99 kg CO2 jährlich
- Bevorzugen Sie frische Lebensmittel gegenüber konservierter oder tiefgekühlter Ware, da auch bei der Lagerung CO2 verursacht wird
- Nutzen Sie auch für die Getränke für Ihr Weihnachtsmenü Mehrweg- anstatt Einwegflaschen. Kaufen Sie Ihre Getränke lieber in Mehrwegflaschen – sie können bis zu 53mal wiederverwertet werden
- Zu jedem Topf gibt es den richtigen Deckel. Achten Sie darauf, dass Töpfe und Pfannen auf das jeweilige Kochfeld passen und mit einem passenden Deckel versehen werden
- Backen Sie Ihre Plätzchen mit Umluft. So können Sie mehrere Bleche gleichzeitig backen und auf das Vorheizen verzichten. Nutzen Sie auch die Nachwärme beim Backen und schalten Sie den Backofen bereits einige Minuten früher aus.
- Die regionale Herkunft ist allerdings nicht nur beim Essen zu beachten, sondern auch beim Kauf des Weihnachtsbaums; Ansprechpartner ist hier der örtliche Förster. Zudem besteht die Möglichkeit, auf Bäume aus ökologischem Anbau zurückzugreifen – hier ist insbesondere auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) zu achten. Passend dazu bieten Anhänger aus Holz, Glas, Stroh, Zapfen oder selbst gemachte Dekoration aus Salzteig eine umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Baumschmuck.
- Damit Weihnachten nicht zum Fest der Verpackungsabfälle wird, ist ein sparsamer Umgang mit Geschenkpapier sehr zu empfehlen: Ein Großteil des weihnachtlichen Geschenkpapiers lässt sich bei entsprechender Behandlung mehrmals verwenden und insbesondere Geschenktüten sind in diesem Fall eine gute Idee. Auch beim Geschenkpapier bietet sich außerdem die Möglichkeit, auf Recycling- oder auch Zeitungspapier zurückzugreifen.
Auch beim Thema Schenken muss die Nachhaltigkeit nicht zu kurz kommen: Zahlreiche klassische Weihnachtsgeschenke (z.B. Kleidung, Kosmetik, Elektronik) lassen sich mittlerweile in umweltfreundlicher und/oder Öko-Ausführung erwerben. Außerdem lässt sich auch der Weihachtseinkauf mit fair hergestellten und gehandelten Produkten, z.B. aus Weltläden, bestreiten. Grundsätzliche Informationen zum Thema „Nachhaltiger Konsum“ finden sich in unserem Themen-Special „Konsum und Nachhaltigkeit“.
Als Fest der Nächstenliebe bietet Weihnachten zudem die Möglichkeit, nach dem Prinzip „Spenden statt Schenken“ nicht nur Freunde und Familie, sondern auch Hilfsbedürftige in aller Welt zu bedenken. Bei fast allen größeren Hilfsorganisationen für Mensch, Tier und Natur lässt sich auch an Weihnachten eine Spende machen. Daneben kann das Weihnachtsfest zudem als Anlass genutzt werden, um eine Mitgliedschaft und/oder Patenschaft für bestimmte Organisationen und Projekte zu verschenken. Wer sich näher über Spendenmöglichkeiten und -organisationen informieren will, kann dies z.B. unter http://www.dzi.de/spenderberatung/ oder http://spenden.de/ tun.
Vor diesem Hintergrund möchte Ihnen NRW denkt nach(haltig) im Folgenden einige wenige Initiativen und Projekte vorstellen, die sinnvolle und nachhaltige Alternativen für die Weihnachtsfeierlichkeiten bieten.
Weiterführende Links
http://www.oxfamunverpackt.de/
Diese Geschenkaktion von Oxfam funktioniert nach dem Prinzip „Spenden statt Schenken“. Zur Wahl stehen unterschiedlichste Spendengeschenke, mit denen sich Existenzen sichern, die Gesundheit fördern oder Bildungschancen eröffnen lassen. Ob eine Ziege, ein Klassenzimmer, Schulbücher oder eine gedeckter Tisch – bei OxfamUnverpackt ist vieles möglich. Der/die Beschenkte bekommt eine Grußkarte samt Magneten, auf dem das Spendengeschenk abgebildet ist – und das Geld geht an diejenigen, die es wirklich brauchen.
Die Aktion „Hilfe Schenken“ des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen der Schweiz funktioniert ähnlich wie Oxfams „Unverpackt“-Aktion. Auch hier lassen sich im Geschenkshop verschiedene Hilfsgüter erstehen (auch in Euro), die von einem Schutzengel und einer Friedenstaube bis hin zu einer Büchse Würmern reichen. Die Beschenkten bekommen auch in diesem Fall eine Urkunde, während das Geld an Hilfsbedürftige geht.
https://secure.care.de/spendenshop.html
Wer zu Weihnachten seine eigenen CARE-Pakete für Mensch und Natur packen will, der kann sich an die Hilfsorganisation gleichen Namens wenden: Auch CARE e.V. bietet einen Spendenshop an, über den Pakete aus den Bereichen Nothilfe, Umwelt, Gesundheit und Ernährung sowie Bildung und Einkommen geschnürt werden können. Auch in diesem Fall kann man die Beschenkten mit einer Urkunde über die Spende erfreuen.
https://www.welthungerhilfe.de/?id=3963
Auch die Welthungerhilfe bietet zu Weihnachten die Möglichkeit, Spendenurkunden zu verschenken. Die Summe und das Motiv kann man selbst wählen. Neben einmaligen Spenden lassen sich auf diesem Wege auch längerfristige Förderpartnerschaften verschenken.
Der WWF bietet zu Weihnachten ebenfalls einen eigenen Spendenshop an: Im „Virtual Giftshop“ der Organisation kann man Tier – und Naturschutzprojekte in aller Welt unterstützen. Auf diesem Weg kann das Weihnachtsfest auch bedrohten Walen, Affen oder dem Schneeleoparden zu Gute kommen. Auch in diesem Fall kann man die Beschenkten mit einer Urkunde überraschen. Die Bezahlung ist allerdings nur in US-Dollar möglich.
http://www.wwf.de/index.php?id=10
Ein Art „Virtual Giftshop“ findet man auch beim WWF Deutschland. Im diesem Spendenshop nämlich lassen sich unterschiedliche Urkunden zum Schutz von Natur und Tieren erwerben: Neben Orang-Utans und Gorillas suchen auch die Auenwiesen an der Elbe oder die Mara-Region in Tansania noch Beschützer/-innen.
https://www.unicef.de/spenden-helfen/spendenshop/
Auch mit UNICEF gibt es in der Weihnachtszeit die Möglichkeit, zu spenden statt zu schenken. Im UNICEF-Spendenshop lassen sich Projekte aus den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit und Wasser fördern. Neben einer Urkunde über die Spenden lassen sich über UNICEF außerdem Spenden-Gutscheine verschicken.
http://www.nabu.de/spendenundhelfen/patenschaft/geschenkpatenschaft/index.html
Der NABU Deutschland bietet zu Weihnachten die Möglichkeit, Patenschaften zu verschenken. Über diese Gelder kann der NABU seine Hilfsprojekte z.B. für Wölfe, Zugvögel, die Havel oder Wälder finanzieren. Die NABU-Paten erhalten eine Urkunde und eine Begrüßungsmappe zu ihrem Projekt und außerdem zwei Mal jährlich die so genannte Paten-Post, die über die Entwicklungen ihres Projektes informiert. Auch eine Mitgliedschaft beim NABU ist als Weihnachtsgeschenk denkbar.
http://www.bund.net/spenden/weihnachtsgeschenke/
Auch mit dem BUND Deutschland lassen sich in der Weihnachtszeit Geschenke durch Spenden ersetzen: Neben Patenschaften für Wildkatzen oder die Elbe kann man im Shop Anteilsscheine für das Naturschutzprojekt „Das Grüne Band“ oder eine Mitgliedschaft beim BUND erwerben.
http://www.ecogood.de/klimashop/vouchers
Die ecogood GmbH bietet Gutscheine der etwas anderen Art an: Im Klimashop der Initiative lassen sich CO2-Kompensationen für z.B. Flüge, Hochzeiten und Geburtstagsfeiern verschenken. Bei der Einlösung des Gutscheins kann zwischen verschiedenen Klimaschutzprojekten gewählt werden, außerdem kann auf Wunsch ein Zertifikat ausgedruckt werden.
http://www.naturefund.de/projekte/patenschaft.html
Mit dieser Aktion der Naturschutzorganisation Naturefund lassen sich Mensch und Natur zugleich beschenken: Denn die Initiative ermöglicht das Verschenken von Land- und Baumpatenschaften. Auf diesem Weg kann man Naturefund entweder beim Ankauf von Land auf der Insel Kirr oder bei einem Wiederaufforstungsprojekt in Honduras unterstützen.
http://www.iplantatree.org/home
Auch über die Initiative „I plant a tree“ lassen sich zu Weihnachten Bäume verschenken. Über den Button „Online Pflanzen“ lassen sich Aufforstungsprojekte z.B. in Nietleben, Berlin-Friedrichshagen oder Göritz fördern.
SparBaum statt Sparbuch lautet hier die Devise: Über die Forest Finance Gruppe lassen sich Tropenholz-Bäume verschenken, die Umwelt und Klima zu Gute kommen und dem/der Beschenkten zugleich eine Rendite von bis zu 4,5 Prozent bieten. Forest Finance ist ein offizieller Kampagnenpartner des Internationalen Jahres der Wälder 2011.
http://www.greenpeace-magazin.de/warenhaus/products/Print Produkte/Buecher/TU-WAS-Buch.html
Wer auf über die Weihnachtsspende und -zeit hinaus etwas für die Um- und Mitwelt tun will, kann das „Tu Was!“-Buch von Greenpeace zu Rate ziehen. Auf 172 Seiten präsentiert das Buch zahlreiche Denkanstöße für mehr Nachhaltigkeit im Alltag.
Projekt der Woche
„Besser weihnachten“ mit der Verbraucherzentrale NRW
Der Duft von Lebkuchen liegt in der Luft. Behaglich erhellen Kerzen den Raum und die Vorfreude lässt so manches Kind nicht ruhig schlafen. Weihnachten steht vor der Tür: Ein Fest der Freude und Zeit für Genießer. Wie Sie noch besser Weihnachten feiern können, zeigt die Verbraucherzentrale NRW. Auf welches Label kann ich mich beim Geschenkekauf verlassen? Wie wird das Festtagsessen zum nachhaltigen Genuss? Wie kommen mir keine schädlichen Stoffe auf den Gabentisch? Worauf muss ich beim Verschenken von Gutscheinen und beim Spenden achten? Im Rahmen der Kampagne „Besser weihnachten“ gibt die Verbraucherzentrale NRW Antwort und hilft, im Dschungel von Werbeversprechen, Labeln, Herstelleraussagen und rechtlichen Finessen den Überblick zu behalten.
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