Täglich treffen wir Entscheidungen darüber, was wir kaufen, essen, verbrauchen und anziehen. Vielen Verbraucher(innen) ist es wichtig, bei den alltäglichen Konsumentscheidungen Mensch, Tier und  Umwelt zu schonen. Die große Auswahl an Waren sowie die damit verbundene Preisspanne sowie eine Vielfalt an Gütesiegeln u.ä. sorgen dabei häufig für Orientierungsschwierigkeiten. Produkte zu finden, die gleichzeitig Mensch, Tier und Umwelt schonen, sind eine Herausforderung, die nicht mithilfe der Einhaltung eines Prinzips – wie bspw. Regionalität –  für alle Waren lösbar ist.

Häufig fällt der Begriff des „CO2-Fußabdrucks“ von Produkten. Dieser meint die Bilanz der Treibhausgasemissionen entlang des gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Gewinnung und Transport der Rohstoffe und Vorprodukte, Produktion und Distribution, Nutzung, Nachnutzung, Entsorgung/Recycling), schließt jedoch Informationen über die Produktions- und Handelsbedingungen nicht mit ein.

Obst und Gemüse aus der Region scheint hier logischerweise einen kleineren  CO2-Fußabdruck zu haben, als Biowaren aus Übersee. Dass dies nicht immer so ist, zeigt ein Blick auf das Produkt Apfel, welches ganzjährig aus regionalem Anbau gekauft werden kann, aber auch bspw. als Bioapfel aus Neuseeland. Wenn man im Frühsommer einen konventionell angebauten Apfel aus der Region kauft, hat dieser bereits eine lange Lagerung in Kühlräumen hinter sich. Der Bio-Apfel aus Neuseeland hingegen ist frisch geerntet, musste jedoch einen weiten Flug hinter sich bringen, bevor dieser in einem deutschen Supermarkt landet. Hier spielt also auch der Zeitpunkt des Einkaufs eine wichtige Rolle. Zudem ist dabei noch gar nicht geklärt, ob bspw. Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Erntehelfer(innen) angemessen sind.

Neben dem Lebensmittelbereich spielt im alltäglichen Gebrauch bspw. auch der Einkauf von Bekleidung eine wichtige Rolle. Auch diese wird in Massen produziert und angeboten und somit auch entsorgt. Der Markt ist riesig und auch hier gibt es zahlreiche Siegel, die dem Konsumenten die Unbedenklichkeit der verwendeten Stoffe bescheinigen sollen und/oder auf faire Produktionsbedingungen verweisen. Fakt ist jedoch, dass immer wieder Anbieter in die Schlagzeilen geraten, weil eben doch viel Chemie und unfaire Arbeitsbedingungen Arbeiterinnen und Arbeiter massiv gefährden. Auch ist der Weg der Entsorgung von abgelegten Kleidungsstücken längst nicht mehr unstrittig. Ging man früher noch unbekümmert zum Altkleidercontainer, stellt sich heute die Frage, ob ein karitativer Nutzen dahinter steht bzw. wer mit den eingeworfenen Kleidungsstücken Geld verdient. Tauschbörsen und persönliche Netzwerke scheinen hier die sichere Variante zu sein.

Das vorliegende Themenspecial gibt einen Einblick in die Vielfalt des Themas und stellt beispielhafte Projekte und hilfreiche Links vor.

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Beispielhafte Projekte und weiterführende Links

Kampagne Fairtrade-Schools – Den Fairen Handel an die Schule bringen
Seit dem 1. Oktober 2012 können Schulen den Titel „Fairtrade-School“ vom Verein TransFair erhalten und zeigen damit: Hier hat Fairtrade einen festen Platz und wird im Schulalltag gelebt. Kinder und Jugendliche erfahren, wie kreativ und international verbindend der Faire Handel ist und wie spannend und lehrreich es ist, selbst daran teil zu haben. Für Lehrkräfte bietet die Kampagne die Chance, Nachhaltigkeit konkret in den Schulalltag zu integrieren und zu zeigen, wie gerechtere Konsum- und Handels-Alternativen umsetzbar sind. Schirmherrin der Kampagne in NRW ist Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung. Gefördert wird die Kampagne in NRW von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW.

Der Schulbauernhof Gertrudenhof – Bildung für nachhaltige Entwicklung
Der Schul- und Erlebnisbauernhof Gertrudenhof hat es sich zur Aufgabe gemacht – bei Kindern und Jugendlichen aus allen sozialen und kulturellen Schichten – durch Erleben und Erfahren in der Natur und bei uns auf dem Bauernhof, das nachhaltige Denken und Handeln zu fördern und so spielerisch Verhaltensmuster zu ändern und Kompetenzen zu schulen. Diese tragen sie dann in ihre Familien und ihr Umfeld und werden so auch zu kleinen Botschaftern der Nachhaltigkeit. Für seine Arbeit in der Natur- und Umweltbildung wurde der Schulbauernhof Gertrudenhof auch von der UNESCO ausgezeichnet als „Offizielles Projekt der Weltdekade für nachhaltige Bildung“.

Goethe-Gymnasium – Schülerfirma
Unsere Schülerfirma verkauft zum einen den fair gehandelten Dortmund Kaffee und zum anderen ökologische Schulmaterialien. Im Rahmen des Projektes „Der Pott kocht fair“ initiierte der damalige Schulleiter „Dortmund Kaffee“. Seither gehören verschiedene öffentliche Einrichtungen zu den Abnehmern. Seit dem Frühjahr 2010 hat der Weltladen im Informationszentrum 3. Welt in Dortmund-Schüren den öffentlichen Vertrieb übernehmen. Goethes Shop steht aber weiterhin als Präsentator zur Verfügung.

Ingenhammshof- Zentrum nachhaltiger Entwicklung
Der Ingenhammshof ist für viele Schulen in Duisburg und auch im weiteren Umfeld zu einer festen Institution geworden, die kaum einer mehr missen möchte. Besuchten Anfangs seit 1995 in erster Linie Schulen aus dem Duisburger Norden den Hof so sind es heute Schulen aus fast allen Stadtteilen Duisburgs. Mit den Jahren hat sich der Kondenskreis noch ausgeweitet. Schulen aus Oberhausen, Essen und vom Niederrhein und sogar aus Düsseldorf besuchen den Hof  regelmäßig. Viele Schulen haben ihren Besuch auf dem Ingenhammshof fest in ihr Curriculum eingebunden, richten ihren Biologie- oder Naturwissenschaftsunterricht auf den angestrebten Termin auf dem Hof aus.

Modellschulen für Globales Lernen
Das Welthaus Bielefeld e.V. hat in Kooperation mit anderen Partnern aus der Region von 2011 bis 2013|14 vier Schulen unterschiedlicher Schulformen in Ostwestfalen-Lippe (OWL) modellhaft auf ihrem Weg von der Einführung in das Globale Lernen bis zur Verankerung im Schulprofi l und in den schuleigenen Lehrplänen begleitet. Die SchülerInnen setzten sich im Rahmen von zahlreichen Bildungseinsätzen inklusive einer schulformübergreifenden SchülerInnenwerkstatt mit verschiedenen Themenbereichen des Lernbereichs Globale Entwicklung auseinander. Die MultiplikatorInnen der Modellschulen nutzten das Angebot des Welthauses Bielefeld (Mediothek, Beratung, Schulkulturprogramm, Vermittlung von ReferentInnen wie z.B. weltwärts-Freiwillige etc.) und anderer NGOs der Region für die Durchführung eigener Projekte.

Mit dem KlimAktiv-Rechner der KlimAktiv gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes mbH können Jugendliche ihren eigenen Lifestyle hinsichtlich der daraus entstehenden CO2-Bilanz testen. Zudem werden kritische Punkte des Konsumentendaseins deutlich gemacht und somit Tipps gegeben, wie man es besser machen kann.
Der Rechner findet sich unter:
http://jugend.klimaktivist.de/de_DE/popup/?cat=start

Der Verein – PrimaKlima-weltweit– e.V. stellt einen Rechner zur Verfügung, der sowohl die Gesamtemission eines Jahres (Ihres Privathaushalts, Ihres Unternehmens, Ihrer Organisation …) als auch die Emissionen eines einzelnen Ereignisses (z.B. für eine Flug- oder PKW-Reise, eine Veranstaltung errechnet.
Der Rechner findet sich unter:
http://www.prima-klima-weltweit.de/co2/kompens-berechnen.php

Der Resterechner des VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. errechnet den Energiegehalt der Lebensmittel aus dem jeweiligen kumulierten Energieverbrauch.
Der Rechner findet sich unter:
http://resterechner.de

Das Angebot BMEL Durchblicker findet sich auf der Kinder- und Jugendwebsite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. In den Rubriken Ernährung, Landwirtschaft und Ministerium werden Themen vorgestellt, die sich besonders auf die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen beziehen. Hier können sich Kinder und Jugendliche informieren, um im Lebensalltag selbstständig und bewusst zu entscheiden. 
http://www.bmel-durchblicker.de/

Der bundesweite Schülerwettbewerb KLASSE, KOCHEN! belohnt die kreativsten Bewerbungen rund ums Kochen und ausgewogene Ernährung mit einer von zehn hochwertigen Küchen.
https://www.in-form.de/profiportal/in-form-aktiv/kinder-und-jugendliche/klasse-kochen-jetzt-mitmachen.html

Oeko-fair.de ist ein Informationsangebot der Verbraucher Initiative e.V. Die Seite wurde seit dem Jahr 2002 mit Mitteln der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (2002 und 2004), des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes (2003), des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (seit 2006) sowie Eigenmitteln der Verbraucher Initiative e.V. erstellt.
Rubrik “Clever konsumieren”
http://www.oeko-fair.de/clever-konsumieren
Themenspecial „Altkleider“
http://www.oeko-fair.de/clever-konsumieren/kleiden-schmuecken/altkleider

Ziel des VERPACKUNGSBAROMETER ist es, Verbrauchern eine Orientierung zum Kauf „ökologisch vorteilhafter Verpackungen“ zu geben.  Im Dialog mit Einzelhandelsunternehmen, Umweltexperten und Herstellern will das VERPACKUNGSBAROMETER dazu beitragen, dass nachhaltige Verpackungen zu einem Sortimentskriterium  werden und Nachhaltigkeitsanforderungen in der gesamten Lieferkette berücksichtigt werden. Anbieter ist der VERBRAUCHER INITIATIVE e.V.
http://www.verpackungsbarometer.de
Rubrik „Einweg-“ versus „Mehrwegverpackungen“
http://www.verpackungsbarometer.de/fuer-verbraucher/haeufig-gestellte-fragen3/was-sind-oekologisch-vorteilhafte-getraenkeverpackungen2
Publikation „Verbraucher konkret“ 2/2011
http://www.verpackungsbarometer.de/media/file/1.Verbraucher_konkret.pdf

Der Blog: Nachhaltig sein beschäftigt sich mit dem Verständnis über die Zusammenhänge der Umweltbelastungen, dem Verständnis über eher unbekannte aber gravierende Probleme und der Umsetzung des Wissens in Tätigkeiten
Rubrik „Altkleider“
http://nachhaltig-sein.info/privatpersonen-nachhaltigkeit/die-andere-wahrheit-uber-altkleider-in-10-thesen
Rubrik „Ernährung“
http://nachhaltig-sein.info/tag/ernaehrung
Rubrik „Nachhaltigkeit im Alltag“
http://nachhaltig-sein.info/tag/nachhaltigkeit-im-alltag
Rubrik „CO2-Rechner“
http://nachhaltig-sein.info/co2-rechner

Die Zielsetzung von UTOPIA ist, dass Menschen ihr Konsumverhalten und ihren Lebensstil nachhaltig  verändern. Dass sie bewusster entscheiden und mit jedem Kauf umweltfreundliche Produkte und faire Arbeitsbedingungen in aller Welt unterstützen. 
http://www.utopia.de/magazin/responsible-living

Das Angebot Ökolandbau NRW bietet aktuelle und hintergründige Informationen für Verbraucherinnen und Verbraucher zum Ökolandbau in Nordrhein-Westfalen
http://www.oekolandbau-nrw.de

Der Vegan Street Day in Dortmund ist das größte, vegane Straßenfest in Deutschland. Auch 2014 werden wieder eine Vielzahl von Info-, Verkaufs- und Essensstände sowie themenbezogenen Vorträge und tolle Live-Musik angeboten. Der Vegan Street Day findet am 9. August 2014 statt.
http://www.vegan-street-day.de/

Auf engagiert-in-deutschland.de finden Besucher/innen, was gesellschaftlich engagierte Bürgerinnen und Bürger benötigen. Die Onlineplattform verbindet mit anderen engagierten Menschen, Organisationen, Unternehmen und Institutionen, stellt umfangreiches Wissen zur Verfügung und ebnet den Weg zum direkten Austausch mit Expertinnen und Experten.
http://www.engagiert-in-deutschland.de

Das Angebot label-online.de gibt Verbrauchern einen Überblick über Label, Siegel, Gütezeichen in der Warenwelt. Anhand von Bewertungen und Hintergrundinformationen lässt sich schnell erfassen, welches Zeichen was bedeutet und welche Qualität dahinter steckt. Ab Ende April 2014 gibt es Angebot übrigens auch als App.
http://label-online.de/

Das Umweltbundesamt gibt mit seinem Angebot „Umweltbewusst leben: Der Verbraucher-Ratgeber“ Orientierung bei den Fragenstellungen:

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