Das Jahr 2010 wurde durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt“ erklärt. Damit sollen die Bedeutung der biologischen Vielfalt sowie die Folgen ihres Verlustes – auch für das menschliche Wohlergehen und die globale wirtschaftliche Entwicklung – stärker in das politische und öffentliche Bewusstsein rücken. Als aktueller Vorsitz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) richtet Deutschland die weltweite Auftaktveranstaltung des Internationalen Jahres der biologischen Vielfalt aus.

Das ganze Jahr über werden zahlreiche internationale, nationale und lokale Veranstaltungen zu diesem Thema stattfinden. Den Auftakt machte eine feierliche Eröffnungszeremonie des deutschen Vorsitzes des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) in Berlin am 11. Januar 2010, die Abschlussfeier wird vom nachfolgenden CBD-Vorsitz Japan im Dezember 2010 ausgerichtet werden.

 

 

 

 

 

Hintergrund

Nach wie vor schwindet die biologische Vielfalt weltweit in einer Geschwindigkeit, wie sie in der Geschichte vorher nicht beobachtet wurde. Jährlich wird eine Waldfläche von 13 Millionen Hektar vernichtet – das entspricht einer Fläche von der Größe Griechenlands. Karibische Korallenriffe sind bereits zu 80 Prozent zerstört, 35 Prozent aller Mangroven wurden innerhalb der letzten 20 Jahre vernichtet. Auch in Deutschland ist es um die heimische Natur nicht gut bestellt: 72 Prozent aller Lebensräume sind gefährdet oder sogar akut von Vernichtung bedroht, so die Rote Liste von 2009. Von den einheimischen Tierarten Deutschlands sind 35 Prozent, von den Pflanzenarten 26 Prozent bestandsgefährdet.

Seit der Ausrichtung der 9. UN-Naturschutzkonferenz im Mai 2008 in Bonn hat die deutsche CBD-Präsidentschaft Schwung in die internationale Naturschutzdebatte gebracht. So konnten beispielsweise erhebliche Fortschritte bei den Verhandlungen für ein Abkommen zum Kampf gegen Biopiraterie oder bei der Einrichtung eines internationalen Naturschutzrates erzielt werden. Den erfolgreichen Abschluss beider Prozesse strebt der deutsche Vorsitz für 2010 an. Im Jahr 2009 hat Deutschland zudem mit rund 250 Millionen Euro weltweit den Schutz von Wäldern und anderen Ökosystemen vorangetrieben. Dies soll weiter ausgebaut werden.

Die internationale Staatengemeinschaft wird in diesem Jahr nicht nur prüfen, inwieweit das von ihr beschlossene globale Biodiversitätsziel für das Jahr 2010 die deutliche Reduzierung des anhaltenden weltweiten Verlustes an Arten und Lebensräumen erreicht wurde. Sie wird außerdem darüber entscheiden, welche Zielsetzungen die internationale Naturschutzpolitik nach 2010 verfolgen soll. Deutschland macht sich für die Festlegung eines ehrgeizigen und aussagekräftigen globalen Zieles für die Biodiversitätspolitik nach 2010 stark.

 

 

 

 

 

 

Hinweis

Die UNO hat 2010 zum Internationalen Jahr der Biodiversität erklärt. Damit bieten sich allen Akteuren in Bund, Ländern, Gemeinden, Wirtschaft, NGOs, Wissenschaft und anderen Interessierten die Gelegenheit, während einer Phase erhöhter Aufmerksamkeit mit den Stakeholdern in einen Dialog über Biodiversität zu treten.

Weiterführende Information

Informationen der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.

Biologische Vielfalt

Studie „Die Ökonomie von Ökosystemen und der Biodiversität“ (TEEB)
Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD)
Allgemeine Fragen und Antworten zum Thema Biologische Vielfalt
Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt
Die Weltnaturschutzunion (IUCN)
BMU-Themenbereich Naturschutz und Biologische Vielfalt

Rückblick

Bericht der Bundesregierung zur Lage der Natur für die 16. Legislaturperiode
UN-Naturschutzkonferenz 2008 in Bonn

Quelle der Bilder http://www.cbd.int/2010/welcome/

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